Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0220 - Kampf mit der Mumie

0220 - Kampf mit der Mumie

Titel: 0220 - Kampf mit der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
leuchteten zwei kalte Augen, und als er jetzt stehenblieb, da trat plötzlich eine Verwandlung ein.
    Die Mumie — nur drei Schritte entfernt — konnte mit ansehen, wie das Fell zusammenschrumpfte, die Haut darunter zum Vorschein kam und sich die Umrisse eines Gesichtes herausbildeten.
    Eines uralten Gesichts, mit einer dünnen Haut, die sich scharf über die Knochen spannte und bei der man jeden Augenblick mit einem Wegplatzen rechnen konnte. Die Augen lagen sehr tief in den Höhlen. Sie erinnerten an Kugeln. Die schwarze Kleidung schlotterte um den Körper des Kapitäns, die schlohweißen Haare fielen wirr bis in den Nacken der schaurigen Gestalt.
    Das war der echte Radamar, beseelt vom Geist des unheimlichen Totengottes Anubis. Und so kannte ihn die Mumie auch, denn sie kannte sich und sie sah in ihrem Gegenüber sich selbst.
    So genau hatte sie vor 4000 Jahren ausgesehen. Die Zauberkräfte des Totenreichs hatten es ermöglicht, daß Radamar dieses Aussehen auch in der heutigen Zeit behielt, wobei er noch die Gabe besaß, sich zu verwandeln. Und der Mumie wurde klar, daß sich Anubis ihrem zweiten Ich voll und ganz zugewendet hatte, denn nur vom ihm hatte Radamar die Kraft bekommen, die nötig war, um zu überleben.
    Zwei gleiche Seelen und zwei Körper. Aber einer nur sah so aus wie der Originalkörper.
    Radamar ging an Land. Seine Schritte waren im Rauschen der Wellen nicht zu hören. Er streckte seine Arme aus, wobei ein dumpfes Lachen aus seinem Mund drang.
    Siegerlachen!
    »Ich habe die Kraft des Totengottes. Ich bin das zweite Ich, und ich bin gekommen, um dich, das erste Ich, zu vernichten. So will es der Herr des Totenreichs, und ich werde seinen Befehlen Folge leisten, denn allein seine Kraft hat mir die Beständigkeit und das Leben gegeben.« Abermals lachte er und schaute auf die glühenden Augen der Mumie.
    Sie hatte sich die Worte genau angehört. Dann schüttelte sie ihren bandagierten Schädel, auf dem noch immer die Nässe glänzte, reckte sich in den Schultern und wuchtete ihren schweren Körper vor.
    Der Kampf begann!
    ***
    Wir jagten über das Wasser.
    Ich hatte das schnellste Polizeiboot bestellt, das der River Police zur Verfügung stand. Trotzdem kam es mir noch zu langsam vor, denn ich ahnte, daß wir zu spät kommen würden. Sicherlich hatten sich die beiden Gegner gefunden. Und sie würden kämpfen, daran gab es keinen Zweifel. Eiskalt waren sie, und nur einer konnte überleben. Aber wir wollten, daß keiner überlebte.
    Weder das eine, noch das andere Ich. Jedes sollte vernichtet werden, denn sie stellten eine ungeheure Gefahr für die Menschen dar.
    Wir hielten uns am Bug des Bootes auf. Es zerschnitt die Wellen der Themse und schleuderte hohe Gischtstreifen rechts und links des Bootes in die Höhe, die, bevor sie zusammenfielen, uns mit einem kalten Regen übersprühten.
    Unsere Blicke bohrten sich in die Dunkelheit. Wir hatten ein Nachtglas bekommen, das Suko und ich abwechselnd gegen die Augen preßten und die Wasseroberfläche absuchten.
    Mehrere Brücken hatten wir bereits passiert. Wir fuhren am Billingsgate Market vorbei, passierten Custom House und sahen ein Stück weiter am anderen Ufer den Anlegeplatz des großen Passagierschiffes Belfast.
    Ich gab Suko wieder das Glas. »Die Brücke sehe ich bereits«, erklärte er.
    »Dann schau mal nach links.« Ein Seemann hätte ja backbord gesagt, aber ich fühlte mich trotz der Planken unter meinen Füßen immer noch als Landratte.
    Suko drehte den Kopf. Da er die schärfsten Augen besaß, hatte ich ihm das Glas überlassen. Der Inspektor suchte das Ufer ab.
    Auf der nahe an der Themse herführenden Straßen sahen wir hin und wieder die huschenden Scheinwerfer eines Autos.
    Und dann hatte Suko Erfolg. »Ich habe sie!«
    »Wo?«
    »Direkt am Tower und auch dicht an der Brücke.«
    »Was ist mit ihnen?«
    »Die kämpfen. Und wie.«
    »Das hatte ich mir gedacht«, sagte Myxin hinter uns trocken.
    Ich ließ beidrehen…
    ***
    Die Mumie rammte beide bandagierten Pranken nach unten.
    Radamar wollte noch ausweichen, doch der in Bandagen eingewickelte Körper war zu schnell.
    Der Kapitän bekam die Schläge gegen den Rücken, und die Wucht schleuderte ihn auf die Steine am Ufer. Wie die Krallen eines Geiers reagierten dabei seine Finger. Sie umklammerten zwei Steine, und als die Mumie abermals zuschlagen wollte, da spritzte Radamar hoch und drosch seine beiden mit Steinen gefüllten Hände gegen den bandagierten Schädel seines Gegners.
    Es gab

Weitere Kostenlose Bücher