0218 - Der Monster-Club
Wesen zu Boden fallen, wo es für einen Moment mit verdrehtem Kopf liegenblieb, aber trotz des Genickbruchs nicht erledigt war, denn der ehemalige Seemann stand wieder auf. Schwerfillig und taumelnd kam er auf die Füße, wobei er Mühe hatte, das Gleichgewicht zu bewahren, denn er ging mit schaukelnden Bewegungen auf seine Gegnerin zu.
Lupina war nicht auf der Stelle stehengeblieben. Sie wußte, wie man kämpfen mußte, um etwas zu erreichen, deshalb hatte sie ihren Standort gewechselt und katapultierte sich abermals vor. Mitten hinein in den Pulk von vier Zombies. Dr. Tod und Xorron sahen nur ihren Schatten durch die Luft wischen, dann prallten Lupina und die Untoten zusammen, und es wurde ein wilder, erbarmungsloser, dämonischer Kampf.
Keiner blieb mehr auf den Füßen. Lupinas wuchtiger Angriff riß die vier Zombies einfach um. Sie klatschten zu Boden und prallten mit ihren Schädeln gegen den harten Beton. Das alles machte ihnen nichts, sie waren schon gestorben und konnten es so nicht noch einmal. Lupina wütete.
Sie spielte ihre gesamten raubtierhaften Kräfte aus, und die bewegungslos dastehenden Zuschauer sahen ihre Pranken mit den langen Krallen, die immer wieder die entsprechenden Ziele fanden.
Zwei Zombies hieb sie gegeneinander und schleuderte sie von sich. Einem anderen zerbiß sie einen Arm, daß dieser wie ein lebloser Gegenstand zu Boden fiel, einem anderen zerschmetterte sie das Gesicht, und sie hatte freie Bahn. Sie schnellte hoch.
Dabei hatte sie den fünften Zombie vergessen. Es war derjenige, der sie zuerst angegriffen hatte, und er nutzte die Gelegenheit aus, indem er sich von hinten an die Werwölfin heranschlich und sich in dem Augenblick gegen sie warf, als Lupina in die Höhe kam.
Der Zombie war nicht nur groß, sondern auch schwer. Er krachte in ihren Rücken und drückte sie wieder zurück, so daß Lupina im wahrsten Sinne des Wortes auf die Schnauze fiel. Auch sie schüttelte der Anprall durch. Sie hatte sich, als der Kampf begann, völlig in eine Werwölfin verwandelt. Diese Metamorphose war im Wirrwarr der Leiber untergegangen, doch auch Lupina war kein Wesen, das man einfach beseitigen konnte. Sie steckte den Aufprall weg, als wäre er nichts gewesen. Ihr Körper zog sich zusammen, und sie warf sich wuchtig herum, wobei sie zwei Untote abschüttelte. Sie hatten die Gelegenheit wahrgenommen und sich ebenfalls auf die Wölfin geworfen.
Doch da war noch der ehemalige Seemann, und er hatte seine Hände in Lupinas Fell geschlagen, so daß er sich darin festkrallen konnte. Er zog sich näher an die Wölfin heran und öffnete sein Maul, um sich festzubeißen. Es war Lupina nicht möglich, seinen Angriff ohne weiteres abzuschütteln, und dem Zombie gelang es, seine Zähne in den fellbedeckten Oberkörper zu schlagen. Die Königin der Wölfe ruckte hoch. Allerdings nur mit ihrem Oberkörper, weil der Untote noch mit seinem Gewicht auf ihren Beinen lag.
Zwei mit den Pranken geführte Rundschläge verfehlten ihn. Das sahen auch die anderen Zombies. Sie merkten, daß sich ihr Opfer in der Klemme befand, und ergriffen die Gelegenheit beim Schopf. So schnell es ging, näherten sie sich dem kämpfenden Paar und warfen sich mit ihren ausgemergelten, teigigen Körpern auf die Werwölfin. Dabei spielte es keine Rolle, daß einer von ihnen seinen Arm verloren hatte und der andere kein Gesicht mehr hatte, sondern nur noch eine zerquetschte Masse.
Dr. Tod und Xorron schauten zu.
Solo Morasso lächelte dabei. Die Bestrafung war nicht mehr aufzuhalten, die Untoten würden Lupina den Garaus machen, denn so ging es jedem, der sich gegen ihn und die Mordliga stellte. Er würde es den anderen schon zeigen, schließlich war er der Herr.
Sein Lachen war kalt und grausam, doch er stockte, als plötzlich die Salve aus einer Maschinenpistole aufpeitschte und die Garbe dicht an seiner Hüfte vorbeizischte. Sie traf das Ziel.
Der größte Zombie hatte sich halb erhoben. Aus verdrehten Augen und mit blutigem Mund bot er ein nahezu klassisches Ziel für Lady X, die hinter Morasso und Xorron aufgetaucht war.
Die Garbe traf seinen Kopf. Sie tötete das Wesen auf der Stelle, diesmal für immer.
Schwer fiel es zur Seite, gab das Ziel für seine Artgenossen frei, und Lady X ließ sich die Chance nicht entgehen. Sie schoß ein zweitesmal.
Diesmal bewegte sie ihre Maschinenpistole, ein kaltes Lächeln klebte in ihren Mundwinkeln, und die beiden Vampirzähne schauten wie zwei kleine Dolche aus dem Oberkiefer
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