Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
Vom Netzwerk:
gerötet vor Eifer. Er beugte sich vor und rief: »Vielleicht ist unter den Passagieren einer, der einen Flugschein hat! Oder ein alter Kriegsflieger! Das wäre doch eine Möglichkeit!«
    »Gut, Dave!« rief Haist hoffnungsvoll. »Joe, sobald sich der Funker wieder meldet, weisen Sie ihn auf diese Möglichkeit hin!«
    Joe Doogan fing an, die Maschine zu rufen, nachdem Haist ihn unruhig dazu ermahnt hatte. Aber Doogan bekam keine Antwort.
    ***
    Aufatmend warf Duck Trupperville die Küchentür hinter sich zu.
    »Mein Gott!« stöhnte er. »Das ist ia die Hölle!«
    In der winzigen Küche drängten sich außer Trupperville noch vier weitere Personen: der Koch, die beiden Stewardessen und der Arzt. Der alte Doktor hatte sich ohne viel Umstände an die Anrichte gesetzt.
    »Was ist denn nun eigentlich los?« fragte Trupperville nach einer Weile.
    Er sah den Arzt dabei an, aber der Doc schien seinen Blick nicht zu bemerken. Er putzte gerade seine randlose Brille und blinzelte kurzsichtig vor sich hin. An seiner Stelle antwortete der Koch, ein Mann Ende der Vierzig, mit aufgeregter Stimmt:
    »An meinen Lebensmitteln liegt es jedenfalls nicht! Bitte, Sie können alles nachprüfen! Alles ist in Ordnung! Ich verwende doch keine verdorbenen Nahrungsmittel! So etwas kommt uns überhaupt nicht an Bord! Ich fliege jetzt seit siebzehn Jahren und noch niemals —«
    »Schon gut, schon gut!« unterbrach Trupperville. Er spürte, wie sein Blut in den Ohren rauschte. Schon lange vermutete er, daß er Kreislaufstörungen hätte, aber so deutlich waren sie noch nie in Erscheinung getreten. Es mußte an den Aufregungen liegen, die ihm die letzten zwanzig Minuten beschert hatten.
    »Hm«, räusperte sich der Arzt, während er seine Brille wieder aufsetzte. »Ich kann Ihnen ziemlich genau sagen, was los ist!«
    Alle Gesichter wandten sich ihm zu. »Na?« drängte Trupperville gespannt. »Mann, spannen Sie uns jetzt nicht auch noch auf die Folter! Wir haben alle genug, was an unseren Nerven zerrt! Reden Sie schon!«
    »Das Huhn, das serviert wurde, muß vergiftet gewesen sein«, sagte der alte Mann, der auf der Anrichte saß wie ein Schuljunge auf seinem Pult. »Anders ist es gar nicht zu erklären.«
    »Welches Huhn?« schrie der Koch. »Sie sind ja verrückt! Ich habe zwölf Hühner aus der Tiefkühltruhe geholt, aufgetaut, vorgewärmt und in halbe Portionen zerlegt! Zwei davon habe ich gevierteilt wegen der Kinder! Dabei brauchten wir dann nicht einmal —«
    »Halten Sie doch endlich Ihren Mund!« fuhr ihn Trupperville an. »Lassen Sie andere Leute auch mal etwas sagen, ja? Was meinten Sie, Doc?«
    »Ich kann natürlich nicht sagen, um was für ein Gift es sich gehandelt hat«, murmelte der Arzt. »Aber es lag an den Hühnern, das ist keine Frage. Als ich das Mädchen untersuchte, hatte ich nicht genug Zeit, es festzustellen. Die Kleine starb mir ja unter den Fingern weg. Aber als danach die erwachsenen Passagiere anfingen, über Bauchschmerzen zu klagen, habe ich genau aufgepaßt. Ich weiß natürlich nicht, was jeder einzelne Passagier für ein Menü gewählt hat. Aber alle Erkrankungsfälle rings um meinen Sitzplatz traten bei Leuten auf, die das Huhn gewählt hatten. Während niemand über Bauchschmerzen klagte, der sich Zunge bestellt hatte!«
    Trupperville fuhr sich mit der Zungenspitze über seine trockenen Lippen.
    »Machen Sie mich nicht verrückt, Doc!« brummte er. »Da ist was dran! Ich habe auch Zunge gegessen, während --«
    Er brach ab, weil ihm bewußt wurde, daß er bis zu diesem Augenblick nichts über das furchtbare Geschick der beiden Piloten geäußert hatte. Um Joan Blackson keine Gelegenheit zu geben, auf den richtigen Verdacht zu kommen, fuhr er schnell fort:
    »Schön, nehmen wir einmal an. Sie hätten recht, Doc, und das Hühnerfleisch wäre samt und sonders vergiftet gewesen! Was müssen wir dann tun?«
    »Zuerst würde ich einmal das gesamte noch vorhandene Hühnerfleisch einschließen lassen. Den Schlüssel müßte jemand in Verwahrung nehmen, der eine amtliche Funktion an Bord ausübt. Also meinetwegen Sie!«
    Trupperville wollte ablehnen, aber schließlich zuckte er doch die Achseln und sagte:
    »Also meintewegen. Los, packen Sie den Kram .irgendwo rein, wo man abschließen kann!«
    Der Koch öffnete den Mund, aber Joan Blackson fuhr ihn in ungewohnter Heftigkeit an:
    »Sie haben doch gehört, was Sie tun sollen! Mein Gott, muß denn hier jeder erst eine Viertelstunde reden, bevor er das tut, was man ihm

Weitere Kostenlose Bücher