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0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die unbeholfene ANDROTEST II wenden konnte, raste die Festung aus dem toten Winkel heran und überschüttete das Schiff mit einem wahren Feuerorkan.
    Die ANDROTEST II bäumte sich unter den Einschlägen auf. Ihre Schutzschirme vermochten den Energiesturm nicht völlig abzuwehren.
    Dennoch erkannte Hawk, daß sie eine Chance gehabt hätten, wäre die Festung früher geortet worden. Auch die Space-Jet, die in der Vergangenheit zerschellt war, durfte eigentlich nicht vernichtet worden sein. Space-Jets waren ungeheuer flink und besaßen eine der ANDROTEST II gleichwertige Feuerkraft, obwohl sie viel kleiner waren. Die eigentliche Gefährlichkeit der radförmigen Festung bestand demnach in der unbemerkten Annäherung.
    Vielleicht besaß sie einen unbekannten Ortungsschutz.
    Hawk schöpfte Hoffnung, als es Ngudru zum zweiten Male gelang, der Festung einen Feuerschlag entgegenzuschicken.
    Diesmal hatte der fähige Feuerleitoffizier die Energiestrahlen seiner vier Geschütze so ausgerichtet, daß sie sich auf dem Schutzschirm der Festung vereinigten. Für den Bruchteil einer Sekunde riß der Schirm auf. Ein Glutball entstand. Trümmerstücke flogen davon.
    Aber der Festung schien der Treffer nicht viel auszumachen. Das war der Vorteil ihrer eigenartigen Konstruktion.
    Erneut tauchte das feuerspeiende „Riesenrad" in den toten Winkel der ANDROTEST II.
    Das Kreischen zerreißenden Metalls gellte schmerzhaft in Hawks Ohren. Der beißende Gestank brennender Speicherbatterien breitete sich in der Zentrale aus. Anscheinend versagte auch die Lufterneuerung. Hawk klappte den Helm zu. Alle anderen hatten diese Vorsichtsmaßnahme längst ergriffen.
    „Ich versuche zu landen!" ertönte im nächsten Augenblick Hattingers Stimme im Helmempfänger.
    In den Schirmen der Panoramagalerie kippte die Oberfläche Horrors nach unten weg. Die Triebwerksmeiler tosten, und zwischendurch hallten die stumpfen Schläge von Explosionen durch das Schiff. Hawk zog den Okrill am Halsband heran und klopfte ihm beruhigend auf das Maul. Sherlock gab kollernde Laute von sich. Durch die Erschütterungen, die den Schiffsrumpf durchliefen, kam er aus dem Gleichgewicht. Immer aber versuchte er, die Hautfalte zu schützen, in der sich Orpheus verbarg. Mitleid mit dem Tier erfaßte Hawk. Er hatte es aus seiner gewohnten Umgebung herausgerissen, und nun war es in die Auseinandersetzung intelligenter Wesen geraten, eine Auseinandersetzung, die mit dem Untergang der ANDROTEST II enden würde, wenn nicht noch ein Wunder geschah.
    Mit hartem Ruck setzte das Schiff auf.
    Gleichzeitig aber wurde es erneut von einem konzentrierten Feuerschlag getroffen. Schlagartig erloschen die Bildschirme.
    Schreie ertönten, wurden verschlungen von berstendem Krachen, das sich immer mehr steigerte, bis es in einem nicht enden wollenden Donner verging.
    Hawk brauchte seine Anschnallgurte nicht zu lösen. Sie waren durch den heftigen Ruck des Aufpralls zerrissen. Er fand sich neben dem Muskelberg des Okrill wieder. Sherlock stieß ihn an.
    „Schon gut!" knurrte Hawk. „Ich bin nicht bewußtlos."
    Er tastete sich über undefinierbare Gegenstande vorwärts, bis er das Steuerpult erreichte. Sherlock hielt sich dicht an seiner Seite.
    Hawk brauchte nur einmal auf den klaffenden Spalt der Zentralewandung zu sehen, um zu erkennen, daß die ANDROTEST II zerbrochen war. Es war relativ still geworden. Erst als die vom Explosionslärm tauben Ohren auch schwächere Geräusche aufnehmen konnten, war bedrohliches Knistern und Prasseln zu hören.
    Dann schallte Kotranows Stimme in den Helmempfängern. Sie klang mühsam beherrscht.
    „Hier spricht der Kommandant. Die ANDROTEST II ist ein brennendes Wrack. Jeder verläßt das Schiff auf dem schnellsten Wege und sucht sich Deckung außerhalb des Schiffes.
    Verwundete sind mitzunehmen. Wer draußen ist, meldet sich über Helmfunk bei mir. Ende!"
    Hawk mußte den Kommandanten bewundern, auch wenn er ihm ein Teil Schuld am Untergang des Schiffes gab.
    Seine Hände ertasteten etwas Weiches.
    „Depp!" schimpfte eine bekannte Stimme. „Kannst du nicht aufpassen!"
    „Warum steigen Sie nicht aus, Hattinger?" fragte Hawk zurück.
    „Reden Sie keinen Schmarrn, Kahler! Ich war bis jetzt eingeklemmt. Wahrscheinlich hat's mir ein paar Rippen zerquetscht."
    „Warten Sie, ich trage Sie raus!"
    Hawk versuchte, den Major zu umfassen. Es gelang ihm auch relativ leicht, ihn auf den Boden zu stellen. Doch dann sträubte sich Hattinger. „Den Rest schaffe ich

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