0218 - Generalprobe für einen Mord
Polizisten und FBI-Beamte als Einwohner. Evan Sullivan, einer der Chef-Stellvertreter des New Yorker FBI-Distriktes, gab einer Gruppe von FBI-Beamten Befehle. Meine Kollegen spritzten auseinander.
Ich erwischte Sullivan, bevor er hinter der Tür eines anderen Raumes verschwand.
»Hallo, Evan! Mr. High schickt mich, um ein wenig auf eigene Faust nachzuforschen. Kann ich die Einzelheiten haben, die Sie inzwischen festgestellt haben?«
»Wenden Sie sich an Murray, Jerry! Er sammelt alles, was wir herausbekommen.« Sullivan strich eine Strähne seines grauen Haares aus der Stirn. »Eine höllische Geschichte, Jerry«, sagte er sorgenvoll. »Einfach höllisch!« Er ging in den anstoßenden Raum. Als er die Tür öffnete, erblickte ich für die Dauer einer Sekunde einen Mann, der in einem Sessel saß und das Gesicht in den Händen verbarg.
Ich machte mich auf die Suche nach einem Telefon, fand eins in der Diele, an dem schon ein Kollege hing, der irgendwelches technisches Gerät anforderte. Ich wartete, bis er sein Gespräch beendet hatte, und rief dann den Funkstreifendienst an. Ich bat den Leiter der Zentrale, festzustellen, um wie viel Uhr der Streifendienst von der Entführung des Duval-Sohnes unterrichtet worden war. Die Antwort kam prompt: »Acht Uhr und achtunddreißig Minuten!«
»Hat der Anrufer seinen Namen genannt?«
»Nein, er legte sofort wieder auf.«
Ich bedankte mich, legte auf und rief die Redaktjon der Daily News an. Der Redakteur der Kriminalabteilung war ein guter Bekannter. Als ich ihn an der Strippe hatte und meinen Namen nannte, überfiel er mich sofort mit der Frage: »Hast du ein paar Tipps über die Duval-Entführung für mich?«
»Nein, sondern ich brauche einen Tipp von dir. Wie habt ihr von der Entführung erfahren?«
»Auf dem üblichen Weg. Irgendwer rief an und gab die Nachricht durch.«
»Was heißt irgendwer?«
»Keine Ahnung. Er nannte keinen Namen.«
»Um wie viel Uhr kam der Anruf?«
»Ungefähr um acht Uhr fünfundvierzig.«
»Schönen Dank, alter Freund!«
Ich legte auf, suchte in meinen Taschen nach einem Zigarettenpäckchen, fand keins und fragte Phil: »Rück ’ne Zigarette heraus.«
Er tat es und lieferte das Feuer dazu.
»Pass auf, Phil«, sagte ich. »Etwas an dieser Entführung ist ungewöhnlich, und zwar die Art und Weise, in der Polizei und Öffentlichkeit davon erfahren haben. Der junge Duval muss wenige Minuten vor acht Uhr dreißig gekidnappt worden sein. Die Anrufe bei der Polizei lagen zwischen acht Uhr achtunddreißig und acht Uhr fünfundvierzig. In keinem Fall nannte der Anrufer seinen Namen, aber das allein wäre noch nicht erstaunlich, denn in der Aufregung könnte jeder das vergessen, aber die Zeitdifferenz bleibt ungeklärt. Wenn du zufällig beobachtetest, dass ein Kind mit Gewalt in ein Auto gezerrt würde, wie viel Zeit brauchtest du, um die Polizei anzurufen?«
»Eine Minute, wahrscheinlich sogar nur eine halbe.«
»Okay, in diesem Fall aber sind es volle acht Minuten. Ich wette, dass es keinen Augenzeugen der Entführung gibt.«
»Wer soll dann angerufen haben?«
»Der Entführer oder Komplizen von ihm. Komm, ich möchte mit Murray sprechen!«
***
Dan Murray hatte sich einen Küchentisch in eine Ecke der Halle bringen lassen. Er saß dahinter, den Hut im Genick, eine Schreibmaschine vor sich, ein Tonbandgerät neben sich und Papiere um sich. Er sammelte die Meldungen und Protokolle der einzelnen G-man, wertete sie aus und stellte die Listen der Details zusammen, die Sullivan brauchen würde.
Seine Schreibmaschine klapperte. Er tippte die Aussagen der Bewohner der anliegenden Häuser von einem Tonband ab. Ich stoppte ihn.
»Dan, hat sich bisher ein Augenzeuge der Entführung gemeldet?« Murray besaß ein vorzügliches Gedächtnis. Er brauchte nicht in den Protokollen zu blättern.
»Keine Augenzeugen, wenn du meinst, ob irgendwer gesehen hat, wie der Junge in den Wagen gezogen wurde. Ich nehme an, das ist im Parkgelände geschehen. -Andererseits wollen zwei Leute einen dunkelblauen Ford älterer Bauart beobachtet haben, der in ziemlicher Geschwindigkeit die Gansevoort Street verließ. Die beiden Leute sind ein Butler aus Nr. 8 und eine Aufwartefrau aus Nr. 4. - Sullivan hat schon zwei Dutzend Leute zur Registrierstelle für Kraftfahrzeuge geschickt, um die Besitzer sämtlicher älterer Ford festzustellen. Das ist eine Arbeit, die zwei Jahre dauern kann.«
»Hast du eine Liste der Bewohner dieses Hauses?«
»Meinst du die
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