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0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert

Titel: 0220 - Zum Dinner wird der Tod serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zum Dinner wird der Tod serviert
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als freundlich waren.
    »Und jetzt bitte einen Schritt zurücktreten!« sagte Phil in seiner unnachahmlich liebenswürdigen Art.
    Sie setzten sich rückwärts in Bewegung. Phil steckte seine Pistole zurück in die Schulterhalfter, nachdem er sie wieder gesichert hatte.
    »Das scheint ja ein interessanter Fang zu sein«, brummte er und bückte sich.
    Der Teufel mochte wissen, was in die beiden Halunken gefahren war. Obgleich ich noch immer meine Pistole in der Hand hielt, stürzte sich der schwere Brocken auf einmal auf mich. Nun hätte ich ja nur den Finger zu krümmen brauchen — aber eben das gelingt einem G-man nie, wenn sein Angreifer mit der blanken Faust auf ihn losgeht. Ich ließ meine Kanone blitzschnell in der Rocktasche verschwinden und knurrte:
    »Okay, mein Junge, du willst es ja nicht besser haben!«
    Mit dem linken Unterarm blockte ich den Schlag ab, den er mir zugedacht hatte. Zwei Sekunden brauchte ich, bis ich meine Kanone verstaut hatte. In dieser Zeit tänzelte ich zwei Schritte rückwärts, um ihn auf Distanz zu halten. Er kam mir nach. Der alte Dodge schob sich zwischen Phil und meine Wenigkeit. Aber wegen Phil machte ich mir keine Sorgen. Er hatte genau wie ich nur einen Gegner, und damit würde er schon fertig werden.
    Als meine Pistole verstaut war und ich beide Hände wieder frei hatte, blieb ich stehen und empfing ihn blitzschnell mit einem sauberen Stoß ins Dreieck seiner Brustgrube. Er riß den Mund auf und Jappte nach Luft.
    Aber er besaß so viel Reserven, daß er mir im selben Augenblick noch gegen das Schienbein trat. Ich habe schon immer eine Abneigung gegen Tritte gehabt, die das Schienbein einstecken muß. Es ist eine so schmerzhafte Stelle. Ich verzog mein Gesicht, und das schien ihm zu gefallen.
    »Verdammter Schnüffler!« raunzte er und klopfte mir seine Linke gegen die kurzen Rippen.
    Jetzt wurde mir die Luft knapp. Ich wollte einen Schritt zurückgehen, aber hinter mir befand sich der Kühler eines Autos. Ich stieß dagegen, verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten. Wie in Großaufnahme sah ich ihn'über mir auftauchen und ausholen. Ich zog den Kopf zur Seite, als seine Faust herabzischte.
    Es gab ein lautes ,Pleng!‘, als seine Faust auf die Kühlerhaube dröhnte. Er stieß einen gurgelnden Schrei aus und hüpfte von einem Bein aufs andere. Ich ließ mich seitlich am Kühler herabrutschen und federte wieder hoch!
    »So, mein Junge«, sagte ich und holte aus. »Jetzt wollen wir Schluß machen mit der Unterhaltung.«
    Meine Rechte traf ihn auf dem Schlüsselbein. Sofort sackte sein halb zur Deckung hochgerissener Arm herab und baumelte wie leblos hin und her. Ich feuerte meine Linke auf sein Kinn ab. Ich wette tausend zu eins, daß sie ihn mehr oder minder genau auf dem Pynkt erwischt hätte, wenn — ja, wenn nicht zur selben Sekunde neben mir eine Gestalt wie aus dem Boden geschossen wäre, die meinen Arm zur Seite wegschlug. Noch bevor ich richtig kapiert hatte, was los war, donnerte mir etwas auf meinen Hinterkopf.
    In mir wurden sämtliche Lichter auf einmal ausgeschaltet. Das ging zwar blitzschnell, aber dennoch in drei Etappen. In der ersten explodierte ein grellgelber Blitz in meinem Gehirn. Die zweite Stufe dieser Entwicklung bestand darin, daß sich der gelbe Blitz zu abertausend violetten Sternen auflöste, die wirr durcheinandertanzten. Und drittens schließlich wurde es verdammt schnell dunkel. Ich war abgemeldet.
    ***
    Als ich wieder wach wurde, geschah es, weil mir jemand mit konstanter Hartnäckigkeit Eiswasser ins Genick träufelte. Ich bewegte mich, hatte fürchterliche Kopfschmerzen und wälzte mich ächzend auf die andere Seite. Ich hatte nicht das Bedüfnis, meine Augen aufzumachen.
    Aber der Bursche hörte nicht auf, mir Eiswasser ins Genick laufen zu lassen. Ich knurrte irgend etwas, blinzelte in die Gegend und sah verschwommen die Umrisse einiger Gestalten vor mir.
    »Na, Cotton«, sagte eine mir völlig unbekannte Stimme, »bleiben Sie wach! Sie haben jetzt lange genug geschlafen!«
    Geschlafen! Was der Mensch wohl unter schlafen verstand? Mir brummte der Schädel wie ein Flugzeugmotor, und in meinem Magen herrschte eine Flaute, die sich schon nicht, mehr beschreiben ließ.
    Na ja, nach ein paar Minuten hatten sie mich so weit, daß ich auf der Pritsche sitzen konnte, auf der ich vorher gelegen hatte. Ein Mann in einem weißen Kittel beschäftigte sich ein paar Minuten lang mit mir. Anschließend zuckte er die Achseln:
    »Nichts Ernsthaftes.

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