022 - Erfolgsaussichten NULL
erschrak.
»Was …?«
»Du hast schon richtig herausgehört: Ich habe dich einfach abgenabelt. Jetzt bist du frei wie ein Frischgeborenes! Rufe den Computer an – er wird dich nicht erhören, weil dein Prioritätenstrang nicht mehr existiert. Es gibt nämlich überhaupt keinen mehr, so lange ich es nicht will.«
»Das ist doch nicht möglich!«
»Oh, doch, Martha, denn du hast bei allem einen winzigen Fehler begangen: Deine Manipulationen mit dem derzeitigen Polizeipräfekten von Tustrada Beron Derlinos! Du hast ihn so verärgert und eingeschüchtert, dass er nur noch um sein persönliches Wohl besorgt war und stadtweit seine Fäden spann, um sich abzusichern – für den Ernstfall. Und als ich mitten in der Arbeit war und der Computer mit seinem Sicherheitsprogramm ahnte, wo dies alles hinführen könnte, hat er seine Warnungen hinaus geschickt! Auch an die Polizeizentrale. Dort hätte man sofort Notschaltungen vornehmen müssen. Und die wiederum hätten den Erfolg hier doch noch verhindern können. Deshalb hast du ja den Armen so sehr bearbeitet: Er diente in seiner hasserfüllten Angst der Revolution, ohne es zu wissen und zu wollen. Indem er alles einfach ignorierte. Nur um dir eins auszuwischen, wie er dachte … Genial, zugegeben. Auf eine solche Idee konntest nur du mit deinem perversen Intrigantengehirn verfallen. Wüsste ich es nicht besser, würde ich sogar sagen: typisch weiblich! Es würde nicht stimmen, weil es in Wirklichkeit nur typisch Martha ist!«
»Du redest zuviel!«, sagte sie, unterdrückt hysterisch.
»Ich meine es nur gut, Martha: Du sollst nicht nur verlieren, sondern auch genau wissen, wie das geschehen konnte: Beron Derlinos hätte als Polizeipräfekt nämlich auch verhindern können, dass dein Prioritätenzugang unterbunden wird! Klasse, nicht? Denn der Gute hat sehr wohl erkannt, dass du ihm nichts mehr anhaben kannst – ohne deine Prioritätenschaltung! Jetzt bist du zwar immer noch die mächtige Martha – aber nur noch innerhalb deines Märchenpalastes, erlauchte Königin. Das muss dir genügen – und wird es auch – auf Dauer hin.«
»Dann bleibt sogar noch Beron Derlinos im Amt?«, murmelte sie erschüttert.
»Ja und du hast keine Möglichkeit, das zu verhindern. Alles wird sich wieder stabilisieren. Es dauert nur ein paar Tage, schätze ich. Das heißt, alle Ober-Prupper werden sich daran gewöhnen müssen, dass sie in der Regierung keinen Sitz mehr haben. Danach kann ich an die schrittweise Durchführung meiner Reformpläne denken. Ganz allmählich wird es geschehen. Also werden die Herren und Damen Ober-Prupper gar nicht sofort merken, dass es auch ihre sonstigen Privilegien und Befugnisse beschneidet. Du bist dabei am schlechtesten dran, denn sobald du dich außer Haus wagst, hast du Beron Derlinos am Hals. Er wird dir nie verzeihen, was du mit ihm veranstaltet hast. Zwar gehört Tustrada jetzt ihm, aber dankbar wird er dir dafür wohl kaum sein!«
»Du könntest es als Herrscher von TUSTRA natürlich verhindern, nicht wahr?«
Seltsam, Martha erschien jetzt wieder völlig ruhig.
»Könnte, ja, aber ich will nicht!«
»Selbst wenn ich dich zwinge?«
Ihr Gesicht verschwand. Ein anderes Bild entstand:
Die sieben Menschen! Sie befanden sich in einer Art Aufenthaltsraum und sahen recht mitgenommen aus. Nur einer bildete eine Ausnahme: Mario! Er war bei ihnen und begrüßte sie herzlich.
Was soll das? , fragte sich Jeromee Jeri-emos Damus im Stillen.
»Deine Freunde, nicht wahr?«, fragte Martha spöttisch. »Und meine Geiseln!«
Kurz erzählte sie, was geschehen war.
*
Martha schloss: »Die Hatz im Weltraum beschäftigte die Regierungsmitglieder. Sie kamen durch diese dramatische Ablenkung überhaupt nicht auf die Idee, dass die abgedämpften Voralarme Priorität haben könnten, weil sich dabei das Schicksal des Planeten zu ihren Ungunsten entschied … Obwohl – eine direkte Einflussmöglichkeit hätten sie gar nicht mehr gehabt, nachdem die Menschen die wichtigsten Nervenknotenpunkte hier in Tustrada, wo alles zusammenläuft, in die Luft gesprengt haben. Aber entsprechende Anfragen von ihnen hätten auch die Bemühungen des Präfekten zunichte gemacht, jeden Voralarm abzublocken. Es hätte ihn gezwungen, Notschaltungen vorzunehmen. Und damit wärst du gescheitert. Es war also nötig, die Menschen zu opfern: Wie du siehst, haben sie sogar die eigene Opferung überlebt!«
»Du Bestie!«, sagte Jeromee Jeri-emos Damus anklagend.
»Aha, immer noch das
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