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022

Titel: 022 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flucht vor dem Teufel
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Fußboden. Langsam und überlegt führte er den Becher an die Lippen, den Blick immer noch auf die Mutter gerichtet.
    „Nein!" Sie machte einen Satz nach vorn und schlug ihm das Gefäß aus der Hand, wobei der Rest des Inhaltes verschüttet wurde. Und dann wurde sie sich plötzlich bewusst, was sie getan hatte. Sie drehte sich zu den anderen Anwesenden um und rief jammernd: „Sagt es Robert! Sagt ihm, dass ich Eleanor gerettet habe!"

    „Mabille!" brüllte er, während er sie schlug. „Zu Boden mit dir! Leck auf, was du soeben vergossen hast. Leck es wie die Hündin auf, die du bist!" Er zog den Dolch aus der Scheide und stellte sich über die Mutter. „Leck auf, verdammt noch mal!
    Leck auf!"
    „Nein, Robert, du bist. . . ein Narr!" stammelte sie. „Du bist blind und siehst nicht, was Eleanor dir antut. Robert, hör auf mich!"
    „Robert, bitte ..." Eleanor hatte sich von Giles gelöst und stand heftig schwankend in der Mitte des Raums. „Tu das nicht..." Sie schien das Gleichgewicht zu verlieren, und Robert sprang zu ihr, um sie aufzufangen.
    „Bist zu krank, um dich auf den Füßen zu halten", murmelte er. „Eustaee! Beziehe das Bett mit einem frischen Laken!" Er nickte in Mabilles Richtung und befahl: „Und sperrt Mabille in ihrem Solar ein, bis ich mich mit ihr befassen kann."
    „Robert, ich habe Durst", sagte Eleanor müde, „und ich bin so schwach."
    „Holt ihr Wein!" brüllte er Giles an, während er sich setzte und sie auf den Schoß nahm. „Ja, aber dir wird es besser gehen, da ich jetzt hier bin", fügte er tröstend hinzu.

21. KAPITEL
    „Ich kann nicht glauben, dass der alte Hund so unverschämt ist!" tobte Robert, während er William Bonne-Ames Brief ins Feuer schleuderte. „Er sagt, er würde vermitteln, um dich freizubekommen!"
    Eleanor schaute von der Stickerei an einem Altartuch auf, das sie für die Kapelle machte, die Belesme ihr schließlich zu öffnen gestattet hatte. „Ich möchte ihn sehen, Sieur."
    „Finde dich damit ab", erwiderte er verärgert. „Du wirst mich nicht verlassen!"
    „Ich weiß, aber ich möchte bei jemandem die Beichte ablegen, und in Belesme gibt es keinen Priester."
    „Was hast du zu beichten?" fragte Robert verächtlich. „Du bist schuldlos und kannst das, was zwischen uns ist, meinem Seelenheil anlasten."
    „Ich habe nicht, gedacht, dass du eine Seele hast", entgegnete sie leicht. Sie machte einen Stich in den elfenbeinfarbenen Satin und zog den goldenen Faden durch den Stoff. Die Ironie der Situation war ihr nicht entgangen, nachdem sie erkannt hatte, dass ihre Gefangenschaft sie mehr über Frömmigkeit gelehrt hatte als sieben Jahre in einem Konvent, und ebenfalls mehr über das Nähen, als Herleva das je für möglich gehalten hätte. Sie hielt das Tuch hoch und bewunderte das goldene Kreuz, das sie in der Mitte eingearbeitet hatte.
    „Du willst also William sehen?" erkundigte Robert sich schließlich.
    „Ja."
    „Mach dir keine Hoffnung. Ich werde meine Meinung, was dich betrifft, nicht ändern, Eleanor. Nichts, was der alte Mann sagen könnte, wird mich umstimmen."

    „Ich weiß."
    „Bedeutet ein Priester dir so viel? Bei den Minnemalen Christi, aber du hast es doch nicht erwarten können, Fontainebleau zu verlassen!"
    Sorgfältig faltete Eleanor das Altartuch auf dem Schoß zusammen und wandte den Blick ab. „Aber das war, bevor ich nach Belesme gekommen bin, Sieur."
    „Eleanor ..." Verlegen ging er zu ihr und stellte sich hinter ihren Stuhl. „Ich habe dich jetzt seit einiger Zeit nicht mehr genötigt." Bei dem Gedanken, er könne Eleanor berühren, sah er sie sich anspannen. Er schluckte schwer und versuchte, nicht daran zu denken, wie sehr es ihn nach ihr verlangte. „Na schön, du kannst deinen verdammten Erzbischof haben. Ich werde ihm die Nachricht schicken, dass er dich sehen kann, ich jedoch nicht verhandeln werde. Aber ich warne dich! Ich will ihn nicht länger als einen Tag in diesen Mauern haben."
    „Ich bezweifele, dass er den Wunsch zu bleiben hätte."
    Robert hatte das hoffnungslose Gefühl, etwas verloren zu haben, während er auf Eleanor hinunterblickte. Schließlich seufzte er tief und fragte: „Können wir nicht neu beginnen?" Er streckte die Hand aus und berührte Eleanors weiches Haar, doch sie zog den Kopf unter seiner Hand weg.
    „Nein, Sieur. Du kannst mich in dein Bett zwingen, wann immer du das wünschst, aber du kannst mich nicht dazu bringen, es zu mögen. Damit musst du dich benügen, falls dir das

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