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0217 - Die Hexeninsel

0217 - Die Hexeninsel

Titel: 0217 - Die Hexeninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ripper?« hauchte er.
    Die Frage war an mich gerichtet, doch ich sparte mir die Antwort, sondern beobachtete sie weiter. Schaum stand vor ihrem Mund. In den Augen leuchtete ein kalter Glanz, den man mit dem Wort Haß umschreiben konnte.
    Ich mußte mich langsam von dem Gedanken lösen, in dieser Frau Jane Collins zu sehen. Nein, das war nicht mehr die Detektivin von früher, so wie ich sie kannte. Vor mir lag eine Bestie, die meinen Tod wollte.
    »John Sinclair!« schleuderte sie mir meinen Namen wütend entgegen. »Hüte dich, John Sinclair! Hüte dich, denn wenn ich freikomme, hast du verloren. Du kannst es nicht schaffen. Ich bin stärker. Ich habe geschworen, dich zu töten, und diesen Schwur werde ich halten, koste es, was es wolle.« Bevor ich eine Antwort geben konnte, drehte Jane Collins vollends durch. Ihr Körper bäumte sich auf, und sie schaffte es trotz der Bänder, die sie hielten.
    Ich zuckte zurück, denn aus ihrem weit geöffneten Mund drang ein schon tierischer Schrei. Der Geist des Rippers verschaffte sich freie Bahn, er setzte Energien frei, starke Kräfte, mit denen wir nie gerechnet hätten.
    Und plötzlich hatte sie einen Arm frei. Das geschah genau in dem Moment, als sie wieder zurücksackte. Es war der rechte Arm. Sofort ballte sie die Hand zur Faust, und Jane schlug nach mir. Fast hätte sie mein Gesicht getroffen. Ich nahm im letzten Augenblick den Kopf zur Seite, so daß ihre Hand an meiner Wange vorbeistreifte.
    Ich wollte zugreifen, um ihre Gelenke zu umfassen, doch Jane war zu schnell. Sie winkelte den zurückschnellenden Arm an, so daß ich ins Leere griff.
    Natürlich saßen die Bänder nicht mehr so eng. Diese Tatsache nutzte Jane aus. Sie warf sich zur Seite, das Gummi spannte sich, und dann zuckte auch ihr linker Arm hoch.
    Jane würde toben und zwar so stark, daß es ihr unter Umständen gelang, sich zu befreien.
    Dagegen half nur eins.
    Ich mußte sie wieder in das Reich der Träume schicken. Aber auch Alwin Brenner wollte etwas tun. Er war mir bei meinen Bemühungen im Wege. Ich drückte ihn zur Seite und wollte meine gekrümmte Handkante nach unten wischen lassen, als es geschah.
    Der Doc sah es zuerst. Seine Augen wurden groß, er wich zurück und stieß gegen ein Regal, in dem mehrere gläserne Behälter standen, die laut klirrten, zum Glück aber nicht fielen. »Da, hinter ihnen!«
    Ich fuhr auf engstem Raum herum - und sah das teuflische Mordmesser des Rippers!
    Abermals war es aus dem Nichts erschienen und hatte sich hier, innerhalb des Krankenwagens, materialisiert. Ein teuflisches Mordinstrument, das der Ripper ausgezeichnet zu führen verstand und dessen Erbe jetzt auf Jane Collins übergegangen war. Auch sie schien mit dem Messer verwachsen zu sein, und der Geist des Rippers gab ihr zusätzliche Kräfte. Ein großer Nachteil bestand darin, daß wir in einem Krankenwagen saßen. Wir konnten uns nicht so bewegen, wie wir wollten, und Bewegungsfreiheit brauchte ich, um mich gegen das Messer und gegen Jane zu verteidigen.
    Vor allen Dingen hatte ich Angst um den Arzt. Wenn Jane um sich stach, lief er in große Gefahr, getroffen zu werden. Aus diesem Grunde wollte ich es erst gar nicht auf einen langen Kampf ankommen lassen, sondern mußte es auf eine andere Art und Weise versuchen. Mit dem Kreuz.
    Als Dr. Alwin Brenner sah, was ich unter dem Hemd hervorholte, wurden seine Augen groß.
    »Ein Kreuz?« flüsterte er.
    »Ja.«
    »Aber was wollen Sie…?«
    Weiter sprach er nicht, denn er hörte wie auch ich das kreischende Lachen unserer Patientin.
    Bevor ich mich dem Messer zuwandte, warf ich Jane noch einen Blick zu.
    Ihren Kopf hatte sie erhoben, die Hände waren unter die Gummibänder geklemmt, da sie sich befreien wollte, aber sie fürchtete sich auch, das konnte ich deutlich sehen. Die Augen waren verdreht. Sie schielte auf das Kreuz in meiner rechten Hand, und ihr Kreischen war jetzt nicht mehr wild und böse, sondern ängstlich. Jane hatte vor dem Kreuz Angst!
    Ich wollte es gegen sie höchstens als allerletztes Mittel einsetzen, aber das Messer mußte ich kriegen. Meines Erachtens war es eine schwarzmagische Klinge, zwar sehr stark, dennoch hoffte ich, daß mein Kreuz mächtiger sein würde.
    Dabei mußte mir auch Dr. Brenner helfen.
    »Achten Sie auf die Frau!« rief ich ihm. »Passen Sie nur auf, daß sie keinen Unsinn macht oder sich befreit. Ich kümmere mich um das Messer.«
    Er nickte heftig.
    Die gefährliche Klinge hatte ich nicht aus den Augen gelassen.

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