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0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
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verstanden.«
    »Ich glaube schon.«
    »Okay. Auf welcher Höhe steht zur Zeit Ihr Grobhöhenmesser?«
    »Auf viertausendzweihundert.«
    »Gut. Wir wollen die Zeit benutzen, um ein wenig Steigen und Sinken zu üben. Beim Tiefergehen müssen Sie eine Kleinigkeit beachten: Sobald Sie die Nase Ihrer Maschine nach unten senken, erhöht sich durch den Gleitflug Ihre Geschwindigkeit von selbst. Sie müssen also ein wenig Gas wegnehmen, wenn Sie im Gleitflug nach unten gehen. Rechts von Ihrem Sitz sehen Sie so viele Hebel in einer Reihe, wie Ihre Maschine Motoren hat. Wenn Sie diese Hebel gleichzeitig ein wenig nach unten drücken, nehmen Sie Gas weg. Drücken Sie die Hebel nach oben— wir nennen das ,die Pulle reinschieben’ —, dann geben Sie Gas und erhöhen die Geschwindigkeit. Haben Sie das verstanden?«
    So ging es die nächsten zwanzig Minuten pausenlog. Haben Sie das verstanden? Wenn Sie das tun, wird jenes passieren, und wenn Sie dieses drehen, wird die Maschine so und so reagieren. Jawohl, verstanden. Nein, bitte, wiederholen Sie das… Nach zwanzig Minuten hielt ich es einfach nicht mehr aus.
    »Ich möchte eine Zigarette rauchen«, sagte ich. »Ich halte es nicht mehr länger aus. Ich fürchte, wenn Sie mir jetzt noch eine Kleinigkeit sagen, explodiert mein Schädel.«
    »Zum Teufel, was fragen Sie mich? Ich kann Ihnen keine Zigarette rauf werfen! Stecken Sie sich einen Glimmstengel in den Mund, wenn Sie das beruhigt. Und jetzt fliegen Sie zehn Minuten lang geradeaus. Ich sage keinen Ton mehr. Aber Sie erzählen mir was. Und Sie werden sich freuen, wenn Sie sehen, wie prima Sie fliegen können. Okay, Boy?«
    »Ja, Daddy«, knurrte ich.
    Aber alles in mir war verkrampft. Meine Hände waren so naß von Schweiß, als hätte ich sie gerade aus einer Waschschüssel gezogen. Mein Hemd klebte mir am Körper, und von der Stirn lief mir der Schweiß in breiten Bächen übers Gesicht.
    ***
    Der Boß auf dem Morne Village Airport hieß Sam Huggins, war vierundfünfzig Jahre alt und sah aus wie ein irischer Viehzüchter. Er hatte kurz geschorenes, rotes Haar, durch das sich einige silberne Fäden zogen, ein vierkantiges Gesicht mit einer ungeheuer großen Nase und eine behaarte Warze auf der linken Wange. Der Stuhl, auf dem er saß, war eine Spezialanfertigung, denn Huggins wog zweihundertsechzig Pfund und war vier Zentimeter größer als zwei Meter.
    »Steht die Feuerwehr bereit?« bellte er einen der Männer an, die um ihn herumstanden.
    »Ja, Chef. Wir haben sie durch zwei Schaumiöschzüge verstärken lassen, die uns von —«
    Eine Handbewegung schnitt ihm das Wort ab.
    »Jimmy, habt ihr den Kahn in eurem Peilstrahl?«
    »Ja, Sam. Schon seit vier Minuten.«
    »Kommt sie in der richtigen Richtung?«
    »Ziemlich genau.«
    »Gut. Wie ist die Windgeschwindigkeit?«
    »Neunzehn km/h.«
    »Das geht ja. Bill, weiß das Krankenhaus Bescheid?«
    »Natürlich, Sam. Sie holen sofort die Ärzte von zu Hause ab, damit im Notfall auf vollen Touren —«
    »Okay«, unterbrach Huggins. »Die Sprechfunkanlage klappt?«
    »Selbstverständlich, Chef.«
    »Habt ihr den Baum draußen vor dem Feld umgelegt?«
    »Sie sind dabei. Damit es schneller geht, sprengen sie die Platane weg. Ein paar Raupenschlepper zerren danach den Stamm beiseite.«
    »Gut. Aber sie sollen sich gefälligst beeilen. Wenn der Vogel hier ist, brauchen sie den Baum nicht mehr wegzusprengen.«
    Huggins griff nach dem schweren Glas, das auf seinem Schreibtisch stand. Einer der Männer sagte:
    »Boß, da sind drei G-men, die —«
    »Sagt den Jungs, daß sie warten sollen, bis der Vogel auf der Erde ist. Jetzt habe ich keine Zeit für was anderes. Mac, was für eine Höhe haben sie?«
    »Knapp' dreitausend. Aber die Maschine sinkt langsam ab.«
    »Gut. Wieviel Krankenwagen stehen bereit?«
    »Mit den Wagen vom Roten Kreuz sind es zusammen neun.«
    »Das ist nicht erschütternd. Richtet ein paar von unseren Lastwagen notdürftig her. Wo ist der County-Sheriff?«
    »Steht draußen im Flur!«
    »Ich muß gleich noch mit ihm sprechen, ob seine Absperrung klappt. Bringt mir das Mikrofon raus auf die Treppe. Das Telefon stellt ihr ins offene Fenster. Der Lautsprecher wird so laut gedreht, daß ich ihn draußen hören kann. Bill und Jimmy bleiben bei mir. Ihr anderen kennt eure Aufga—«
    Er sprach nicht zu Ende, denn ein dumpfer Knall wurde draußen laut. Sie liefen zum Fenster und sahen gerade noch, wie eine riesige Platane, die weit jenseits des Flugplatzes stand, sich

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