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0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
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sagt?« Achselzuckend und mit deutlich beleidigter Miene machte sich der Koch an die Arbeit. Als er den Schrankschlüssel abzog, brummte er:
    »Vergiftet! So ein Quatsch!«
    Niemand nahm von seiner Meinung Notiz. Trupperville knöpfte die linke Brusttasche auf und ließ den Schlüssel hineingleiten.
    »Wie kam es denn, daß die Kleine an dem Zeug gestorben ist, Doc?« erkundigte er sich.
    »Erstens reicht für ein Kind natürlich eine kleinere Giftmenge aus als bei einem Erwachsenen, und zweitens kann das Gift ja sehr leicht in unterschiedlichen Konzentrierungen in dem Fleisch enthalten gewesen sein, so daß die Kleine vielleicht zufällig eine besonders überhöhte Dosis Gift erhielt, was natürlich auch die Wirkung beschleunigte. Ich kam ja nicht einmal dazu, sie zum Brechen zu bringen. Das ist mir ja zum Glück bei allen erwachsenen Passagieren gelungen. Ich hatte ein Brechmittel in meiner Tasche. Ein Röhrchen mit zwanzig Tabletten. Ich habe vorsorglich alle Tabletten halbiert, eine ganze gab ich nur dort, wo eine halbe nicht anschlug.«
    »Mich wundert's, daß Sie die Leute dazu bewegen konnten, ein Brechmittel überhaupt einzunehmen!« sagte Trupperville.
    Der Arzt lächelte schwach:
    »Oh, als Medizinmann hat man so seine kleinen Tricks. Natürlich habe ich nicht gesagt, daß es ein Brechmittel war. Das haben die Leute später von selbst gemerkt. Ich sagte, es wäre eine Magentablette gegen ihre Bauchschmerzen. Da nehmen es alle. Und darauf kam es schließlich an.«
    »Soll das heißen«, fragte der Funker mit einer heiseren Stimme, »soll das heißen, Doc, daß alle Leute ebenfalls gestorben wären, wenn sie nicht das Brechmittel genommen hätten?«
    Der Arzt nickte.
    »Augenblick mal!« sagte Joan Blackson plötzlich tonlos. »Wenn das Hühnerfleisch vergiftet war, was ist dann mit Bill und Brett los? Trupperville, Sie verheimlichen uns etwas! Die beiden Piloten haben doch von dem Hühnerfleisch gegessen! Ich will doch selber nachsehen —«
    Trupperville riß sie so heftig am Arm zurück, daß sie stolperte und ihm in die Arme fiel. Keuchend entwand sie sich seinem Griff und wollte wieder die Tür aufreißen. Aber Trupperville stand bereits mit dem Rücken davor.
    »Einmal müßt ihr es ja doch erfahren«, seufzte er. »Die beiden Piloten sind ausgefallen. Sie liegen bewußtlos in ihren Sitzen. Ich weiß nicht, ob sie überhaupt noch am Leben sind!«
    Joan Blacksons Augen weiteten sich. Durch ihren schlanken Körper ging ein leichtes Zittern. Dann öffnete sich ihr Mund. Alle fühlten, daß ein Schrei in ihrer Kehle aufstieg.
    »Joan, seien Sie doch vernünftig!« bat Trupperville inständig. »Sie dürfen jetzt nicht die Nerven verlieren! Wir können es doch nicht zu einer Panik kommen lassen! Das darf doch nicht sein, Joan! Sehen Sie denn das nicljt ein?«
    Joan Blackson runzelte die Stirn. Ihre Lider zuckten. Auf einmal ging ein Schluchzen durch ihre Kehle. Der Koch schob ihr einen Hocker hin, auf den sie niedersank.
    »Wieso stürzt denn die Maschine nicht ab, wenn sie niemand steuert?« fragte der Arzt.
    »Sie wird ja gesteuert!« erklärte Trupperville. »Von der automatischen Steuerung. Wir können noch gut zwei Stunden fliegen, ohne daß sich jemand deswegen den Kopf zu zerbrechen braucht. Das einzige Problem wird die Landung. Im Augenblick ist nichts zu befürchten. Die automatische Steuerung hält die Maschine von selbst auf der vorgeschriebenen Höhe, auf dem richtigen Kurs und bei gleichbleibender Geschwindigkeit. Das ist das wenigste. Aber diese verdammte Landung! Wir haben doch niemand, der die Landung ausführen kann!«
    Sie vermieden es, sich anzusehen. Der Arzt hatte die Lippen fest aufeinandergepreßt und starrte auf seine Fußspitzen. Der Koch rieb sich geistesabwesend die Nase.
    May Foarse hatte ein zierliches Spitzentaschentuch in der Hand und zupfte nervös daran, ohne es zu merken. Joan Blackson weinte lautlos. Und Trupperville schließlich spürte das Blut so stark in seinen Ohren rauschen, daß er den ersten leichten Schwindelanfall erlebte. Sein Gleichgewichtssinn versagte, die Küche begann sich um ihn zu drehen, und er mußte sich krampfhaft an den flachen Kanten der Tür festklammern, um nicht zu Boden zu stürzen. -So reagierten fünf Menschen auf die Nachricht von ihrem bevorstehenden Tode.
    ***
    Tom Haist riß sich mit der linken Hand das Hemd auf und zerrte die Krawatte los, während er mit der rechten den Telefonhörer ans Ohr preßte. Er rief den Grafschafts-Sheriff an,

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