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0215 - Kugeln pfeifen Todeslieder

0215 - Kugeln pfeifen Todeslieder

Titel: 0215 - Kugeln pfeifen Todeslieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kugeln pfeifen Todeslieder
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Ich hatte zweimal nach Luft gejappt und platzte jetzt dazwischen mit der Frage: »Hand hoch, wer ein Detektiv ist!«
    Alle drehten sich um und starrten mich an. Zugegeben, ich sah nicht sehr salonfähig aus. Ich hatte einiges hinter mir. Daß die linke Seite meines Unterkiefers geschwollen war, hatte ich gefühlt. Daß sie obendrein noch gelbbraun gefärbt war, hatte ich noch nicht gesehen. Im Wald pflegen keine Spiegel herumzuhängen, ebensowenig wie auf der Weide. Daß meine Hose mehr aus Rissen als aus Stoff bestand, wußte ich. Daß das Hemd rettungslos zum Teufel war, wußte ich auch. Aber das alles war schließlich kein Grund, so verdammt langsam zu schalten, wie es die Burschen hier taten.
    »Mr. Cotton!« rief Mutherfield verdattert. »Wie sehen Sie denn aus?«
    Ich verdrehte die Augen. Irgend jemand schob mir einen Stuhl von hinten gegen die Knie, so daß ich einknickte und von allein darauf niedersank.
    »Keine Zeit zu langen Erklärungen«, keuchte ich. »Wir haben sie gefunden! Eine ganze Bande! Droben in den Bergen. In einer schön versteckten Schlucht. Die Halunken sind ganz groß ins Autogeschäft eingestiegen. Haben mindestens sechzig piekfeine Schlitten in der Schlucht und sind dabei, sie umzutrimmen. Mr. Mackens war in ihre Hände gefallen. Sie wollten ihn erschießen und zogen das Ganze wie eine Exekution auf. Mein Freund und ich platzten dazwischen und holten Mackens heraus. Natürlich folgten sie uns. Wir rasten mit ein paar Loren aus dem Steinbruch zu Tal. Mein Freund hat den Anschluß verpaßt. Jetzt haben sie ihn. Ist das jetzt endlich klar? Ich brauche jeden Mann, der eine Pistole halten kann, und genug Wagen! Es muß schnell gehen, kapiert denn das keiner? Verdammt schnell! Das FBI hat was gegen Staatsbegräbnisse für gefallene G-men. Also, los! Wer macht mit?« Ein Mann mit einem mausgrauen Bart auf der Oberlippe trat auf mich zu.
    »Ich bin der District Sheriff«, sagte er. »Sind Sie G-man Cotton?«
    »Himmel, ja!«
    »Und Ihr Kollege Decker ist in den Händen einer Bande?«
    »Ja«, röhrte ich mit letzter Kraft. »Okay«, sagte er. Er drehte sich um. »Alle Mann ’raus in die Wagen! Mutherfield, teilen Sie alle Gewehre aus, die Sie dort im Ständer haben. Und alle Munition! — Hallo, Fräulein! Polizeiblitzgespräch mit dem Office des District Sheriff! — Hallo, Tom! Hören Sie genau zu! .— He, G-man, beschreiben Sie mal die Lage der Schlucht, damit unsere Verstärkung hinfindet!«
    Ich hätte dem Mann um den Hals fallen mögen. Er konnte also doch schnell reagieren. Ich haspelte hastig eine Beschreibung unseres Anfahrtsweges herunter. Der Sheriff warf Fragen ein, die ich beantwortete, so gut es ging. Mutherfield hatte den Gewehrständer aufgeschlossen. Jetzt brachte er eine Karte und riß sie mit einem geschickten Griff auseinander. Sein Finger huschte über das Gewirr von Linien und Zeichen.
    »Hier«, sagte er. »Hier, diese Schlucht muß es sein!«
    Jim Mackens schob sich zwischen den Detektiven .hindurch und beugte den Kopf über die Karte.
    »Ja, es stimmt«, hörte ich ihn sagen. »Diese Schlucht ist es. Aber die Karte stimmt nicht mehr. Hier, an dieser Stelle, müssen die Höhenlinien geändert werden. Dies Stück haben sie durch eine gewaltige Sprengung geschlossen. Man kann nur noch von Südosten her in die Schlucht ’rein, wenn man nicht über die Felsbarriere hinwegklettern will.«
    Der Sheriff hatte noch immer den Telefonhörer am Ohr.
    »Hören- Sie, Tom«, sagte er. »Es handelt sich um die Schlucht eine Daumenbreite auf der Karte südwestlich des Manitu-Felsen. Holen Sie schnell Ihre Karte.«
    Er wartete, bis sich sein Gesprächspartner wieder meldete.
    Mit knappen Worten beschrieb er die Gegend und das, was Jim Mackens gesagt hatte. Man hörte ihm an, daß er die Gegend kannte. Als er fertig war, fügte er hinzu: »In dem Tal steckt eine Gangsterbande, die einen G-man gefangen hat. Trommeln Sie alle unsere Leute zusammen. Geben Sie die Gewehre, die Maschinenpistolen und das Tränengas aus! Kommt so schnell wie möglich nach. Ich fahre mit allen Männern vor, die ich mit nach Milborne genommen hatte. Ausgenommen natürlich den Doc. Und noch etwas, Tom, rufen Sie Captain Holder von der State Police an. Schildern Sie ihm die Geschichte so dringend, wie Sie’s nur fertigbringen. Er soll uns Leute abstellen. Soviel er kann! Und soll sehen, ob er nicht einen oder gar zwei Hubschrauber irgendwo loseisen kann. Ende!«
    Der Sheriff warf den'Hörer auf. Erst jetzt sah

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