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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ripper. Er bewegte sich leicht nach links und ließ die Leiche von seiner Schulter rutschen.
    Dumpf schlug die Tote zu Boden und blieb liegen, und zwar auf dem Rücken, so dass jeder erkennen konnte, wie der Ripper sie getötet hatte.
    Der Anblick war so entsetzlich, dass er den anwesenden Gästen den Mund verschloss. Niemand sagte etwas, keiner reagierte, alle standen stumm vor Grauen.
    Nur Jane bewegte sich. Sie hatte ihren ersten Schrecken überwunden.
    Egal, wohin sie ging, die kleine Astra-Pistole nahm sie immer mit. Sie steckte in der Handtasche, und Jane hatte das Magazin mit Silberkugeln geladen. Wenn es eine Chance gab, die Bestie zu fangen, dann jetzt und hier. Blitzschnell packte Jane die Tasche, öffnete beide Hälften und riss die Waffe hervor.
    Der Ripper stand noch immer auf dem Fleck. Er stand auch noch, als Jane ihren Arm bewegte, auf ihn zielte und schoss.
    Deutlich spürte sie den Rückschlag der kleinen Waffe, und sie sah auch, wo die Kugel einschlug oder hindurchschlug, denn sie traf den Ripper zwar, aber das geweihte Geschoss richtete bei dem Ripper keinen Schaden an. Es schlug hinter ihm in die Holzverkleidung der Wand.
    Das Echo des Abschusses lag noch im Raum, als der Ripper ein gellendes Lachen ausstieß. Bösartig, triumphierend und gemein hallte es in Janes Ohren nach, dann löste sich die Gestalt von einer Sekunde zur anderen auf und war verschwunden.
    Zurück blieb eine Tote.
    Erst jetzt reagierten die Gäste. Jane wunderte sich immer wieder, wie rasch eine Panik entstehen konnte. Das geschah hier auch. Buchstäblich von einer Sekunde zur anderen war das Durcheinander perfekt. Niemand hielt es mehr in diesem Luxusrestaurant. Jeder wollte so rasch wie möglich hinaus.
    Das Ziel war der Ausgang, vor dem sich die Körper regelrecht stauten.
    Jane musste zurückspringen, um nicht umgerissen zu werden. Da fielen Stühle um und auch zwei Tische wankten, und das Essen rutschte von der Platte und klatschte zu Boden. Schrille Rufe nach der Polizei gellten durch den Raum, und auch das Personal sah zu, dass es wegkam.
    Nur zwei Menschen blieben zurück. Jane Collins und ihr Begleiter Richard Surrender, obwohl er auch so aussah, als wäre er am liebsten weggelaufen, doch er wollte die Detektivin nicht im Stich lassen.
    Janes rechter Arm sank wie im Zeitlupentempo nach unten. Automatisch verstaute sie ihre Astra wieder in der Tasche, den Blick dabei ins Leere gerichtet.
    Als sie die Hand des Mannes auf ihrer Schulter spürte, drehte sie sich um. Ernst schaute Richard Surrender sie an. »Was war das, Miss Collins?«
    »Horror!« flüsterte sie. »Der reinste Horror!«
    »Der Ripper?«
    »Ja.«
    »Ich habe es mir gedacht«, flüsterte Mr. Surrender. »Als ich die haarlose Leiche sah, da wusste ich sofort Bescheid. Mein Gott, das ist schrecklich.«
    »Da sagen Sie was.«
    »Und jetzt?«
    »Warten wir auf die Polizei.«
    Noch jemand war geblieben. Der Besitzer des Restaurants. Er stand am Eingang und schaute auf das Paar. Dabei sah er aus, als wollte er etwas sagen, setzte auch zweimal an, doch kein Wort drang über seine Lippen.
    Jane wollte auch nicht mit ihm sprechen. Was zu klären war, das machte sie mit der Polizei aus.
    »Haben Sie es gespürt?« fragte Richard Surrender.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil Sie so seltsam waren, Jane.«
    Die Detektivin lächelte verloren. »Sie haben recht. Ich spürte tatsächlich etwas. Der Ripper meldete sich bei mir telepathisch an, wenn Sie verstehen.«
    »Kaum.«
    »Spielt auch keine Rolle. Lassen wir das. Es gibt eben Dinge, die nicht so einfach zu erklären sind, Mr. Surrender.«
    »Warum kam er gerade in dieses Restaurant? Haben Sie dafür eine Erklärung?«
    Jane Collins setzte sich. »Ja, die habe ich. Der Ripper wollte zeigen, dass es ihn noch gibt. Er ist zurückgekehrt, um sich zu rächen.«
    »Das ist ja schlimm…«
    »Sie sagen es.«
    »Haben Sie keine Angst?« Surrender hatte ebenfalls Platz genommen und sah Jane aus fragenden Augen an.
    Sie hob die Schultern. »Natürlich habe ich Angst. Sehr große sogar. Aber was will ich machen? Ich befinde mich in einem Kreislauf, aus dem es kein Entrinnen gibt.«
    »Ich weiß nicht so recht…«
    Schwach nur war das Heulen von Polizeisirenen zu hören. Der Mann am Ausgang hatte es ebenfalls vernommen, machte kehrt und ließ die beiden Gäste allein zurück.
    Die leise Musik spielte noch immer. Die Gemütlichkeit war aber aus dem Raum verschwunden. Er wirkte jetzt kalt und nüchtern. Jane Collins

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