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022 - Der Sarg der tausend Tode

022 - Der Sarg der tausend Tode

Titel: 022 - Der Sarg der tausend Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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still, Tony Ballard!« herrschte mich das wasserstoffblonde Mädchen an.
    »Wieso kennst du meinen Namen?« fragte ich. »Wer seid ihr? Wessen Geist beherrscht euch? Wer hat euch das Augenlicht genommen?«
    Die Antwort war ein Schlag in mein Gesicht, der meinen Kopf zur Seite riß. Geschlagen hatte mich der Mann. »Keine Fragen, Tony Ballard!« zischte er.
    Der zweite Mann kehrte zurück und fesselte mich an Händen und Füßen.
    Dann traten sie von mir zurück. Sie setzten sich und regten sich nicht mehr. Wie Statuen saßen sie im Salon und schienen auf jemanden zu warten.
    Die Fesseln saßen so stramm, daß es mir nicht möglich war, mich davon zu befreien. Ich war ebenso wie die Blinden zum Warten verurteilt, und die Zeit raste an mir vorbei.
    Ich dachte an Fystanat, dem ich nicht beistehen konnte, und hoffte, daß Mr. Silver dem Mann aus der Welt des Guten inzwischen zu Hilfe kam. Monsterratten spukten in meinem Kopf herum, und ich sah vor meinem geistigen Auge dieses schöne geheimnisvolle Mädchen wieder, das ich schon irgendwo mal gesehen hatte.
    Ich schien für die Blinden nicht mehr zu existieren. Sie hatten den Auftrag, den sie erhielten, ausgeführt, und damit war die Sache für sie erledigt.
    Keine Fragen, Tony Ballard. Verdammt noch mal, ich wollte aber wissen, was gespielt wurde. Ich wollte den oder die Drahtzieher der Geschehnisse kennenlernen.
    Und ich wollte vor allem, daß Fystanat am Leben blieb, denn er war wichtig für den »Weißen Kreis«. Eine antike Uhr tickte leise.
    Nervös schwang das Pendel hin und her.
    Sonst war kein Geräusch im ganzen Haus zu hören. Das Leben schien die fünf Blinden verlassen zu haben. Doch plötzlich ging ein Ruck durch ihre Körper. Sie regten sich wieder, schienen die Nähe ihres Herrn zu spüren.
    Einer von ihnen erhob sich. Er ging an mir vorbei. Ich fühlte nichts. Das wunderte mich nicht. Zwischen mir und dem Wesen, von dem diese blinden Menschen beherrscht wurden, gab es keine Verbindung, und darüber konnte ich nur froh sein.
    Der Mann, der den Salon verlassen hatte, öffnete die Haustür. Jemand trat ein. Noch konnte ich nicht sehen, wer es war, aber in wenigen Augenblicken würde es für mich ein Geheimnis weniger geben, davon war ich überzeugt.
    Schritte näherten sich der offenen Salontür. Ich richtete meinen Blick dorthin, und nun sah ich sie wieder, die rätselhafte Schöne.
    Die Entfernung war nicht mehr so groß wie bei unserer ersten Begegnung auf der Straße, und es war hier drinnen auch wesentlich heller, so daß ich jede Einzelheit ihres ebenmäßigen Gesichts erkennen konnte.
    Jetzt wußte ich, wer sie war. Sie hörte auf den Namen Arma und war nicht nur eine gefährliche Zauberin, sondern auch noch die Freundin des Silberdämons Metal!
    ***
    Arma.
    Mein Mund trocknete aus. Großer Gott, was mir in diesem Augenblick alles durch den Kopf stürmte, machte mich benommen.
    Das waren gefährliche Erlebnisse, die mein Geist in Gedankenschnelle nachvollzog.
    Mr. Silver, Daryl Crenna alias Pakka-dee und ich hatten uns nach Protoc, in die Welt der Pavian-Dämonen begeben. Wir hatten den Affenkaiser Raghoora bekämpft. [7]
    Arma und Metal hatten an unserer Seite gestanden. Aber nur dieses eine Mal. Weil uns gemeinsame Interessen verbanden, und weil wir vereint mehr erreichen konnten.
    Doch sowohl Arma als auch Metal hatten keinen Zweifel darüber gelassen, daß wir bei unserer nächsten Begegnung Feinde sein würden… Ich sah mich auf dem Flugdrachen sitzen, wir überquerten einen Lavagraben, beinahe wären wir abgestürzt …
    Das alles war Vergangenheit. Ich hatte Arma und Metal beinahe vergessen. Ehrlich gesagt, ich rechnete nicht damit, sie je wiederzusehen. Es gibt viele Dimensionen und Welten.
    Daß Metal und seine Freundin ausgerechnet zu uns auf die Erde kommen würden, hielt ich für unwahrscheinlich, denn der Silbermann wußte, daß hier mein Freund und Kampfgefährte Mr. Silver lebte.
    Ich hielt es für unklug von Metal, in Mr. Silvers Lebensbereich einzudringen, denn das würde sich der Ex-Dämon nicht gefallen lassen. Metal und Mr. Silver entstammten beide der Silberwelt, die nicht mehr existierte.
    Wir hatten von Metal erfahren, daß Asmodis die Silberwelt verwüstete, nachdem ihn der Affenkaiser Raghoora gegen die Silberdämonen aufgewiegelt hatte. Nun, Raghoora hatte seine Strafe bekommen, und wir trennten uns nach dem erbitterten Kampf von Arma und Metal.
    Ich wäre nicht traurig gewesen, wenn ich die beiden nicht wiedergesehen

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