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0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
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Vielleicht eine leichte Gehirnerschütterung. Gebrochen ist bestimmt nichts. Sie haben einen Schädel aus Eisen, Cotton.«
    »Kommt mir aber gar nicht so vor«, brummte ich. »Gibt's irgendwo ‘nen anständigen Whisky?«
    »Können Sie haben.«
    Jemand hielt mir ein hohes Wasserglas hin, das halbvoll Whisky war. Zwei Eiswürfel klapperten gegeneinander und gegen das Glas. Ich nahm einen kräftigen Schluck und entschloß mich dazu, das ganze Zeug auszutrinken. In meiner Kehle brannte es wie Feuer, aber in meinem Magen machte das flaue Gefühl einer wohligen Wärme Platz.
    »Und jetzt eine Zigarette«, sagte ich.
    Ich bekam auch das, machte drei Züge und fühlte mich, den Umständen angemessen, wieder wie ein Mensch. Als ich die Augen wieder aufmachte, konnte ich die Leute um mich herum deutlich erkennen. Phil hockte mir gegenüber auf einem Stuhl. Er hatte ein wahres Musterexemplar von einer Beule links oben an der Stirn.
    »Du bist genauso intelligent wie ich!« knurrte er, als sich unser Blick begegnete.
    »Meine Bescheidenheit verbietet es mir, das als Kompliment aufzufassen«, erwiderte ich bissig. »Sind sie uns durch die Lappen gegangen?«
    »Genau«, war Phils einziger Kommentar.
    Das war wirklich erheiternd. Zwei G-men lassen sich von zwei mittelmäßigen Gaunern hereinlegen wie die dümmsten Anfänger. Wenn uns das seinerzeit passiert wäre, als wir beim FBI erst auf der Anwärterliste standen, hätten wir nie im Leben den Dienstausweis eines G-man zu Gesicht bekommen.
    »Warum, zum Teufel, hat man sie laufenlassen?« knurrte ich. »Außer uns beiden waren doch noch ‘ne Menge andere Leute da, die sie hätten aufhalten können?«
    »Sie haben eben Glück gehabt«, sagte ein bulliger Kerl, der sich irgendwann später als County-Sheriff auswies. »Und ihr habt Pech gehabt. Kann jedem passieren.«
    Das war ein schwacher Trost.
    »Sie sind mit einem Wagen abgehauen«, fuhr der Sheriff fort. »Der Wagen wurde bereits wiedergefunden. Mitten in der Stadt. Wahrscheinlich haben sie einen anderen gestohlen, um damit ihre Flucht fortsetzen zu können.«
    »Der Wagen wurde schon wiedergefunden?« fragte ich erstaunt. »Meine Güte, wie lange habe ich denn hier gelegen?«
    »Gut anderthalb Stunden!« sagte der Mann in dem weißen Kittel.
    »Das wird ja immer besser«, schimpfte ich. »Doc, haben Sie irgendwelche Alterserscheinungen bei mir festgestellt?«
    »Keine Angst, Cotton«, lachte der Arzt. »Die meisten Menschen könnten froh sein, wenn sie Ihre Konstitution hätten.«
    »Und was machen wir jetzt?« fragte ich Phil.
    Er zuckte die Achseln.
    »Was sollen wir schon machen? Wir fahren zurück nach New York. Die Vernehmung der Passagiere und der restlichen Besatzung ist abgeschlossen. Die Leute sind vor zehn Minuten zum Weiterflug nach New York gestartet. Hier ist für uns nichts mehr zu tun.«
    Eine Viertelstunde später bewegte sich unsere Autokette bereits in Richtung New York. Phil und ich hatten uns auf die Rücksitze des ersten Wagens fallen lassen. Vorn neben dem Fahrer saß Rocky Hammond, der die weitere Vernehmung der Passagiere geleitet hatte. Während der Fahrt ließen wir uns über die wichtigsten Punkte informieren.
    »Zunächst steht fest, daß das gesamte Hühnerfleisch vergiftet war«, sagte Hammond. »Unser Spezialist hat noch nicht herausfinden können, um was für ein Gift es sich handelt, aber daß ein Gift in dem Fleisch vorhanden ist, sei sicher. Auch daß es absichtlich dem Fleisch beigefügt wurde, hält er für erwiesen. Eine natürliche Vergiftung des Fleisches, etwa durch Bazillen oder dergleichen, sei ausgeschlossen. Wahrscheinlich wird er uns morgen abend Genaueres über das Gift sagen können.«
    »Das ist eine sehr mysteriöse Geschichte«, brummte Phil. »Jerry, glaubst du, daß jemand von den Passagieren das Fleisch während des Fluges hätte vergiften können?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Aber wir wissen alle aus dutzendfacher Erfahrung, daß eben oft auch das völlig Unwahrscheinliche geschieht. Man muß zwei Dinge prüfen: Konnte jemand während des Fluges unauffällig in die kleine Küche gelangen und sich dort eine gewisse Zeit allein aufhalten? Und zweitens: Ist es möglich, daß der Koch mit jemandem unter einer Decke steckt?« Hammond drehte sich nach hinten und sah uns kopfschüttelnd an.
    »Das glaube ich nicht«, sagte er. »Der Koch ist von uns bereits überprüft worden, als sich eure Maschine noch in der Luft befand. Wir hörten ja

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