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0217 - Die Hexeninsel

0217 - Die Hexeninsel

Titel: 0217 - Die Hexeninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Toten nicht«, erklärte der Chinese. »Aber ich glaube, daß er hier als Nachtwächter arbeitete. Er trägt die entsprechende Kleidung.«
    »Dann wollen wir mal sehen.«
    Die Männer der Mordkommission schwärmten aus. Jeder hatte seine genaue Aufgabe.
    Suko fühlte sich als Störenfried.
    Sein Blick flog immer wieder zum Tor hin. Dahinter mußten sich Jane und John befinden. Er wäre jetzt gern bei ihnen gewesen.
    »Was ist eigentlich mit der Kleinen da?« wollte der Chiefinspektor wissen.
    »Wir haben sie im Park aufgelesen. Bei ihrer Freundin sind wir zu spät gekommen. Sie finden ihre Leiche in der Schreckensburg.«
    »Noch eine Tote?«
    Suko hob die Schultern. »Leider. Aber das hatten wir bereits gemeldet. Hat man Sie davon nicht in Kenntnis gesetzt?«
    »Nein…«
    »Dann tut es mir leid.«
    Der Chiefinspektor wollte mehr über die Mädchen wissen.
    »Wie kamen die beiden überhaupt in den Park?«
    »Die sind über den Zaun geklettert. Soviel ich weiß, ging es da um Rauschgift. Irgendwo in dieser nachgebauten Schreckensburg muß ein Rauschgiftversteck sein.«
    »Wir werden danach suchen.«
    »Sie brauchen mich wahrscheinlich nicht mehr«, meinte Suko. »Ich möchte mich noch ein wenig im Park umsehen.«
    Der Chinese fing sich einen mißtrauischen Blick des Chiefinspektors ein. »Wollen Sie mich hier allein lassen und einfach so Leine ziehen?«
    Suko lachte. »Nein, nein. Aber ich habe noch etwas zu erledigen. Sagen Sie dem Fahrer des Krankenwagens, daß er warten soll.«
    »Ich kann Ihnen nichts befehlen, Kollege.«
    Suko nickte dem Chiefinspektor zu und ging. Er nahm wieder den etwas unkonventionellen Weg, indem er über das Gitter kletterte. Als er ein paar Schritte gelaufen war und sich umdrehte, erkannte er von den Personen schon nichts mehr. Nur die Scheinwerfer waren geisterhafte Flecken, und das sich lautlos drehende Blaulicht gab der näheren Umgebung einen geheimnisvollen Touch.
    Suko ging sehr schnell. Dabei spitzte er die Ohren, denn in der Dunkelheit konnte er besser hören als sehen.
    Als Suko die Weggabelung erreichte, blieb er stehen. Jetzt war er ebenso schlau wie zuvor.
    Keine Spur von Jane und John!
    Der Chinese konnte sich für einen Weg entscheiden. Wieder zurück in die Burg? Ob sich Jane tatsächlich in dem alten Gemäuer verkrochen hatte?
    Suko wollte es nicht so recht glauben, denn die Burg bot zwar Verstecke, aber nicht in der Anzahl, wie sie in dem nachgebildeten Soho zu finden waren.
    Deshalb schlug der Inspektor den Weg nach rechts ein, wo der Pfad vor ihm leicht bergab führte.
    Graue Schleier trieben um die alten Fassaden und schienen sie einweben zu wollen. Geheimnisvoller Dunst, an manchen Stellen schon nebeldicht, überdeckte alles mit einem gnädigen Schleier. Suko blieb stehen, nachdem er unter seinen Sohlen das Kopfsteinpflaster spürte. Es war durch die Feuchtigkeit rutschig geworden, schnell konnte er nicht laufen. Das hatte er auch nicht vor. Schritt für Schritt und sehr bedächtig setzte er seinen Weg fort. Die Häuser standen wie eine Wand. Dazu die engen Straßen. Er sah die Wachspuppen an den Laternen und Hauswänden lehnen, die grell geschminkten oder angemalten Lippen leuchteten wie Schwingen aus Blut in der Dunkelheit. Die wehenden Dunstschleier gaukelten Bewegungen der Wachspuppen vor, und Suko fragte sich mittlerweile, ob er überhaupt den richtigen Weg genommen hatte, denn diese Stille war schon fast unheimlich.
    Bis er das Poltern hörte und seine Meinung änderte. Das Geräusch war links von ihm aufgeklungen, und zwar in einem der schmalen Häuser.
    Genau hatte der Chinese es nicht lokalisieren können, aber er wußte die Richtung.
    Suko überwand die trennende Distanz innerhalb von nur zwei Sekunden, rüttelte an der ersten Tür, riß sie auf, schaute in einen leeren Flur und vernahm im rechten Nachbarhaus abermals ein dumpfes Geräusch.
    Wie ein Wirbelwind war Suko an der Tür, hielt sich nicht erst lange auf, sondern warf sich wuchtig und mit aller Kraft gegen das Holz…
    ***
    Janes verzerrtes Gesicht - das Messer. Ich sah beides wie bei der Großaufnahme auf einer riesigen Leinwand vor mir. Nur war es kein Film, sondern Wirklichkeit, und Jane Collins wollte mich töten.
    Eiskalt umbringen!
    »Tot, Sinclair, tot!« keuchte sie mit der fremden Stimme des Rippers, wobei sich ihr Gesicht verzerrte und in ihre Augen ein Ausdruck trat, den ich noch nie bei ihr gesehen hatte.
    Ich konnte meine Waffe nicht ziehen, denn das verfluchte Faß klemmte mich zu hart

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