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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geben, wir mussten uns erst einmal im Gruselpark umschauen. Was als Spiel gedacht war - HORRORLAND sollte ja sanften Schrecken verbreiten wurde für uns nun tödlicher Ernst.
    Und zu einem Wettlauf mit der Zeit!
    ***
    Den Schrecken der alten Mauern und der nachgemachten Gebäude empfand Jane Collins nicht. Viel schlimmer war der Ripper. Er hielt sich hinter ihr. Obwohl sie es nicht sah, wusste sie genau, dass er die Klinge in der Hand hielt.
    Ihre Beine waren schwer. Die Angst saß doch zu tief. Die Pistole hatte sie auch verloren. Der Ripper hatte den Riemen der Handtasche kurzerhand gekappt. Die Tasche lag jetzt irgendwo im Gelände.
    Sie hatten Soho erreicht und damit auch das alte Kopfsteinpflaster, das schlecht und bucklig gelegt und feucht geworden war, so dass Jane mit ihren hochhackigen Schuhen ein paar Mal in Gefahr geriet, auszurutschen und hinzufallen. Bisher hatte sie sich noch immer fangen können. Feucht glänzten auch die Fassaden der nachgebauten Häuser, und über die Fensterscheiben rann ein nasser Film.
    Am schlimmsten war die Stille. Sie lag über dem Park wie ein großes Tuch. Nur die Schritte der beiden erzeugten Laute. Manchmal sogar Echos, die hohl von den Hauswänden zurückklangen.
    Jane wusste nicht, wohin der Ripper sie schaffen wollte. Auf jeden Fall hatte er eine besondere Art des Sterbens für sie ausgesucht. Dies wurde ihr immer wieder klargemacht.
    Jetzt gingen sie durch Soho. Einen Stadtteil von London, den es so wie er hier aufgebaut worden war, nicht mehr gab. In den letzten hundert Jahren hatte sich Soho stark verändert. Die alten Häuser gab es zwar auch noch, aber sehr reduziert. Man hatte fast alles abgerissen, um Platz zu bekommen für die neuen Vergnügungen wie Sexbars, Pornoschuppen, die Peep-Shows sowie Sauna-Clubs.
    Im alten Soho gab es noch die etwas romantische Prostitution. Das Rotlicht, das Halbdunkel, das Geheimnisvolle, vermischt mit der Angst eines Freiers, erkannt zu werden. Das alles hatte seine eigene Atmosphäre besessen, und die war hier gut eingefangen worden.
    Vor manchen der schmalen Häuser standen die Mädchen. Sie lehnten entweder an den alten Gaslaternen oder hatten ihren Halt an den Wänden gefunden. Von der Ferne aus betrachtet, waren sie von echten Menschen kaum zu unterscheiden. Erst beim Näherkommen identifizierte sie der Besucher als Wachspuppen.
    »Früher«, flüsterte der Ripper plötzlich, »früher hätte ich schon dafür gesorgt, dass man ihnen die Kehle aufschlitzt.«
    Aus ihm sprach der echte Geist des Rippers. Von Jane Collins bekam er keine Antwort. Sie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen weit aufgerissen. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt.
    Gewaltsam musste sie ein Zittern unterdrücken.
    Der Ripper dirigierte sie in eine andere Gasse. Sie war noch schmaler. Am Ende der Gasse sah Jane eine Leichenkutsche. Aus einem Haus wurde ein Toter getragen. Als sie näher kam, sah sie den nachgemachten Blutstreifen an seiner Kehle.
    Sie wusste nicht, ob sich diese Figuren tagsüber bewegten. Wahrscheinlich war es schon, aber in der Nacht hatte man den Strom im Park ausgeschaltet.
    Auch diese Gasse ließen sie hinter sich und hatten schon das nachgebildete Soho verlassen. Stellte sich die Frage, wohin der Weg jetzt führte. Da sie eine Gabelung erreichten, konnten sie wählen.
    Der Ripper wollte nach links, wo auch eine Andenkenbude stand, deren Front durch eine Klappe abgedichtet worden war.
    Der Weg führte ein wenig bergauf. Man hatte einen künstlichen Hügel geschaffen, und das aus einem bestimmten Grund. Auf dem Hügel stand eine Burg oder ein Schloss.
    Über dem Eingang, der wie ein großer Schlund gähnte, sah Jane die Schrift aus Leuchtbuchstaben.
    Da sie jedoch nicht eingeschaltet waren, konnte sie den Namen in der herrschenden Dunkelheit nicht entziffern.
    »Da hinein!« wisperte der Ripper. »Das wird deine Todesstätte!« Jane schüttelte sich. So wie der Ripper dies gesagt hatte, gab es keine andere Möglichkeit.
    Die Schritte der Detektivin wurden schleppender. Am liebsten hätte sie sich einfach zu Boden fallen lassen, aber sie brachte es nicht fertig, sie suchte noch nach einer Möglichkeit zu entkommen, auch wenn die Chancen mit jedem Yard, den sie zurücklegte, sanken.
    Dann las sie die Schrift, denn mittlerweile hatte sie sich dem Eingang bereits so weit genähert.
    HORRORCASTLE
    Ein Horrorschloss also. Wahrscheinlich mit allen Einrichtungen versehen, die einem Menschen Angst machen konnten. Ein Irrgarten des

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