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0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer

Titel: 0219 - Acht Kugeln für das dritte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Acht Kugeln für das dritte Opfer
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Schließlich mußte er sogar auf die Bremse treten. Irgend etwas konnte bei dem Kerl da vorn nicht stimmen. Phil trat die Bremse stärker. Als er den Wauen noch nicht ganz zum Stehen gebracht hatte, blitzte es vorn auf. Unwillkürlich zog Phil den Kopf ein. Aber der Schuß ging fehl. Im nächsten Augenblick stand Phils Wagen. Er sprang hinaus. Im selben Augenblick, wie vor ihm der verfolgte Mann sein Fahrzeug verließ.
    Ein zweites Mal blitzte Mündungsfeuer auf, und abermals ging die Kugel weit daneben, denn Phil hörte nicht einmal ihren Luftzug. Aber jetzt hatte auch Phil seine Pistole gezogen. Ihre beiden Wagen standen höchstens fünfzehn Schritte auseinander, und von der erleuchteten Parkway-Brücke waren sie nur einen Steinwurf entfernt, so daß man halbwegs gut sehen konnte. Phil ging hinter dem Wagen in Deckung. An ihnen vorbei strömte die endlose Autokette, die sich auf der stark befahrenen Straße nach Norden schob.
    Ein paar Minuten lang peilte Phil die Lage. Dann nahm er seinen Hut, schob ihn auf die Mündung der Pistole und hielt diese langsam über das Verdeck des Wagens hinaus.
    Sein Gegner fiel darauf herein und feuerte zweimal hintereinander.
    »Miserabler Schütze«, brummte Phil und setzte seinen Hut wieder auf. Nicht eine Kugel hatte ihn getroffen.
    Nachdem er noch ein paar Minuten den anderen belauert hatte, entschloß sich Phil dazu, seinerseits zum Angriff überzugehen. Der Mann da vorn wagte nicht, seine Deckung zu verlassen. Jedenfalls jetzt noch nicht. Wenn Phil darauf warten wollte, daß der Bursche die Ausdauer verlor, konnte er unter Umständen stundenlang warten.
    Er duckte sich, peilte schnell noch einmal die Lage und hetzte los. Mit weiten Sprüngen jagte er auf den vor ihm stehenden Wagen zu. Der andere merkte es zu spät, kam hinter dem Kühler des Wagens hervor und wurde von Phil im selben Augenblick auch schon umgerannt.
    Sie kugelten am rechten Straßenrand übereinander. Phil stieß sich die linke Kniescheibe hart auf dem Boden auf, dachte aber während des ganzen Sturzes nur daran, daß er seine entsicherte Pistole in der Hand hielt und ihn eine Kugel treffen konnte, wenn sich versehentlich ein Schuß löste. Er kam jedoch wieder auf die Beine, ohne daß es in seiner Hand gekracht hatte.
    Sein Gegner kam gerade hoch Der Mann hielt einen sechsschüssigen Colt in der Hand und drückte durch, obgleich er noch gar nicht ganz auf den Beinen war. Phil hörte ein leichtes, metallisches Kläcken, aber keinen Schuß. Der Kerl hatte sich leergeschossen.
    Da steckte Phil seine Pistole zurück in die Schulterhalfter, nachdem er sie mit einem Druck des Daumennagels gesichert hatte. Es war noch nie Sache der G-men, mit einer Pistole auf einen Mann loszugehen, der selbst über keine ausreichend vergleichbare Waffe verfügte.
    »Ich bin G-man«, sagte Phil warnend. »Geben Sie's' auf!«
    »Nie!« röhrte der Mann.
    Phil sah ihn in diesem Augenblick zum ersten Male aus nächster Nähe. Der Mann mochte fünfunddreißig Jahre alt sein. Er hatte eine niedrige Stirn, stark vorgewölbte Augenbrauen und ein zurückfliehendes Kinn. Alles in allem erinnerte er sehr stark an die Abbildungen affenähnlicher Vorzeitmenschen. Auch die vorstehenden Zähne und die kräftig ausgebildete, breite Nase paßten dazu.
    »Ich verhafte Sie, weil ich Sie auf frischer Tat ertappt habe«, sagte Phil. »Wenn Sie Widerstand leisten, ist es Widerstand gdgen die Staatsgewalt. Ich mache Sfe pflichtgemäß darauf aufmerksam, daß alles, was Sie von jetzt ab tun oder sagen, gegen Sie verwendet werden kann.«
    »Spar dir deine Sprüche!« knurrte der Bulle und schlug zu.
    Ph.il hatte auf diesen Schlag gewartet, denn als G-man konnte er nicht anfangen. Er sprang zur Seite. Es sah beinahe tänzerisch elegant aus, wie er geschickt der mächtigen Faust des Mannes auswich, gleichzeitig aber eine Linke in die offene Deckung hineinschoß, die dem Burschen jedoch nicht viel tat, denn er verzog nicht einmal das Gesicht.
    Sie drehten sich beide wieder zueinander und rissen die Fäuste hoch. Phil bekam eine Rechte auf seinen linken Ellenbogen, die ihn ziemlich stark durchschüttelte. Erst jetzt wurde ihm klar, daß ihm sein Gegner an reiner Kraft haushoch überlegen sein mußte.
    Er ging auf Distanz und hielt die Fäuste schön zur Deckung hochgezogen. Eigentlich ist es zum Brüllen, dachte er. Da stehen zwei, die sich womöglich totprügeln. Und neben uns fährt eine pausenlose Fahrzeugkette vorbei. Aber keiner denkt daran, anzuhalten

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