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0217 - Die Hexeninsel

0217 - Die Hexeninsel

Titel: 0217 - Die Hexeninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Halt zu finden.
    In der Rechten hielt ich den Dolch, mit der Linken unterstützte ich ihn, grub die Finger in seine Achselhöhle und zog ihn in die Höhe, so daß er endlich auf seinen eigenen Beinen stehen konnte. Er löste eine Hand von der Wand und wischte einen Teil des Blutes aus seinem Gesicht, so daß er besser sehen konnte und der rote Lebenssaft ihm nicht mehr in die Augen rann. Der Mann mußte mir helfen. Allein kam ich nicht weiter, denn ich dachte an die draußen lauernden Hexen und an Jane Collins. Ich vernahm schon die Sirenen, die Feuerwehrwagen konnten jeden Augenblick eintreffen.
    »Wenn Sie den Dolch nehmen und auf die Hexe aufpassen, kann nichts geschehen!« wies ich den Mann an und schaute ihm in die Augen. Er war zwar erschöpft, fertig, aber er nickte. Ich riskierte es und reichte ihm den Dolch. Das ging sehr schnell, so daß die Hexe nicht dazu kam, überhaupt etwas zu unternehmen. Der Dolch blieb praktisch vor ihrer Kehle.
    »Wenn sie etwas versucht, stoßen Sie zu!« befahl ich dem Arzt. Dr. Brenner nickte. Sprechen konnte er nicht. Seine Kehle war zugeschnürt.
    Ich nickte ihm noch einmal zu, machte kehrt und verließ den Wagen wieder…
    ***
    In seinen Beinen hatte er weder Gefühl noch Kraft. Jeden Augenblick mußte er zusammenbrechen, aber er dachte an die Worte des Geisterjägers und mobilisierte seine letzten Kräfte. In der rechten Hand hielt er die silberne Klinge. Seine Finger umklammerten den Griff sehr hart. Wie kleine Berge sprangen die mit dünner Haut überzogenen Knöchel hervor. Zum Glück hatte er die linke Hand frei, konnte den Arm spreizen und sich an der Innenwand des Gefährts abstützen.
    So stand er da. Er wußte nicht genau, was geschehen war, aber er ahnte, daß es um sein Leben ging.
    Die Hexe belauerte ihn. Bei ihr hatte sich die Spannung ein wenig gelöst, denn sie wußte genau, daß dieser Mann vor ihr nicht die Klasse und Stärke eines John Sinclair besaß. Er war wesentlich schwächer und hatte längst nicht die guten Nerven.
    Aber da war noch das Messer.
    Das konnte auch ein Kind festhalten. Die Klinge befand sich sehr dicht an ihrer Kehle, ein leichter Druck nur reichte aus, um sie ins Fleisch zu stoßen.
    Was das bedeutete, wußte die Hexe. Ihren Tod!
    Deshalb mußte sie es anders versuchen. Nicht mit Gewalt. Die Hexen waren unter anderem wegen ihrer Hinterlist und Tücke bekannt. So etwas beherrschte auch die Hexe mit den feuerroten Haaren. Sie lächelte.
    Es war ein raffiniertes Lächeln, lauernd und wissend zugleich, und der junge Arzt reagierte sofort.
    »Bleib nur ruhig«, zischte er, »sonst stoße ich zu. Bei Gott, ich tu’s!« Er sprach rauh, man merkte ihm an, wie sehr er unter dem momentanen Streß litt.
    Die Hexe lächelte. »Was hast du denn, mein Kleiner? Warum bist du auf einmal so aufgebracht? Ich will nichts von dir. Bestimmt nicht. Aber schau mich an.«
    »Nein!«
    »O, wie schade. Gefalle ich dir nicht? Habe ich nicht einen wunderschönen Körper? Wenn du genau hinsiehst, dann schimmert meine helle Haut durch die dunklen Tücher. Und helle Haut liebst du doch, oder?«
    »Ich will es nicht.«
    »Ach, stell dich nicht so an. Du darfst nicht auf Sinclair hören. Er hat keine Ahnung. Ich biete dir alles, was du dir wünscht. Du hast dir doch sicherlich schon einige außergewöhnliche Dinge gewünscht, nicht wahr?«
    »Du sollst dein Maul halten.«
    »Aber wieso denn? Davon hat John Sinclair nichts gesagt. Oder hast du etwas gehört?«
    »Nein.« Dr. Brenner hatte geantwortet, obwohl er es überhaupt nicht wollte. »Na bitte.«
    »Komm, laß uns gehen, wir beide allein. Wir verschwinden an ein stilles Plätzchen, wo wir ganz allein sind. Nur wir beide, mein Kleiner.«
    »Ich will nicht.«
    »Kannst du einer Frau widerstehen?«
    »Du - du bist keine Frau!«
    Da lachte die Hexe. »Was bin ich dann? Ich sehe aus wie eine Frau. Und zwar wie eine sehr schöne, wenn du verstehst, mein Liebling. Häßlich habe ich mich noch nie gefunden, auch die anderen finden mich schön. Du solltest da keine Ausnahme machen. Das willst du doch auch nicht.«
    »Sei ruhig.«
    »Nein, nur einen kleinen Blick. Sieh mir ins Gesicht und sage mir dann, ob ich häßlich bin!« Die Hexe ging sehr raffiniert vor. Sie lullte den Arzt mit Worten ein, um ihr Ziel zu erreichen. So etwas hatte sie gelernt, die weibliche Verführungskunst der Stimme, gepaart mit Raffinesse, verfehlte nie ihre Wirkung. »Nun sei schon lieb, Kleiner.«
    Dr. Alwin Brenner knirschte mit den Zähnen. Er

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