Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ungeübtes Auge die einzelnen Ablaufelemente nicht wahrnahm. Ein düsteres Licht glomm in den unergründlichen Augen auf. Sherlock wandte den Kopf den Bildschirmen zu. „Nun, haben Sie Alarmstufe eins für Ihr Tierchen gegeben?" fragte Folger Tashit spöttisch.
    „Ich nicht, sondern er mir", gab Hawk ruhig, fast gelassen zurück.
    „Wie das?" Hawk wandte sich um und sah den Mathelogiker ernst an. „Tiere spüren die Gefahr instinktiv und reagieren darauf.
    Sherlock hat nie, seit Orpheus geboren ist, die Hautfalte fest verschlossen. Vor einer Minute tat er es. Er ließ nur ein winziges Atemloch frei. Ich wollte, wir hätten einen gleichwertigen Schutz wie den, den unser Mini-Okrill genießt."
    Tashit seufzte. „Ich wollte, meine Positronik hätte ein wenig von Sherlocks Instinkt. Ehrlich gesagt: Sie weiß mit den Fakten nichts anzufangen. Es ist das erstemal, daß sie ratlos ist."
    „Okay, Hattinger!" schallte Plagges Stimme aus den Lautsprechern. „Das Schiff befindet sich genau über dem Standort des Peilsenders."
    „Auf dreißig Kilometer Höhe gehen!" befahl Kotranow. Dann wandte er sich dem Interkom zu. „Können Sie immer noch keinen Wortlaut feststellen, Plagge?"
    „Nichts, Sir. Die Zeichen kommen verzerrt an, äußerst schwach und noch dazu mit Unterbrechungen. Ich schlage vor, bei der Ortung nach Einflüssen zu fragen, die Funksignale verzerren können, Sir."
    „Das müßten Sie doch auch feststellen können!"
    „Das ist es ja, Sir. Ich kann es nicht, solange die Signale so leise sind."
    „Ich habe mitgehört, Sir", mischte Major Le Croix sich ein.
    „Es gibt dort unten nichts, was Funksignale stören oder verzerren könnte, jedenfalls nichts, das wir mit unseren Mitteln orten können."
    „Also gibt es tatsächlich nichts", entschied Kotranow.
    „Die Ortungseinrichtungen unseres Schiffes sind unübertroffen."
    „Na, na!" flüsterte Tashit. „Der Alte nimmt den Mund reichlich voll. Finden Sie nicht auch, Hawk?" Hawk winkte ab.
    „Fragen Sie lieber Ihre mathelogische Positronik, warum, in Dreiteufels Namen, Le Croix mit seinen unübertroffenen Ortungsgeräten weder die CREST noch ein Beiboot von ihr feststellen kann. Die Funksignale können doch nicht aus dem Nichts kommen."
    „Vielleicht steckt der Sender unter der Oberfläche?"
    „Dann haben Sie vorhin nicht aufgepaßt. Die Sendequelle, soviel hat Plagge ermitteln können, liegt eindeutig noch über der Oberfläche Horrors - und sie ist von uns nur dreißig Kilometer entfernt Und nun lassen Sie mich in Ruhe. Ich glaube, Sherlock hat irgend etwas entdeckt." Hawk schloß die Augen und konzentrierte sich auf den Hirnwellenverstärker seines Okrills.
    Im nächsten Augenblick öffnete er den Mund zu einem Schrei.
    Doch der Schrei ging unter im mißtönenden Heulen der Alarmsirenen. Hawk mußte die Augen schließen.
    Auf den Bildschirmen tobte ein Energiesturm und erhellte die Zentrale bis in den verstecktesten Winkel mit grellweißem Licht.
    Immer noch heulten die Alarmsirenen.
    Doch dann ging auch dieses Geräusch unter. Stärkere Kräfte tobten sich aus. Die ANDROTEST II wurde von furchtbaren Bebenwellen erschüttert. Mit aufbrüllenden Triebwerken versuchte sie aus dem Gefahrenbereich zu entkommen. Major Hattinger gab sich die größte Mühe. Aber ein Raumschiff, das bewegungslos in nur dreißig Kilometer Höhe schwebte und für rasche Manöver ungeeignet war, glich einer Raupe, die einem Vogel zu entkommen suchte.
    Hawk hatte das Bild noch deutlich vor Augen, das Sherlocks Infrarot-Spürsinn ihm vermittelte. Es war kein Bild der Gegenwart gewesen, sondern eines aus der Vergangenheit, wenn auch aus der jüngsten Vergangenheit.
    Und das Bild zeigte eine angreifende Raumfestung.
    Ein zweihundert Meter langer, senkrecht zur Oberfläche Horrors stehender Zylinder, fünfzig Meter dick mit acht Speichen von fünfzig Metern Länge, die aus dem Mittelpunkt ragten; an jeder Speiche zehn kugelige Gebilde von etwa zwei Metern, an den Speichen aufgereiht wie Perlen an einer Schnur - und eine terranische Space-Jet, die im Feuersturm dieser Raumfestung explodierte ...
    Als Hawk die Augen erneut öffnete, sah er das, was eben noch Vergangenheit gewesen war, vom dunkelblauen Himmel Horrors auf die ANDROTEST II herabstoßen.
    Vier blauweiße Energiefinger rasten der Festung entgegen und schlugen in deren Schutzschirme ein. Ngudru hatte gut gezielt. Die Festung begann zu taumeln, fing sich jedoch schnell wieder und flog ein Ausweichmanöver.
    Bevor Hattinger

Weitere Kostenlose Bücher