Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0218 - Der Monster-Club

0218 - Der Monster-Club

Titel: 0218 - Der Monster-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schwiegen wir. Stille umgab uns, auf die wir uns konzentrierten. Meiner Ansicht nach gibt jedes Haus Geräusche von sich. Das hatte ich bereits des öfteren erlebt. Die Häuser atmen dann, obwohl sie verlassen sind. Gerade die alten und älteren Bauten, wie wir es hier hatten, waren nie völlig still.
    Hier jedoch konnten wir schon von einer Grabesruhe sprechen. Einer unnatürlichen Stille, die sich wie ein unsichtbarer Schleier über allen Räumen ausgebreitet hatte. Seltsam…
    Als sich Suko bewegte, knarrte das Leder des Sessels. Ein Geräusch, das mich an das Aufstöhnen eines Menschen erinnerte. Der Inspektor stützte sich an den Lehnen ab und stand auf. Unruhig durchwanderte er die Diele. Er schaute die Treppe hoch, die zu einer breiten Galerie führte, ging weiter, und seine Tritte erzeugten auf dem Steinboden ein hallendes Echo.
    Da an den Fenstern keine Vorhänge hingen, wurde der Schall kaum gedämpft. Es gab auch nur einen kleinen Teppich. Er lag nicht weit vom Kamin entfernt.
    Suko unterbrach seine Wanderung, stemmte die Fäuste in die Hüften und blickte mich auffordernd an, als erwartete er von mir eine Bemerkung.
    Ich tat ihm den Gefallen und sagte: »Nehmen wir mal an, dieses Haus ist tatsächlich eine Falle. Wie, wo und wann soll sie zuschnappen?«
    »Das müssen wir herausfinden. Was nutzt es, wenn wir passiv hier herumsitzen?«
    »Du denkst an eine Hausdurchsuchung?«
    »Nicht direkt, aber es kann nicht schaden, einmal seinen Blick schweifen zu lassen.«
    »Wie du meinst«, erwiderte ich und mußte lächeln. Es war wirklich besser, wenn wir uns umschauten. In der Halle hatten wir lange genug gesessen, jetzt wollten wir sehen, was die anderen Räume und Etagen verbargen, vorausgesetzt, es war nicht abgeschlossen.
    Wir nahmen uns die erste Etage vor. Über die breite Treppe ging es nach oben.
    Am Ziel fanden wir mehrere Räume und schauten hinein. Sie alle waren leer. Wir fanden keinerlei Indizien, die auf die Existenz eines MonsterClubs hingewiesen hätten, sondern eine normale Einrichtung, nichts Okkultes.
    In der zweiten Etage gab es überhaupt keine Zimmer mehr. »Bleibt nur noch der Turm«, sagte Suko, als wir wieder hinuntergingen.
    »Der lag dir doch die ganze Zeit schon im Magen, wie?« Mein Partner grinste.
    »Klar, ich habe es nur nicht ausgesprochen.«
    »Dann laß uns mal.«
    Das war leichter gesagt, als getan. Zuerst mußten wir den Weg finden, der uns in den Turm brachte. Er befand sich am Westflügel des Hauses, war direkt an die Wand gebaut worden, und wir suchten nach einer entsprechenden Tür. Die gab es auch, und zwar fanden wir sie in einem winzigen, völlig verbauten Flur mit einer hohen Decke. Eigentlich rechneten wir damit, die Tür verschlossen zu finden, um so überraschter waren wir, als wir sie aufziehen konnten.
    »Na, das ist doch was«, sagte Suko.
    Kältere Luft schlug uns entgegen. Fünfeckig war der Turm angelegt worden, und auch die inneren Mauern zeigten diese Geometrie. Hinzu kam die breite Wendeltreppe, die sich wie eine Schlange in die Höhe wand und mit einem Geländer aus Eisen versehen war.
    Wir stiegen sie hinauf. Es schien uns, als wollten die Stufen kein Ende nehmen. Es gab zwar zwischendurch Podeste, doch Türen entdeckten wir nicht. Dieser Turm schien überhaupt keine Räume zu haben.
    Allerdings dachte ich an die Fenster, die wir von außen gesehen hatten. Sie lagen sehr weit oben, und vielleicht fanden wir dort das, was wir suchten.
    Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Das spürten wir auch in der Düsternis des Turminnern. Durch kleine Schießscharten sickerte nur wenig Licht. Ein paar Streifen, die allerdings ausreichten, um die ausgetretenen Stufen erkennen zu können.
    Endlich hatten wir unser Ziel erreicht. Suko war vorgegangen, und sein Blick traf als erster das große Podest dicht unter der Spitze des Turms. »Da ist was!« sagte er.
    Schweratmend blieb ich neben meinem Partner stehen. Was wir sahen, hätte wohl keiner von uns erwartet, denn wir standen vor einem Podest, von dem fünf Türen abzweigten. Fünf pechschwarze Türen! Das hatte etwas zu bedeuten…
    Hier oben war es noch düsterer. Nur die dunklen Türen konnten wir normal erkennen. Sie glänzten, da sich auf ihrer Oberfläche ein matter Lack ausbreitete.
    Ich nahm die Lampe. Es war mal wieder meine kleine Bleistiftleuchte, die mir bereits so manch guten Dienst erwiesen hatte. Ihr schmaler Punktstrahl traf die erste Tür.
    Keine Beschriftung, nur das glatte, leicht

Weitere Kostenlose Bücher