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022 - Der Sarg der tausend Tode

022 - Der Sarg der tausend Tode

Titel: 022 - Der Sarg der tausend Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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könnten wir den Festsaal des Hilton mieten und ein Dämonenjäger-Symposion abhalten.«
    »Ich komme auf Ihren Vorschlag demnächst zurück«, sagte ich zu Bernard Hale und verließ mit meinem Freund das Haus des PSI-Professors.
    Der Ex-Dämon ließ sich neben mir auf den Beifahrersitz fallen und sagte: »Los, Tony, gib den Pferden die Sporen. Roxane wartet zu Hause auf mich. Ich möchte ihr noch was Nettes ins Ohr flüstern.« Er kniff schelmisch ein Auge zu.
    »Ist es dafür nicht schon zu spät?« sagte ich schmunzelnd.
    »Deshalb möchte ich ja, daß du dich beeilst.«
    »Ich werde sehen, was ich für dich tun kann«, versprach ich und ließ den Peugeot anrollen. Es war ein gutes Gefühl, Mr. Silver neben sich sitzen zu haben.
    Er strahlte Sicherheit aus. Lange Zeit war das nicht der Fall gewesen, denn er hatte seine übernatürlichen Fähigkeiten im Kampf gegen einen Höllenschergen verloren. [4]
    Mittlerweile war es ihm gelungen, im Tunnel der Kraft wiederzuerstarken, und man konnte behaupten, daß er wieder der alte war, was mich natürlich sehr beruhigte. [5]
    Die schwarze Macht hatte den Fehler begangen, nicht schnell genug zu schalten. Sie hätte Mr. Silver während seiner Schwächephase angreifen müssen, denn sein Name stand schon viel länger als meiner auf ihrer Abschußliste.
    Natürlich waren wir froh darüber, daß die Hölle einen solchen Angriff versäumt hatte. Sollte er jetzt erfolgen, würden die Schwarzblütler ihr blaues Wunder erleben.
    Der Ex-Dämon hatte im weitverzweigten Kanalsystem bewiesen, daß er wieder voll da war. Rufus und Mago hatten es vor allem ihm zu verdanken, daß sie nicht so zum Zug gekommen waren, wie sie sich das vorgestellt hatten.
    Nun knirschten sie wahrscheinlich wütend mit den Zähnen und sannen auf Rache. Vielleicht würde Mago auf eine andere Weise versuchen, sich in den Besitz des Höllenschwerts zu bringen. Es war auf jeden Fall angeraten, unsere Wachsamkeit nicht einschlafen zu lassen.
    Mr. Silver schüttelte den Kopf. »Es will mir nicht aus dem Sinn«, knurrte er.
    »Was?«
    »Die Sache mit Frank. Es widerstrebt mir, zu akzeptieren, daß wir ihn wirklich für immer verloren haben.«
    »Siehst du denn eine Chance, ihn auf unsere Seite zurückzuholen?« fragte ich. Es gab manchmal Tricks, mit denen man schwarze Kräfte umdrehen oder aufheben konnte.
    Für jeden Zauber gab es einen Gegenzauber, und alle Formeln befanden sich im Niemandsland des Bösen, auf dem Stein der schwarzen Sprüche. [6]
    Aber lag die Sache in Frank Esslins Fall so einfach?
    Er war nicht verzaubert worden. Rufus hatte ihn auf eine komplizierte Weise umgepolt. Die Totenuhr hatte dabei mitgeholfen, und für mich war es fraglich, ob selbst Rufus ohne die Uhr daran etwas rückgängig machen konnte.
    »Wie wird es mit Frank weitergehen?« fragte ich.
    »Er wird sich mit viel Eifer um die Hölle verdient zu machen versuchen«, meinte der Ex-Dämon. »Für ihn gibt es jetzt nichts Erstrebenswerteres mehr, als in der Höllenhierarchie aufzusteigen. Er wird alles daransetzen, um innerhalb der schwarzen Macht Karriere zu machen.«
    »Das größte Ansehen könnte er erringen, wenn es ihm gelingen würde, mich zu töten«, sagte ich bitter. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. »Wenn mir das jemand vor ein paar Tagen gesagt hätte, hätte ich ihn für verrückt gehalten.«
    »Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, Frank zurückzugewinnen. Wir müssen nur intensiv genug danach suchen, Tony.«
    »Ich kann dir nicht sagen, wie glücklich ich wäre, wenn uns das gelänge, Silver.«
    Der Hüne mit den Silberhaaren riß plötzlich die perlmuttfarbenen Augen auf. »Vorsichtig, Tony!« brüllte er.
    Ich schaute nach rechts. Da raste ein Kamikaze auf uns zu. Ein Taxi! Es ist bekannt, daß Taxifahrer nicht gerade zu den rücksichtsvollsten Verkehrsteilnehmern gehören, aber was dieser Mann sich erlaubte, schoß den Vogel ab.
    Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich, und meine Bauchmuskeln krampften sich zusammen. Das Taxi schien uns mit Absicht und mit voller Wucht rammen zu wollen.
    Wenn der Fahrer vorhatte, sich umzubringen, warum steuerte er seinen Wagen dann nicht gegen eine Hausmauer? Warum mußten es ausgerechnet wir und unser Peugeot sein?
    Das Fahrzeug raste heran. Bremsen hatte keinen Sinn, denn dann hätte uns der andere Wagen auf jeden Fall erwischt. Also gab ich Vollgas und drehte wie von Sinnen am Lenkrad.
    Das Peugeot-Heck tänzelte zur Seite. Mein Wagen drehte sich um eine

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