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0219 - Lupinas Sohn

0219 - Lupinas Sohn

Titel: 0219 - Lupinas Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fahle Dunkelheit, um vielleicht noch etwas zu retten. Regen und Sturm trafen ihn. Gewaltige Wasserfluten, die sich über seinen Körper ergossen, im Nu die Kleidung durchnäßten, heftig gegen sein Gesicht klatschten, in die Augen rannen und die Pupillen mit einem Wasserfilm überdeckten. Der Boden war glatt. Große Pfützen bedeckten ihn, in die die Regentropfen einschlugen wie ein Trommelfeuer. Barry Mason kam nicht so schnell voran, wie er es sich vorgestellt hatte. Der Sturm blies manchmal so heftig, daß er ihn fast von den Füßen gerissen hätte. Es heulte, pfiff und tobte um ihm herum. Ihm kam es vor, als hätte der Himmel seine Schleusen geöffnet, um mit diesem Unwetter die Menschen für ihre Sünden zu bestrafen. Ein paarmal rutschte er aus und konnte sich nur mühsam auf den Beinen halten.
    »Rex, zurück!«
    Er schrie den Namen seines Hundes, war jedoch nicht sicher, ob ihn das Tier noch hören konnte, zudem riß ihm der Wind die Worte von den Lippen. Das Wasser rann über sein Gesicht. Der Weg führte jetzt bergauf, dorthin, wo sich alles abgespielt hatte, und er vernahm plötzlich ein triumphierendes Heulen. So laut und schrecklich, daß es sogar die Geräusche des Unwetters übertönte.
    Obwohl der Förster Angst um seinen Hund hatte und er ihm unbedingt zur Seite stehen wollte, konnte er nicht mehr weiterlaufen. Er mußte stehenbleiben, riß seine Augen auf und schaute hinein in den dichten Vorhang aus Wasser.
    Schattenhaft sah er die Szene!
    Eine gewaltige Gestalt stand auf dem kleinen Hügel. In Höhe des Kopfes begann es gelb zu schimmern, so daß Barry Mason den Eindruck hatte, als würden dort Haare wachsen. Dies konnte natürlich eine Täuschung sein, aber auszuschließen war es nicht… Dann wieder das Heulen.
    Schaurig, unheimlich klang es durch die fahle Dunkelheit. Ein Laut, der dem Förster eine Gänsehaut über den Rücken jagte und ihn zittern ließ.
    Er wagte nicht mehr, einen weiteren Schritt nach vorn zu gehen. Die Furcht nagelte ihn auf der Stelle fest. Instinktiv ahnte er, daß er unter Umständen sein Leben verlieren konnte, wenn er sich dem unheimlichen Tier jetzt näherte. Ein Tier, das vielleicht aus einer anderen Welt kam. Sogar von einem anderen Planeten.
    Barry Mason schüttelte sich. Er sah durch den Regen die huschende Bewegung, dann war die unheimliche Person plötzlich verschwunden. So, als hätte es sie nie gegeben. Aber es hatte sie gegeben.
    Der Förster hatte den Beweis Minuten später, als er durch das nasse Gras den Hügel hinaufschritt und die dunklen Teile auf dem Boden liegen sah, die auch nicht vom Regen zur Seite gespült wurden. Es war sein Hund.
    Die andere Bestie hatte ihn im wahrsten Sinne des Wortes zerrissen!
    ***
    Ich war froh über den Kaffee, und Suko freute sich über seinen Tee. Beides hatte Glenda Perkins zubereitet, dafür nahm sie freiwillig eine Überstunde in Kauf, und Shao mußte schon los, um uns neue Sachen zu bringen. Das hatte seinen Grund.
    Wir saßen in klatschnasser Kleidung am Schreibtisch und zitterten um die Wette. Zwar hielten uns Decken einigermaßen warm, doch auf der Haut bildete sich mehr als einmal eine Gänsehaut. Freiwillig waren wir natürlich nicht so naß geworden, die Folge eines Unwetters, in das wir hineingeraten waren.
    Lupinas Sohn!
    Wir wußten nicht, wer er war und ob er tatsächlich Orapul hieß, auf jeden Fall hatten wir den ersten Hinweis auf einer Tür gelesen, die das Turmverlies des Hauses führte, in dem sich der MonsterClub befand.
    Unsere Silberkugeln, die Dämonenpeitsche und der Dolch hatten unter den Bestien aufgeräumt, wir konnten auch den Mann festnehmen. Die Frau allerdings floh mit einem Jeep. Zudem nahm sie noch zwei Werwölfe mit. Die beiden letzten. Suko und ich verfolgten die drei. Es gab nur eine Straße, die sie hatten nehmen können, und wir waren in unserem Bentley schneller. Allerdings hatten wir dabei das Pech, in ein mörderisches Unwetter zu geraten. So schlimm und gewaltig, wie ich es selten erlebt hatte. Es gelang uns, die Werwölfe zu stellen, außerdem einen Busfahrer sowie einen weiblichen Fahrgast im letzten Augenblick aus den Klauen der Bestien zu befreien. Der Himmel hatte kein Einsehen mit uns, es goß weiter, und so waren wir noch naß, als wir wieder in unserem gemeinsamen Büro saßen. Tee und Kaffee hatten wir. Trockene Kleidung würde uns Shao bringen.
    Natürlich drehten sich unsere Gespräche nur um ein Thema. Lupinas Sohn!
    Wie war es möglich, daß sie einen Sohn hatte?

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