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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren noch dünn, konnten sich allerdings im Laufe der Nacht zu Nebel verdichten.
    »Das fehlt uns auch noch«, schimpfte Suko.
    »Frühjahrsnebel ist ebenso schlimm wie der im Herbst«, gab ich zur Antwort und ging mit dem Tempo herunter.
    Ich hatte mir den Gruselpark HORRORLAND noch nie angesehen. In meinem Beruf gab es Horror genug, da wollte ich mich nicht noch mit so einem Kram belasten. Freiwillig wäre ich nie auf die Idee gekommen, so ein Gelände zu besuchen.
    Wie es mir den Anschein hatte, bewegten wir uns auf einem der großen Parkplätze. Die gehörten zu den Beigaben des Parks. Man konnte kein Vergnügungszentrum bauen und die Parkplätze vergessen. Das war einfach nicht drin.
    »Dann kann es nicht mehr weit sein«, murmelte Suko und schaute starr geradeaus.
    Es war schwer, etwas zu erkennen. Der Dunst erinnerte mich an dünne Leichentücher, die in der Luft schwebten. Aber der Schatten links und auch der weiter vorn war doch zu sehen.
    »Das muss der Eingang sein«, stellte der Chinese fest.
    »Ist er auch«, erwiderte ich.
    Nach einigen Yards sahen wir ihn deutlicher. Sogar die Kassenhäuschen konnten wir erkennen, und Suko machte mich darauf aufmerksam: »Schau mal nach links.«
    Das tat ich. »Mensch, ein Wagen.«
    »Genau. Und was für einer.«
    Wir beide hatten die Automarke erkannt, ohne uns erst abzusprechen. Es war ein VW Käfer. Und wer fuhr so ein Fahrzeug?
    Jane Collins.
    »Dann war sie also doch hier«, flüsterte Suko und ballte seine Hände zu Fäusten. Seine Stimme klang krächzend. Ich merkte ihm an, dass die Wut in ihm arbeitete.
    Meinen Bentley brachte ich dicht neben dem Wagen der Detektivin zum Stehen. Wir stiegen aus.
    Nicht schnell, sondern vorsichtig, denn dem Ripper trauten wir beide alles zu.
    Die nächtliche Stille wirkte bedrückend. Es war in der Tat kein Laut zu hören, nicht das Zirpen der Grillen, oder ein geheimnisvolles Rascheln im Gras, nur diese Ruhe.
    Leise drückten wir die Wagenschläge zu. Unsere Hände lagen in Nähe der Waffen, als wir um den Bentley herumschritten und den Käfer der Detektivin ansteuerten.
    Er machte einen verlassenen und leeren Eindruck: Fast traute ich mich nicht, einen Blick durch die Scheiben in das Innere zu werfen, aus Angst, Jane Collins zusammengekrümmt und ihrer Haare beraubt zu finden, doch meine Befürchtung bewahrheitete sich nicht.
    »Leer!« stellte Suko lakonisch fest.
    »Aber wo steckt Jane?«
    Wir schauten uns über das Wagendach hinweg an. In Sukos Gesicht entdeckte ich Sorgenfalten. Mir erging es nicht anders, und der Chinese hob die Schultern.
    »Sie kann nur im Park sein«, vermutete ich.
    »Mit ihm?«
    Ich holte tief Luft. »Es deutet alles darauf hin. Da steht uns noch einiges bevor.« Ich schüttelte mich, als hätte jemand Wasser über mich gegossen.
    Suko hatte sich bereits abgewendet und schritt auf die Kassenhäuschen zu. Ich wollte auch gehen, sah jedoch, dass mein Partner abrupt stehen blieb.
    »John!« zischte er.
    Rasch war ich bei ihm. Bisher hatten wir die Gestalt nicht entdeckt. Zuerst dachte ich an Jane, dann sah ich das dunkle Haar, und als ich mich bückte, erkannte ich einen Mann. Er lag verkrümmt auf dem Boden und trug einen uniformähnlichen Mantel. Neben ihm lag eine Taschenlampe. Zur Hälfte wurde sie von einer Blutlache berührt. Sie stammte aus der Kehle des Toten.
    Der Ripper - und kein anderer kam für uns als Mörder in Frage - hatte ihn auf grausame Art und Weise umgebracht. Ich schüttelte mich.
    Suko hatte sich gebückt. Er kam langsam hoch, und ich schaute in sein blasses Gesicht. »Verdammt, verdammt!« flüsterte er.
    Beide dachten wir an Jane, die sich in den Klauen dieser Bestie befand. Und beide wagten wir nicht, die Worte auszusprechen. Das Grauen hatte uns die Kehlen zugeschnürt.
    »Der Park ist so verdammt groß«, sagte der Chinese. »Wo sollen wir anfangen zu suchen?«
    Da war ich überfragt. Aber hinein mussten wir, denn nirgendwo anders würde sich der Ripper aufhalten.
    »Ich will zuvor noch Sir James Bescheid sagen«, gab ich bekannt und ging zurück zum Bentley.
    Auch unser Chef zeigte sich betroffen, als er von der Neuigkeit erfuhr. »Stellen Sie ihn«, sagte er rauh. »Stellen Sie die verfluchte Bestie und sehen Sie zu, dass der Ripper nie mehr, ich betone nie mehr, zurückkehrt.«
    »Wir werden alles daransetzen«, versprach ich.
    Suko hatte inzwischen den leichtesten Weg ausgekundschaftet, um auf das Gelände zu gelangen.
    Der Mordkommission würden wir später Bescheid

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