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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das Gitter klettern.
    Und dann hörte Jane die Schritte. Rechts von ihr klangen sie auf. Da war jemand. Wer, das wusste sie nicht genau, aber es konnte sich um den Nachtwächter handeln.
    Sofort blieb Jane stehen. Auch der Ripper stoppte hinter ihr, die Klinge wurde zurückgezogen, und einen Augenblick später wurde Janes Gesicht vom Strahl einer Taschenlampe getroffen, und eine barsche Stimme fragte: »Was machen Sie denn hier?«
    Sie dachte nicht an sich, sondern an den Mann. Er stand vor ihr, hielt die Lampe in der Hand und ahnte nichts von der Lebensgefahr, in der er sich befand. Tief saugte Jane die Luft ein.
    »Los, ich will eine Antwort!« Der Mann kam näher, die Blendung wurde stärker, und die Detektivin drehte den Kopf so zur Seite, dass sie nicht mehr direkt getroffen wurde.
    »Gehen Sie!« zischte sie dem Mann zu. »Laufen Sie weg! Mein Gott, rennen Sie!« Jane wusste, dass sie fast Unmögliches verlangte, da der andere keine Gefahr sah oder spürte. Sie konnte ihm auch nicht erklären, was da in der Dunkelheit lauerte, sie hoffte nur, dass sie sich deutlich genug ausgedrückt hatte.
    »Ich glaube, es ist an der Zeit, dass Sie gehen«, erwiderte der Unbekannte ihr und leuchtete sie wieder an, so dass Jane nicht einmal einen Schatten von ihm sah. »Die Besuchszeiten sind geregelt, meine Liebe. Nachts hat hier keiner etwas zu suchen.«
    »Mein Gott, so glauben Sie mir doch. Sie sind…« Jane Collins sprach nicht mehr weiter, denn sie hatte das leise Lachen gehört, das der Ripper ausstieß.
    Aber auch der Wächter hatte etwas bemerkt. Sein Arm mit der Lampe schwenkte herum. Der helle Finger fuhr an Jane vorbei, und das Licht versickerte irgendwo in der Dunkelheit. Trotzdem konnte die Detektivin, nichts sehen, da sie die Nachwirkung der Blendung spürte.
    Sie hörte nur das grässliche Röcheln und sah, wie der Arm mit der Lampe auf- und niederzuckte, so dass der Lichtstrahl einen bizarren Tanz in der Luft und dem Boden aufführte.
    Ein dumpfer Fall, danach ein herzzerreißendes Stöhnen, schließlich war Ruhe. Tödliche Ruhe!
    Die Angst war wie ein Reif. Jane Collins stand da und zitterte. Wie von einem Magneten geführt, drehte sie den Kopf und sah die verkrümmt liegende Gestalt eines Mannes. Zwischen Schulter und Kopf sickerte etwas Dunkles hervor. Blut!
    Der Ripper hatte zugeschlagen. Jedes Hindernis räumte er aus dem Weg. Ohne Erbarmen.
    »So wird es auch dir ergehen!« hörte Jane Collins sein heiseres Flüstern. »Und jetzt komm mit, HORRORLAND gehört uns. Uns ganz allein…«
    ***
    Sicherheitshalber hatten wir zuvor auf der Karte nachgeschaut, denn wir wollten nicht in Gefahr laufen, uns zu verfahren. Wir waren zwar schon einmal dort gewesen, doch bei Helligkeit. Auf das Blaulicht konnte ich verzichten. Die Wagen, die uns entgegenkamen, waren an einer Hand abzuzählen.
    Ich fuhr schnell, schließlich ging es um ein Leben.
    Die Reifen sangen auf dem Asphalt, der Fahrtwind pfiff um den Wagen, und meine Gedanken beschäftigten sich mit Jane Collins. Noch stand es nicht hundertprozentig fest, dass sie sich in den Klauen des Rippers befand, ich allerdings war davon überzeugt.
    Wir machten einen letzten Test. Suko rief über Autotelefon noch einmal bei Shao an und erfuhr, dass Jane nicht bei ihr eingetroffen war.
    Die Sorgen wuchsen.
    Hin und wieder sahen wir den Fluss. Grauschwarz wirkte das Wasser. An einigen Stellen blitzten auch weiße Kämme, wenn Wellen gegeneinander liefen oder sich überschlugen. Dicht über dem Wasser flogen die Möwen. Selbst in der Nacht gaben sie keine Ruhe.
    Die Stadt lag inzwischen hinter uns. Flaches Land, das ich kannte und auch oft sah, wenn ich vom Flughafen Heathrow kam. Eine Maschine hob ab, sie stieg vor uns schräg in die Höhe. Ihre Positionslichter sahen aus wie bunte Sterne.
    Ohne zu wissen, wie Jane Collins vor mir reagiert hatte, so achtete auch ich auf die Schilder am Straßenrand. Ich wusste, dass es Hinweise auf den Gruselpark geben musste und hatte mich nicht getäuscht, als ich es auf einem großen Wegweiser las.
    »Da geht's ab«, sagte Suko.
    »Schon gesehen.«
    Der Bentley reagierte brav, als ich ihn in die Kurven zog. Er war zwar schon ein altes Schätzchen, aber die gute Qualität des Fahrzeugs und die regelmäßigen Inspektionen hatten dazu beigetragen, ihn immer in Schuss zu halten.
    Die Scheinwerfer ließ ich brennen. Es war besser so, denn kaum hatten wir die normale Hauptstraße verlassen, als erste Dunstschwaden den Wagen umflorten. Sie

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