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0218 - Der Monster-Club

0218 - Der Monster-Club

Titel: 0218 - Der Monster-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeit!«
    »Nein. Die kann ich nicht mehr bekehren. Lupina ist für mich und für uns nur Ballast, den wir abwerfen müssen. Ich werde ihr den Würfel präsentieren und sie dem Todesnebel aussetzen, damit ich ihre Knochen anschließend verbrennen kann.«
    »Ist das dein letztes Wort?«
    Morasso drehte sich auf seinem Stuhl um und schaute Lady X von unten her an. »Ja, das ist mein letztes Wort.«
    »Dann laß mich wenigstens noch einmal mit ihr reden«, versuchte es die Vampirin. »Einmal nur.«
    »Es ändert nichts an meinem Entschluß.«
    »Trotzdem.«
    Morasso überlegte. Dann nickte er und stand auf. »Ich gebe dir eine Viertelstunde. Inzwischen werde ich den anderen beiden mitteilen, wie ich mich entschieden habe. Sie sollen dabei sein, wenn ich Lupina vernichte.« Er grinste gehässig. »Gewissermaßen als eine schaurige Warnung.«
    »Ich habe verstanden«, sagte Lady X mit belegter Stimme und schaute Dr. Tod nach, wie er den Raum verließ. Morasso, der kleine, aber kompakte Mensch-Dämon, öffnete die Tür und verschwand.
    Lady X zeigte Unruhe. Die Entwicklung der Dinge gefiel ihr überhaupt nicht. Nicht daß sie eine besonders gute Partnerin der Werwölfin gewesen wäre, nein, sie dachte nur an die Schwächung, die die Mordliga erleiden würde, wenn Lupina einmal nicht mehr war. Und das wollte Solo Morasso nicht einsehen. Vielleicht dachte er auch ähnlich wie die Scott, nur ließ es sein Stolz nicht zu, dies zuzugeben. Eine Viertelstunde blieb ihr. Eine verdammt geringe Zeitspanne, in der sie es kaum schaffen würde, die eine oder andere Seite von ihrem Plan abzubringen. Trotzdem mußte sie es versuchen, auch wenn es unmöglich zu sein schien. Bevor sie die Zentrale verließ, warf sie noch einen Blick auf den Monitor. Er gab das Bild aus dem Verlies der Werwölfin wider. Lupina schaute nicht in das Objektiv der Kamera. Sie hatte sich auf den Boden gehockt, die Knie angezogen und den Kopf nach vorn gebeugt, wobei das lange blonde Haar wie ein Vorhang zu beiden Seiten nach unten fiel und von dem Gesicht überhaupt nichts erkennen ließ.
    Wie die Scott den Mordligachef kannte, würde er jetzt Vorbereitungen treffen, um Lupina zu vernichten. Freiwillig!
    Der Gedanke war so ungeheuer, daß sich das Gesicht des weiblichen Vampirs verzerrte. Sie mußte mit Lupina sprechen. Leider konnte sie nicht in ihr Verlies. Allerdings gab es eine Verbindung zwischen der Zentrale hier und dem Raum, in dem die Werwölfin hockte. Über Lupina befand sich ein Lautsprecher mit Mikrofonen an der Wand, so daß sie hineinsprechen und von Lady X gehört werden konnte. Pamela Scott stellte die Verbindung her. Ein Kratzen ertönte im Lautsprecher, dann war die Stimme der Werwölfin zu vernehmen. Sie hatte das Zeichen erkannt.
    Ohne den Kopf zu heben, fragte sie: »Was willst du von mir, Lady X?«
    »Mit dir sprechen!«
    »Zwischen uns gibt es nichts mehr zu bereden. Du hast deine Seite gewählt, ich die meine.«
    »Und du bist überzeugt davon, daß es richtig ist, was du getan hast?«
    »Ja.«
    »Das ist Irrsinn, Lupina. Du kommst allein nicht durch. Du brauchst unsere Unterstützung.«
    Das Lachen aus dem Lautsprecher klang kratzig und unecht. »Ich brauche eure Unterstützung nicht. Laß dir das gesagt sein. Ich will sie auch nicht, denn ich komme sehr gut allein zurecht.«
    »Nein, gemeinsam sind wir stärker.«
    »Unsinn. Haben wir den Geisterjäger geschafft? Nein!«
    »Das ist etwas anderes!« hielt Lady X dagegen.
    »Stimmt nicht. Ich habe darüber nachgedacht. Wir sind kein Team. Da ist jeder zu verschieden und nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Das müßtest du doch gerade wissen. Oder ist Vampiro-del-mar nicht dein besonderer Freund? Ihn würdest du doch auch lieber tot als lebendig sehen, wenn ich mich nicht irre?«
    »Das stimmt nicht.«
    »Dann hast du die ganze Zeit über gelogen. Mein Entschluß steht auf jeden Fall fest. Ich will mit euch nichts mehr zu tun haben.«
    »Dann wird man dich töten!«
    »Damit muß ich rechnen. Aber lieber vernichtet sein, als nur mit Niederlagen leben. Was können wir denn noch ausrichten? Wir sitzen hier und warten. Morasso denkt schon verdammt lange nach, aber eingefallen ist ihm nichts. Er hat keine Ideen mehr. Ich aber habe welche, und ich werde sie auch durchführen.«
    Jetzt spielte Lady X ihre letzte Trumpfkarte aus. »Denkst du überhaupt nicht an deinen Sohn?«
    Wie von der Tarantel gebissen, sprang Lupina in die Höhe. »Das wagst du mir zu sagen, du verfluchte Blutsaugerin?«

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