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0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Behandlungsmethode. Anstatt fiebersenkende Mittel zu injizieren, bestrahlte ich die Magengegend des Patienten mit den verschiedensten Wärmestrahlen. Der Zustand besserte sich schlagartig, als ich bei Infrarot angelangt war. Das Fieber ging zurück. Versuchsweise entfernte ich für kurze Zeit den Strahler. Das Fieber stieg fast augenblicklich wieder an.
    Da die Verkrampfung von Mageneingang und Magenausgang konstant blieben, ernährte ich den Patienten durch Dauertropfinfusion. Er fluchte gehörig, aber nachdem er einmal aus seinem Fieberdelirium erwacht war und klar denken konnte, stimmte er meinem Experiment zu. Ich halte also fest, daß Oberst Kotranow aus freiem Willen bereit war, auf eine Operation zu verzichten. Glücklicherweise verblieb der ‚lebende Fremdkörper' nur achtzehn Stunden im Körper seines Zwischenwirts. Danach öffnete sich der Magenausgang, und nach weiteren zehn Minuten verließ der ... ähem ... junge Okrill Kotranows Körper auf natürlichem Wege." Dr. Rabonew blinzelte Hawk zu.
    „Sie scheinen nicht überrascht zu sein, wie?"
    Hawk schüttelte den Kopf. „Ich ahnte es, als Sie das Niesen Sherlocks übertragen ließen. Immerhin weiß ich jetzt auch, warum er mir seinerzeit in der Zentrale den Gehorsam verweigerte."
    Hattinger trocknete sich die Stirn ab und stöhnte.
    „Sie haben Nerven, Kahler! Wollen Sie damit sagen, daß CKSP- 0001 vor dem Transmitterdurchgang das ... das Dingsda ... den jungen Okrill gesehen hat?"
    „Wahrscheinlich war es eher die Larve", sagte Dr. Rabonew. „Wir wissen praktisch nichts über die Fortpflanzung der Okrills. Sie", er wandte sich an Hawk, „wußten wahrscheinlich auch nichts davon?"
    „Um Himmels willen!" wehrte Hawk ab. „Ich hatte keine Ahnung, wie Okrills sich vermehren. Die Biologen meiner Heimatwelt haben bisher vergeblich versucht, hinter das Geheimnis zu kommen." Dr. Rabonew nickte.
    „Und nun, meine Herren, dürfen Sie den Patienten besuchen."
    Oberst Kotranow hatte sich gerade angekleidet und machte einen ausgesprochen frischen Eindruck.
    „Da staunen Sie, was?" fragte er bissig.
    „Herz ... herzlichen Glückwunsch, Sir!" stotterte MacIshott.
    Kotranow funkelte den Piloten wütend an.
    „Ach, hören Sie auf mit Ihren Witzen! Ich verpflichte Sie zu strengster Verschwiegenheit, meine Herren. Oder denken Sie, ich mochte zum Gespött der Solaren Flotte werden"?
    „Aus diesem Grunde habe ich MacIshott mitgebracht, Sir", sagte Hattinger. „Außer uns und Dr. Rabonew ist niemand informiert."
    „Gott sei Dank!" Kotranow blickte Hawk durchdringend an. „Aber mit Ihnen habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Eins steht jedenfalls schon jetzt fest. Sie und Ihr Okrill kommen nie wieder auf mein Schiff, sobald wir diese Fahrt hinter uns haben!"
    „Wo ist das Tier überhaupt?" fragte Hattinger.
    Dr. Rabonew öffnete eine Tür.
    In der Mitte des Bestrahlungsraumes lag Sherlock. Sämtliche Bestrahlungslampen waren eingeschaltet und verbreiteten eine mörderische Hitze.
    Sherlock nieste, als er seinen Herrn sah. Dann öffnete er das Maul ein wenig, wölbte die lappenartige Unterlippe vor und ließ das winzige, nur daumengroße Etwas sehen, das bis auf die Größe das genaue Ebenbild seiner selbst war. Das winzige Tier bewegte sich leicht, ein schwaches Niesen ertönte. Rasch klappte Sherlock das Maul wieder zu.
    „Du meine Gute!" rief MacIshott überrascht. „So etwas!" Er wandte sich an Hawk. „Ist denn Ihr Sherlock weiblichen Geschlechts?"
    „Keine Ahnung", gab Hawk zurück. „Muß wohl, aber der Name bleibt. Verstanden?"
    „Ich schlage vor, wir gehen jetzt zur Zentrale", sagte Oberst Kotranow.
    Hawk beobachtete den Kommandanten und stellte fest, daß Kotranow plötzlich ganz grün im Gesicht war. Der Anblick dessen, was er im Magen ausgebrütet hatte, war wohl zuviel für ihn gewesen.
    „Jawohl, Sir!" erwiderte Hattinger. „Aber Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen um den Zeitplan zu machen. Ich habe Oberleutnant Mare den Befehl gegeben, die Folge und den Ablauf der Linearflugmanöver zu beschleunigen, damit wir zum vorgesehenen Zeitpunkt im Horror-System eintreffen.
    Oberst Kotranow war schon an der Tür.
    „Egal, Hattinger. Ich ... ich gehe jetzt jedenfalls.
    Es war so beklemmend wie bei der ersten Fahrt. Die ANDROTEST II hatte insgesamt 250,000 Lichtjahre im Linearflug zurückgelegt. Das war eine unvorstellbar weite Strecke, und innerhalb einer Galaxis hätte sie ausgereicht, um die Pracht ständig wechselnder Sternenbilder,

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