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0219 - Das Grab im Korallenriff

0219 - Das Grab im Korallenriff

Titel: 0219 - Das Grab im Korallenriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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einigen Worten machte Carsten den Piloten darauf aufmerksam. Gehorsam nahm der Schwarze Kurs darauf.
    Minuten später erkannten alle den Dreimaster, der mit voller Besegelung vor dem Wind trieb. Aber irgendwie hatte Zamorra das Gefühl, daß dabei etwas nicht stimmte.
    Vorläufig behielt er das aber für sich. Seine Ahnungen! Sie hatten ihn selten getrogen.
    Der Helikopter ging tiefer. Und jetzt erst war genau zu erkennen, daß das Schiff nicht hart am Ruder ging.
    Die ULYSSES schlingerte in den sanften Wellen hin und her.
    Und wo waren die Menschen an Bord? Wo war die Mannschaft?
    Professor Zamorras Hand fuhr leicht über das Amulett. Aber Merlins Stern blieb kalt. Die Einwirkung von übersinnlichen Kräften schied damit aus. Jedenfalls hoffte Zamorra, daß ihm die Silberscheibe Leonardo de Montagnes keinen Streich gespielt hatte. In letzter Zeit war wenig Verlaß auf sie. Sie hatte einen Großteil ihrer ehemaligen Macht eingebüßt.
    Es half nichts, man mußte nachsehen.
    »Können Sie uns runterlassen?« signalisierte er dem Piloten.
    Der wies auf eine Art Flaschenzug an der rechten Schiebetür. Der Pilot erklärte kurz die Handhabung des Gerätes. Carsten Möbius protestierte, als sich Professor Zamorra schon den Strick um den schlanken Leib geschnürt hatte.
    »Es ist schließlich unser Schiff…«
    »Wenn du unbedingt hier den Helden spielen willst, kannst du ja nachkommen!«, sagte er. »Ich nehme dich dann unten in Empfang. Wenn aber auf dem Schiff eine Gefahr droht, ist es besser, wenn erst mal jemand nachsieht, der sich auf Boxen, Karate und Geisterbeschwörung versteht. Alles klar, Micha?«
    Und schon hing der Parapsychologe zwischen Himmel und Erde, während Michael Ullich sich eins pfiff und die Winde betätigte. Langsam und stetig ging der Körper Zamorras tiefer. Der Pilot erwies sich als Meister seines Fachs. Er steuerte den Helikopter so, daß er fast über dem Fockmast zum Stehen kam.
    Augenblicke später hatten die Füße des Parapsychologen das Vorschiff betreten. Sofort wurde die gerade von ihm entknotete Leine wieder nach oben gezogen. Mit kundiger Hand schlang Michael Ullich oben das Seil um Carstens Taille und sicherte es mit einem Seemannsknoten.
    »Du fliegst mit zurück, Micha, und paßt auf die Frauen auf!« bestimmte Carsten Möbius. Aber der blondhaarige Freund schüttelte den Kopf.
    »Was, jetzt wo es spannend wird?« grinste er. »Kommt gar nicht in Frage. Außerdem hat Onkel Amadeus in der Firma gesagt, daß ich nicht von deiner Seite weichen soll.«
    Carstens Entgegnung schluckte der Wind, der ihn außerhalb des Helikopters umwehte und der an seiner Kleidung zerrte. Sein ehemaliger Schulfreund hatte ihn mit einem Fußtritt aus dem Helikopter befördert. Und nun hing er wie eine reife Pflaume im Seil und pendelte zwischen den Rahen des Großtops und des Fockmastes hin und her. Er machte die unangenehmsten Minuten seit dem mündlichen Abitur durch. Nach unten zu sehen wagte er gar nicht, denn er war alles andere als schwindelfrei.
    Deswegen kam ein Seufzer der Erleichterung aus seiner Kehle, als ihn Zamorras starke Arme umfaßten.
    »Wenn du mal ins Filmgeschäft einsteigen willst, solltest du solche Szenen doubeln lassen!« empfahl der Parapsychologe.
    Im gleichen Moment platschte es mehrfach neben ihnen. Mit weit aufgerissenen Augen sah Carsten Möbius eine Jeans, ein rotes T-Shirt und ein Paar Turnschuhe vom Himmel auf das Deck der ULYSSES regnen.
    Gleich darauf sahen sie eine schlanke Gestalt aus dem ungefähr zwanzig Meter über ihnen dahinkreisenden Hubschrauber in die grüne See hechten.
    Michael Ullich, dieser Teufelsbraten, ließ sich nicht so einfach abschütteln.
    Sie sahen noch einmal die braune Hand des Piloten winken, als der Hubschrauber in Richtung Barbados abdrehte.
    ***
    Es war still an Bord. Wie auf einem Totenschiff.
    Vorerst nahmen sie noch keine Notiz davon, denn Zamorra hatte dem mit den Wellen kämpfenden Michael Ullich einen Rettungsring zugeworfen. Wie ein Dampfer näherte sich der junge Mann dem Schiff. An einem zugeworfenen Tampen kletterte er an Bord.
    Die am wolkenlosen azurblauen Himmel stehende Sonne trocknete den muskulösen Körper augenblicklich. Schnell waren das T-Shirt und die Jeans wieder übergestreift.
    In der Hand von Carsten Möbius lagen plötzlich der Lauf eines kleinen Taschenrevolvers, seines »Engelmachers«, wie er die Waffe sarkastisch nannte. Da er weder der Schnellste noch der Stärkste war, führte er die Waffe stets zu seinem

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