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0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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massige, einem alptraumhaften Monstrum gleichende Gestalt Icho Tolots trat mit stampfenden Schritten näher. Beim Anblick des Haluters konnte man vergessen, daß er nur noch dreieinhalb Millimeter groß war, dachte Rhodan.
    „Er wird in sein Verderben laufen", meinte Tolot. „Kotranow kann nicht ahnen, welche Gefahr ihn auf Horror erwartet."
    „Deshalb will ich ihn warnen"; sagte Rhodan. Er drückte noch einmal Morys Hand, dann stieg er die Behelfsleiter zur Funkzentrale hinauf.
    „Hoffentlich kann er die ANDROTEST erreichen!" Atlan seufzte.
    Niemand antwortete, denn alle wußten, daß sie den Worten des Lordadmirals nichts hinzuzufügen hatten. Nun konnten sie nur noch warten.
    Über den Rand der Scheibe wirbelten eruptionsartig leuchtende Wolken. Oberst Kotranows Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt.
    In seinen Pupillen spiegelte sich das Feuer der Explosionen, die immer noch im südpolaren Gebiet Horrors wüteten.
    Wenn dort Leben existiert hatte, mußte es ausgelöscht sein.
    Dennoch bedauerte Kotranow seinen Feuerbefehl nicht. Er wußte es nicht anders, als daß jede Transmitterstation auf dem Wege zu Andromeda eine teuflische Falle darstellte, und Kotranow konnte kompromißlos zuschlagen, wenn es darauf ankam.
    Er schaltete den Interkom zur Ortungszentrale durch.
    „Ich erwarte Ihren Bericht, Major Le Croix!"
    „In fünf Minuten liegt das Auswertungsergebnis vor, Sir."
    Kotranow erhob keinen Einspruch. Wenn Major Le Croix sagte, er könne erst in fünf Minuten Bericht erstatten, dann war das eine unumstößliche Tatsache. Kotranow löschte die Verbindung und schaltete zur Funkzentrale durch.
    „Wie sieht es bei Ihnen aus, Oberleutnant Plagge?"
    „Keine Funksignale, Sir. Nur das ewige Rauschen der Radiosterne aus beiden Galaxien."
    „Ihre Radiosterne interessieren mich nicht im geringsten", erwiderte Kotranow mißgestimmt. „Belassen Sie weiterhin jeden Funker an seinen Empfangsgeräten."
    „Ich verstehe das nicht", bemerkte Hattinger.
    „Was verstehen Sie nicht?" fragte Kotranow scharf.
    „Wir mit unseren vier Impulsgeschützen haben die Südpolstation vernichtet. Das sollte der CREST II nicht gelungen sein...?"
    „Ich war nicht dabei" ,sagte Kotranow zynisch. Er schaltete durch, als die Meldelampe des Interkoms aufleuchtete.
    Es war Major Le Croix.
    „Sir, die Ortungsgeräte haben im Südpolgebiet Horrors Explosionswolken und glühende Zonen ausgemacht, die den Schluß auf die restlose Zerstörung dieser Station zulassen.
    „Sie drücken sich heute aber sehr diplomatisch aus", grollte Kotranow. „Sir, hier bin ich auf alles gefaßt!"
    Kotranow meinte resigniert.
    „Ich auch, Major. Aber außer den beiden Polstationen hat es auf Horror nichts gegeben, was uns hatte gefährlich werden können.
    Ich denke, wir können jetzt darangehen, die Oberfläche genauer abzusuchen. Sorgen Sie dafür, daß uns keine Fliege entgeht, Major!"
    Abrupt schaltete er ab und wandte sich zu Hattinger um.
    „Wir werden Horror erneut anfliegen. Sie übernehmen die Steuerung des Schiffes, Hattinger. Ich werde mich mehr der Koordinierung widmen."
    „Jawohl, Sir! „ Hattinger legte einen Hebel um. Dadurch wurden die Steuerkontrollen seines Schaltpultes aktiviert, wahrend auf Kotranows Pult die entsprechenden Kontrolllampen erloschen.
    Gleich darauf begann er zu schalten. Das Grollen im Innern des Schiffes verstärkte sich, dann setzte die ANDROTEST II sich in Bewegung. Sie flog geradewegs in ihr Verderben.
    Major Hattinger lenkte mit viel Geschick und unter fortwährendem Fluchen auf die schlechten Manövriereigenschaften des Schiffes die ANDROTEST II in achthundert Kilometer Abstand über die Äquatorlinie Horrors.
    In dieser Höhe schickte er sich an, den Äquator zu umrunden.
    Oberst Kotranow war nicht zufrieden damit. Er befahl ihm, in die Atmosphäre einzutauchen und den eingeschlagenen Kurs in nur fünfzig Kilometer Höhe fortzusetzen.
    Hattinger trat der Schweiß auf die Stirn, als die ANDROTEST II schräg in die Atmosphäre eintauchte und zu schlingern begann. Es kostete ihn größte Konzentration, das für solche Manöver überhaupt nicht gedachte Schiff unter Kontrolle zu behalten. Der Chefingenieur, Major Tong-Jaho, wetterte über den Interkom über die seiner Meinung nach unmögliche Schaltung der Triebwerke. Er wußte nicht mehr, wo er die Leute hernehmen sollte, um die laufend durch Über- und Unterbelastung der Meiler und Verdichtungskammern entstehenden Defekte und Katastrophenreaktionen zu

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