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022 - Der Sarg der tausend Tode

022 - Der Sarg der tausend Tode

Titel: 022 - Der Sarg der tausend Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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jetzt tun, Mr. Silver.«
    »Am besten tun Sie gar nichts«, sagte der Ex-Dämon.
    »Aber diese Tiere – und der Tote…«
    »Es kommt alles ins Lot«, sagte der Hüne. Er erklärte Neville O’Neill nun doch, was lief. Der Mann hätte an Mr. Silvers Worten gezweifelt, wenn er nicht selbst beinahe ein Opfer der Monsterratten geworden wäre.
    Ihre Existenz veranlaßte ihn, auch andere Dinge zu akzeptieren, die er bis vor einer halben Stunde noch als Hirngespinste abgetan hätte. Die grauenvolle Erfahrung hatte ihm gezeigt, daß es mehr zwischen Himmel und Erde gab, als er sich hätte träumen lassen.
    Und so glaubte er dem sympathischen Hünen, daß er ein Ex-Dämon war, der sich mit einem Privatdetektiv zusammengetan hatte, um Jagd auf Geister und Dämonen zu machen, und daß ein Mann namens Fystanat aus der Welt des Guten nach London gekommen war, um sich in den »Weißen Kreis« einzugliedern und die Hölle zu bekämpfen.
    »Fystanat«, sagte O’Neill ernst und nickte. »Ich hoffe, ich habe mich geirrt, und er lebt noch, Mr. Silver.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte der Hüne. »Geht es Ihnen wieder gut, Mr. O’Neill? Kann ich Sie ruhigen Gewissens allein lassen?«
    »Machen Sie sich um mich keine Sorgen«, erwiderte Neville O’Neill und geleitete Mr. Silver zur Haustür. »Tun Sie, was Sie für Ihre Pflicht ansehen. Ich drücke Ihnen die Daumen.«
    Mr. Silver trat aus dem Haus. »Wie viele Ratten haben Sie schätzungsweise gesehen, Mr. O’Neill?«
    »Etwa zehn. Sie waren schwer zu erkennen in der Dunkelheit.«
    Mr. Silver verabschiedete sich und ging. Der Schlupfwinkel der Monsterratten war gefunden. In der ausgebrannten Fabrik hatten sie ihr Versteck, und dorthin hatten sie Fystanat gebracht.
    Wurde der Mann aus der Welt des Guten in der schwarzen Ruine von jemandem erwartet? Mr. Silver hatte den Verdacht, daß die Monsterratten von einem stärkeren Gegner geschaffen worden waren, damit er nicht selbst in Erscheinung treten mußte.
    Wie auch immer, wo Fystanat war, wußte der Ex-Dämon. Er wollte vorläufig nichts weiter unternehmen. Erst mußte er Tony Ballard informieren und herholen, und gemeinsam würden sie dann das Rattenloch betreten, und alles daransetzen, um Fystanat aus der Klemme zu helfen.
    Vorausgesetzt, dem Mann aus der Welt des Guten war überhaupt noch zu helfen. Mr. Silver beeilte sich, zum Peugeot zurückzukommen. Fystanat sollte nicht länger als unbedingt nötig in der Gewalt der schwarzen Macht bleiben.
    Der Ex-Dämon fing an zu laufen. Bald sah er den weißen Wagen.
    Er nahm an, Tony Ballard wäre inzwischen zu seinem Fahrzeug zurückgekehrt. Als er den 504 TI dann aber erreichte, sah er, daß niemand darinsaß, und die Tür auf der Fahrerseite stand offen.
    Was hatte das zu bedeuten? Mr. Silver erinnerte sich, daß sie beide die Türen zugeschlagen hatten. Wer hatte die eine Tür wieder aufgemacht? Tony Ballard?
    Wo steckte er nun?
    ***
    Der Treffer raubte mir für eine Weile die Besinnung. Als ich wieder zu mir kam, merkte ich, daß ich getragen wurde. Die Blinden hatten mich gepackt.
    Mein Kopf hing nach unten. Das Blut stieg mir in den Schädel und pochte vor allem schmerzhaft in der linken Schläfe, denn das war die Stelle, an der mich das Eisenblatt des Spatens getroffen hatte.
    Als ich leise stöhnte, verstärkte sich der Druck der Hände, die mich hielten, sofort.
    Meine Gegner wollten mir keine Möglichkeit bieten, ihnen noch einmal zu entkommen.
    Sie trugen mich in ein Haus, an dessen Tür der Name Errol Lindsay stand. Eines der Mädchen versetzte der Tür einen Stoß. Sie knallte hinter uns zu. Der Hall flog durch das ganze Haus.
    Die Blinden trugen mich, ihren Gefangenen, in den Salon, der mit sehr viel Geschmack und mit Liebe zum Detail eingerichtet war.
    Man warf mich in einen klobigen Sessel.
    »Gebt acht, daß er nicht flieht«, sagte einer der Blinden und entfernte sich.
    Jetzt erst fiel mir auf, daß sie nicht mehr zu sechst waren. Ein Mann fehlte, und zwar der, den ich in der Gärtnerei mit meinem magischen Ring gefällt hatte, bevor mich der Spaten von den Beinen holte.
    Lag er noch in der Gärtnerei? Es mag verrückt klingen, daß ich mir in meiner Situation auch Sorgen um ihn machte, aber es war so.
    Drei Mädchen und ein Mann bewachten mich. Obwohl sie keine Pupillen und keine Iris hatten, entging ihnen keine meiner Bewegungen. »Warum habt ihr mich überfallen?« wollte ich wissen.
    Sie schwiegen.
    »Wem dient ihr? Wessen Befehlen gehorcht ihr?« fragte ich.
    »Sei

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