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0216 - Der Ripper kehrt zurück

0216 - Der Ripper kehrt zurück

Titel: 0216 - Der Ripper kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hin und her, so dass die Klinge blitzte und die letzten Blutstropfen abfielen.
    Zwischen ihm und Jane befand sich sichtbar nichts, aber für die Detektivin stand das Grauen dort. Es lauerte als unsichtbarer Gast, und der Ripper trieb die Detektivin weiter zurück.
    Plötzlich spürte Jane eine Berührung an der Hüfte. Sie war gegen etwas gestoßen, wusste allerdings nicht was, schaute nach rechts und sah ein Seil.
    Wie aus einem Traum schien sie zu erwachen, denn sie stellte fest, dass der Gang in eine Höhle gemündet war oder eine Grotte. Das gespannte Seil trennte sie in zwei Hälften. Sie und der Ripper befanden sich in einer, in der zweiten aber sah sie sechs Särge, die elektronisch bewegt wurden und dem Besucher das Gefühl kalten Horrors vermittelten.
    Bisher hatte Jane nicht darauf geachtet, was menschliche Sinne innerhalb von wenigen Sekunden aufnehmen können. Aber sie übersah in der kurzen Zeitspanne die gesamte Palette des Schreckens und wurde von ihr abgelenkt, so dass der Ripper freie Bahn hatte…
    ***
    Plötzlich bewegte sich ein Sarg!
    Dies ging so rasch, dass Muriel sich erschrak, als die Totenkiste auf den Schienen schon an ihr vorbeigerollt und in einer der Öffnungen verschwunden war, aus der im gleichen Moment ein grässliches Würgen erklang.
    Bei zwei Särgen sprangen die Deckel hoch. Blitzschnell ging das, und aus den Totenkisten wischten in einem Halbbogen zwei Vampire hoch, die ihre Arme gekrümmt hatten und sie nach den Besuchern ausstreckten. Muriel stand nahe dabei. Sie spürte die Berührung, zuckte zurück und stolperte über einen weiteren Sarg, aus dem Ächzlaute drangen, dessen Deckel jedoch geschlossen blieb.
    Der erste Sarg kam wieder zurück. Er schoss auf der Öffnung hervor, der Deckel stand hochkant, und im Sarg hockte eine hervorragend nachgebildete, halbverweste Leiche, deren Augen rot leuchteten, und aus deren Mund spitze, abgehackte Schreie drangen.
    Da Muriel auf den Schienen und damit dem fahrenden Sarg im Wege lag, wurde er von ihrem Körper gestoppt und begann zu rattern.
    Das Mädchen warf sich herum. Über ihrem Kopf hörte sie ein geisterhaftes Heulen und sah von der Decke her eine hässliche Hexe auf einem Besen sitzend anfliegen. Die Hexe schwang eine Peitsche und prügelte damit auf die Monstren in den bewegungslos stehenden Särgen ein.
    »Komm doch, so komm!« flüsterte Jill, die vor Angst und Panik kaum sprechen konnte.
    Muriel riss sich zusammen. Sie stemmte sich hoch, zog ihre Beine an, und der Sarg bekam wieder freie Fahrt, so dass der Kreislauf der Elektronik nicht mehr unterbrochen war.
    Deckel klappten zu, Monster verschwanden, die Särge öffneten sich wieder, andere kehrten in die Öffnungen zurück, Hexen schwangen durch die Luft, lachten kichernd und böse, und der Kreislauf würde so weiterlaufen bis ihn jemand abstellte.
    Muriels Augen waren noch größer, als sie sich schwer gegen das Seil fallen ließ und von ihrer Freundin gestützt wurde. Jill unterdrückte den fast wahnsinnigen Schmerz in ihrem Knöchel, sie hielt Muriel fest, auf deren Stirn die Schweißtropfen wie kleine, helle Perlen lagen und sich deutlich von der dunklen Haut abhoben.
    »Da ist jemand gekommen!« keuchte Jill. »Verdammt, da muss einer sein. Von allein kann sich die Anlage nicht einstellen.«
    Muriel nickte. Sie bückte sich und schob ihren Körper unter das gespannte Seil.
    »Wo sollen wir denn hin?« fragte Jill.
    Muriel schaute zurück. Genau die Strecke, die sie auch gekommen waren. Weit konnten die Mädchen nicht sehen, weil der Gang zu viele Kurven schlug und es Nischen sowie kleinere Verstecke gab. Aber eine andere Möglichkeit blieb ihnen beim besten Willen nicht. Der zweite Ausgang war verschlossen.
    Da sie ihn sich schon vor Tagen angeschaut hatten, wussten sie auch von der Stabilität der Tür. Die konnte höchstens ein Herkules einrammen.
    »Ich schaue mal nach«, sagte Muriel.
    »Was?« Jills Stimme klang trotz des Flüsterns leicht schrill.
    »Ja, bleib du hier.« Das dunkelhäutige Mädchen ließ seine Freundin erst gar nicht weiter zu Wort kommen, sondern machte sich augenblicklich auf den Weg. Dabei lief sie erst auf die Wand zu, presste sich dagegen und schlich weiter vor.
    Jill schaute ihr aus fiebrig glänzenden Augen nach. Sie konnte ein Zittern kaum unterdrücken. Ihre Hände öffneten und schlossen sich, bildeten manchmal eine Fläche, dann wieder eine Faust.
    Vor der ersten Kurve blieb Muriel stehen. Sie holte noch einmal tief Luft und lugte um

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