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0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allein. Jetzt sehen Sie zu, daß Sie Tashit hinausbekommen. Der Lackel, der damische, kann sich eh nicht von seiner Denkmaschine trennen!"
    Zögernd ließ Hawk von Hattinger ab. Dann fiel ihm Sherlocks Begabung ein, und er konzentrierte sich auf die Infrarot- Wahrnehmungen des Okrill. Nach kurzer Zeit besaß er einen Überblick über die Zentrale.
    Folget Tashit befand sich tatsächlich noch bei seiner ML- Positronik. Allerdings war er ohne Bewußtsein. Hawk lud ihn sich wie ein leichtes Kleiderbündel über die Schulter und strebte dem größten der Risse zu. Noch während er sich hindurchzwängte, stürzte die Decke der Zentrale ein. Ein Schwall heißer Luft schleuderte Hawk vollends nach draußen.
    Wie blind taumelte er hinter dem Okrill über eine winzige Hügelkuppe und den jenseitigen Hang hinab, bis ihn jemand anrief.
    Es war Oberst Kotranow.
    Hawk ließ Tashit zu Boden gleiten.
    „Wo ist Hattinger?" fragte er.
    „In Sicherheit. Legen Sie sich hin, Mensch! Wollen Sie, daß die Festung Sie abschießt?"
    Widerwillig gehorchte Hawk.
    „Wer ist noch im Schiff, Sir?"
    „Fragen Sie nicht soviel. Dort kommt keiner mehr lebend raus."
    Hawks Augen blitzten zornig auf.
    „Wer ist noch drin?" wiederholte Hawk drängend.
    „Nur Ngudru noch. Aber Sie können nicht mehr hinein, Hawk.
    Das Schiff ist ein einziges Flammenmeer!"
    Mit einem tief aus der Kehle kommenden Knurrlaut schnellte Hawk sich hoch. Die Hitze des brennenden Schiffes schlug ihm wie eine stabile Mauer entgegen. Dennoch zögerte er nicht. Er vertraute auf die Widerstandsfähigkeit seines einer Extremwelt angepaßten Körpers. Mit Sätzen von zwölf Metern raste er auf die ANDROTEST zu - oder vielmehr auf das, was von dem stolzen Schiff übrig war. Er entdeckte eine winzige Lücke in den Flammen.
    Tief holte er Luft, dann sprang er hindurch.
    Sekundenlang taumelte er hilflos in Rauch und züngelnden Flammen umher. Seine Hände stießen gegen glühendes Metall.
    Erst nach einiger Zeit vermochte er sich zu orientieren. Es war ein bis zur Unkenntlichkeit eingedrückter Gang, der zur Feuerleitzentrale der ANDROTEST führte. Hier glühten die Wände noch nicht, aber der Glutsturm, der durch den Gang fauchte, stach wie mit tausend glühenden Nadeln in Hawks Fleisch. Er wünschte sich, er hätte nach dem Absturz seinen verlorenen Druckhelm gesucht.
    Dann fand er den Eingang zur Feuerleitzentrale - und dahinter die wirr durcheinanderliegenden Trümmer. Wenigstens brannte es im Leitstand nicht, aber angesichts der Trümmer hatte Hawk wenig Hoffnung, Ngudru lebend zu finden.
    Schwaches Stöhnen ließ ihn zusammenzucken.
    Hastig tastete er die Trümmer ab. Seine Finger fanden eine Hand, dann die zweite Hand und schließlich den Kopf eines Menschen.
    „Ziehen Sie!" flüsterte Ngudru. „Bis hierher bin ich selbst gekommen, aber jetzt kann ich mich nicht mehr bewegen."
    Vorsichtig begann Hawk an Ngudrus Händen zu ziehen. Allmählich tauchte der Oberkörper des Feuerleitoffiziers auf.
    Als der Gang schräg unter ihm nach einer erneuten Explosion zusammenbrach, erkannte Hawk, daß er sich beeilen mußte.
    Endlich war es geschafft.
    Hawk hielt den schlaffen Körper in den Armen und sah sich nach einem Weg nach draußen um. Doch unter ihm kroch das Glutmeer immer näher an ihn heran. Dort konnte keine Maus mehr hindurch.
    Blieb nur noch der Weg nach oben - oder zumindest dorthin, wo augenblicklich oben war.
    Ngudru gegen seinen Leib gepreßt, kletterte Hawk durch ein Labyrinth von verbogenen Platten, Trägern und Drähten. Wenn er nach oben blickte, sah er ein Loch. Dort mußte es hinausgehen.
    Es ging tatsächlich hinaus. Aber als Hawk breitbeinig über dem Loch stand, das er erst jetzt als Einschußkanal eines Energiestrahles identifizierte, befand er sich auf einer schrägen Wand. Etwa zwanzig Meter unter ihm züngelten die Flammen über einen von Explosionen zerrissenen Rand. Hawk wußte nicht, was hinter den Flammen war. Er hoffte nur, es ginge nicht hundert oder mehr Meter in die Tiefe - oder gar in ein ausgedehntes Flammenmeer.
    Mit weiten Sätzen jagte er auf die Flammen zu - und schnellte sich ab. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er den Boden erreichte. Flammen griffen nach ihm, erreichten ihn jedoch nicht.
    Dann prallte er auf. Sogleich warf er sich herum, damit er auf den Rücken fiel und nicht Ngudru unter sich zerdrückte.
    Im nächsten Augenblick hatten ihn scharfe, ins Fleisch dringende Krallen gepackt. Er fühlte sich emporgerissen und

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