Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0219 - Das Grab im Korallenriff

0219 - Das Grab im Korallenriff

Titel: 0219 - Das Grab im Korallenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
manövrierunfähig war?
    Man mußte den Kahn eben suchen. Und auf der großen Wasserwüste konnte man das am besten aus der Luft. Die Segel würden sich schon vom Blau des Wassers abheben.
    Einen Hubschrauber zu mieten, war hier ziemlich billig. Und außerdem, sein Geld kostete es ja nicht. Darüber hinaus hatte Carsten mit der Wahl des Hotels das Spesenkonto ganz schön geschont. Der Parapsychologe, gewöhnt, in den ersten Häusern am Platz abzusteigen, mußte mit einem einfachen Touristenhotel vorliebnehmen.
    Mit wenigen Worten war Möbius unterrichtet. Mit einem kurzen Kopfnicken stimmte er zu. Dann ließ er sich mit der Leitung des Fluglatzes verbinden.
    Augenblicke später war ein Hubschrauber gechartert. Das Taxi würde auch gleich Vorfahren.
    »Kommst du, Micha?« riß er den Freund aus der Beschäftigung, mit dem langen Goldhaar seiner Freundin zu spielen. »Elke, du wartest mit den beiden anderen Damen hier!«
    Und wie ein geölter Blitz hatte er die Eis-Bar verlassen.
    »Nun will ich doch mal sehen, ob mein Schutzengel auch das Fliegen verträgt!« murmelte Carsten Möbius vor sich hin, als er als erster in das Taxi einstieg, das sie zum Flugplatz bringen sollte.
    ***
    »Jetzt naht das Strafgericht!«
    Fred Pounder brauchte diese Worte nicht zu verstehen. Er fühlte sie.
    Das, was den rechten Arm der Gestalt darstellte, begann zu winken.
    Herrisch! Befehlend!
    Und dann rauschte es heran. Wie zwei Torpedos durchschnitt es das Wasser, gerufen von einem Gebilde, das der Zeit und dem Ort seines Auftauchens hohn sprach.
    Die schlanken, stahlfarbigen Körper waren mindestens fünf Meter lang. Aus den bösartigen Augen sprach ungestillte Freßgier, die Kiemen bebten auf und ab, der mächtige Schwanz pendelte in fast anmutig zu nennenden Bewegungen hin und her. Der Rücken aber, die wie ein schroffer Fels gezackte Rückenflosse, nahm Fred Pounder alle Illusion, daß er eine Wasserspiegelung erlegen war und es sich hier um relativ harmlose Delphine handelte.
    Gefräßige Mäuler öffneten sich. Wie Reihen schimmernder Dolche erschienen die gräßlichen Gebisse.
    Blauhaie, die gefürchteten Menschenhaie des Karibischen Meeres, waren erschienen, den Willen ihres Gebieters aus dem Schoße der schwärzesten Vergangenheit zu vollstrecken.
    Das war der Moment, wo die Nerven Fred Pounders versagten. Von Grauen und Todesfurcht geschüttelt, umfing ihn eine gnädige Ohnmacht. Froh war er, als er die gestaltlose Schwärze auf sich zurasen sah, daß ihm so das Ende erspart bleiben würde. Wie in den Arm einer Geliebten warf er sich in das Vergessen, das ihn umfing.
    Die im Wasser gültigen physischen Gesetze aber ließen seinen Körper nach oben treiben.
    In immer enger werdenden Kreisen umspielten die Haie ihr wehrloses Opfer.
    ***
    Der Hubschrauber wartete bereits mit laufendem Rotor vor dem Hangar. Kaum hatten sich die drei Passagiere angeschnallt, hob die Maschine auch schon ab.
    Augenblicke später schimmerte unter ihnen das unendliche Grünblau des Meeres.
    Über Bordfunk erklärte Carsten Möbius dem Piloten, einem schlanken Farbigen mit angenehmem Äußeren, den Grund des Fluges. Der kaffeebraune Mann mit dem weißen Helm über dem schwarzen Kraushaar verstand sofort.
    Eine Bewegung mit dem Steuerknüppel und der Helikopter ging auf Kurs.
    »Wenn wir genau Kurs Süd-Südost fliegen«, überbrüllte Carsten Möbius das Knattern des Rotors, »müßten wir cjas Schiff bald zu sehen bekommen. Strengt auch mal eure Augen an, ja?«
    Die zustimmenden Äußerungen Zamorras und Michaels gingen in der infernalischen Lautstärke der Maschine unter.
    Aber sosehr sie auch ihre Blicke über die unendliche Wasserwüste schweifen ließen, es zeigte sich nichts als einige unbedeutende Inselchen.
    Sollte die ULYSSES etwa gesunken sein? An einen solchen Umstand glaubte Professor Zamorra nicht. Bei diesem Bilderbuchwetter hätte man mit einem Faltboot die Karibik durchkreuzen können.
    Und das Bermuda-Dreieck lag einige tausend Seemeilen weiter nördlich.
    Besorgt machte der Pilot nach ungefähr einer halben Stunde auf die Tankuhr aufmerksam. Man mußte die Suchaktion abbrechen, wollte man noch sicher wieder landen. Die Suche konnte ja am nächsten Tag fortgesetzt werden.
    Mañana! Morgen!
    Entmutigt wollte Carsten Möbius den Befehl zum Rückflug geben. Da fühlte er sich durch Professor Zamorra von hinten angestoßen.
    Der ausgestreckte Arm des Parapsychologen wies auf etwas Weißes, das dort unten im unendlichen Blau aufblinkte.
    Mit

Weitere Kostenlose Bücher