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0218 - Der Monster-Club

0218 - Der Monster-Club

Titel: 0218 - Der Monster-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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glänzende Holz.
    Nichts, was auf das hingewiesen hätte, das hinter der Tür lag.
    Ich holte ein paarmal tief Luft und leuchtete die nächsten Türen an. Diesmal ging ich dichter heran und fuhr mit der Lampe weiter von links nach rechts.
    Als ich die letzte Tür mit dem dünnen Strahl erreichte, da wurden nicht allein meine Augen groß, auch Suko reagierte, indem er einen Zischlaut ausstieß.
    Wie auch ich hatte er die Schrift erkannt. Es waren keine hellen Buchstaben, die sich auf dem Messingschild abzeichneten, sondern in einem dunklen Rot gefaßt worden. Zwei Worte lasen wir. Die aber hatten es in sich. Zu vergleichen mit der Brisanz einer Bombe. LUPINAS SOHN.
    »Das ist doch nicht möglich!« flüsterte Suko. Er stand neben mir, war perplex und schüttelte den Kopf. »Ungeheuer, ich kann mir einfach nicht vorstellen…«
    Seine Stimme brach ab. Ich gab ihm keine Antwort. Auch ich hatte mich überraschen lassen und wußte nicht, was ich sagen sollte. So etwas hatte ich noch nicht erlebt, nein, damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Daß wir hier, in diesem rätselhaften Turm, auf den Namen Lupina stießen. Lupina!
    Ich kannte die Werwölfin oder Königin der Wölfe, wie sie sich selbst nannte, sehr gut. Ein paarmal schon hatten wir uns gegenübergestanden, und ich hatte mich sogar in sie verliebt. Das war lange her, und bis zum heutigen Tag hatte ich geglaubt, über Lupina viel zu wissen, das war nun anders. Sie hatte einen Sohn! Auch einen Werwolf?
    Bestimmt, etwas anderes konnte ich mir nicht vorstellen.
    Lupina würde nie ein menschliches oder menschenähnliches Wesen zur Welt bringen und auch akzeptieren.
    Nein, das mußte ebenfalls eine Bestie sein.
    »Suko«, murmelte ich, »da stehen wir vor einer Sache, die wir noch gar nicht überblicken können. Das ist nur die Spitze eines Eisbergs.«
    »Scheint mir auch so zu sein.«
    Ich hatte meinen rechten Arm ein wenig gesenkt, so daß ich die Klinke anleuchten konnte. Sie bestand nicht aus Metall, sondern aus schwarzem Kunststoff und war zur Tür hin gebogen.
    Eine moderne, neumodische Klinke. Wahrscheinlich war die Tür auch nicht älter. Man mußte diesen Turm nachträglich umgebaut haben.
    »MonsterClub«, murmelte Suko. »So langsam scheinen wir der Sache auf den Grund zu kommen.«
    Da hatte er recht. Ich ging bis dicht an die Tür heran und drückte die Klinke nach unten.
    Diesmal hatten wir kein Glück. Es war verschlossen. »Hast du einen Dietrich?« wandte ich mich fragend an den Chinesen.
    »Ja.«
    Normalerweise taten wir so etwas nicht. Aber hier konnte ich es mir erlauben, die Tür zu öffnen. Der Name Lupina stand meiner Ansicht nach für Gefahr.
    Während ich mich bückte und an dem Schloß herumfummelte, nahm Suko die Lampe und leuchtete. Das Schloß war zum Glück nicht besonders modern. Man konnte es noch mit den althergebrachten Instrumenten öffnen. Nur eins hatte sich geändert. Waren früher die Dietriche aus Stahl gewesen, so bestanden sie heute aus Kunststoff.
    Ich bin kein Einbruchexperte, sondern mußte das anwenden, was man uns im Laufe der Ausbildung beim Yard beigebracht hatte. Dazu gehörte das Knacken einfacher Schlösser. Auch da mußte man in Übung bleiben. Bei mir dauerte es etwas länger, bis ich das Schloß auf hatte.
    Schließlich schwang die Tür zurück. Sofort traten Suko und ich von der Öffnung weg, damit sich zwischen uns das dunkle Rechteck abzeichnete.
    Beschossen wurden wir nicht, auch nicht über-oder angefallen, es blieb ruhig in dem Verlies. Und es hatte keine Fenster.
    Dann mußten sich die Öffnungen wohl auf die anderen Turmzimmer verteilen. Das war natürlich schlecht, denn wir konnten so gut wie nichts sehen.
    Sukos Arm erschien wie ein Schatten, während der Chinese an mir vorbeigriff. Ein schabendes Geräusch erklang, als er über die Innenwand tastete, und plötzlich vernahm ich ein Klicken.
    Suko brauchte nicht zu sagen, daß er einen Schalter gefunden hatte. Ich sah, wie das Licht langsam anging. Wie im Kino. Es war kein helles Licht, sondern eins, das einen rötlichen Schein verbreitete und somit das gesamte Turmzimmer ausfüllte. Angestrahlt wurde es von zwei kugelförmigen, rot bemalten Wandleuchten, an deren Enden die Leitungen begannen, die über das Mauerwerk liefen und im Boden verschwanden.
    Hier hatte jemand umgebaut und elektrische Anlagen installiert. Der MonsterClub schien seine Vorhaben sehr ernst zu nehmen. Niemand lauerte auf uns im Turmzimmer, so daß wir es betreten konnten, ohne in

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