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0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt

Titel: 0220a - Das Grauen schleicht durch die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen schleicht durch die Stadt
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diese Angaben nicht zu untermauern.«
    »Trinkt er noch?«
    »Zunächst fand er Boden unter den Füßen, als der Senator ihm die gute Position anbot. Dann erkrankte Otts Frau an Krebs und musste mehrmals operiert werden. Er verfiel wieder dem Alkohol. Zeitweise konnte er ohne Alkohol auskommen, dann plötzlich packte es ihn wieder.«
    »Nichts Verdächtiges, meine ich, Chef.«
    Neville ließ sich nicht bremsen. »Noch eine Sensation, Chef. Unsere Gewährsleute behaupten, Ott versuche, der Tochter des Senators näherzukommen. Ob mit Erfolg, steht nicht fest. Zu Hause ist er ein aufmerksamer Gatte.«
    »Chef, Ott ist sicher bei der Party. Wir werden ihn uns genau ansehen.«
    »Natürlich, Jerry«, meinte Mister High. »Weiter, Neville.«
    »Untersuchung von Luck Lacy absolut einwandfrei. Keinerlei nachteilige Angaben. Das gleiche Bild bei Bully Mathews.«
    »Dann können wir uns die Verfolgung sparen. Es gibt erfolgversprechendere Objekte.«
    »Zum Beispiel Karneck, den Leiter des Senders«, fuhr Neville fort. »Der Beginn seiner Laufbahn ist 34 ganz ähnlich wie beim Senator. Er ist gelernter Rundfunkmechaniker, war lange im Ausland. Nichts Nachteiliges bekannt. Er scheint ein Arbeitstier zu sein und nur für seinen Betrieb zu leben.«
    »Hast du den Brief untersuchen lassen, Neville?«
    »Natürlich, Jerry. Einige Fingerabdrücke haben wir abziehen können. Da vor Aufregung die Hände des 'Schreibers feucht waren, hatten wir besonders gute Abdrücke. Es sind die gleichen, die wir auf der Thermosflasche entdeckten. Wem sie gehören, ließ sich nicht feststellen. In der Kartei sind sie nicht enthalten.«
    »Also gehören sie einem Mann, der mit den Gesetzen bisher noch nicht in Konflikt steht.«
    »Und der Inhalt der Flasche?«
    »Im Kaffee war ein Gift, das mit dem, das im Magen Mathews gefunden wurde, identisch ist.«
    »Meine Herren!« Mister High fasste zusammen. »Wir haben nicht viele Verdachtsmomente, die aber nicht ausreichen, den Täter mit Bestimmtheit zu ermitteln. Sie werden zugeben, dass McDuff, Ott und Karneck, von dem ›Großen Unbekannten‹ einmal abgesehen, in Frage kommen. Auf diese drei Herren werden wir uns konzentrieren müssen. Ebenso scheint es mir notwendig, die Tochter des Senators zu beobachten.«
    »Es stimmt, Chef, die Chancen sind gleichwertig verteilt. Wir müssen den Schuldigen reizen, denn unsicher ist er bestimmt.«
    Es klopfte. Einer der Techniker wollte uns die Aufnahme des Reporters Vorspielen lassen.
    »Ausgezeichnet, gehen wir. Ich bin gespannt, was uns erwartet.«
    ***
    Im Labor herrschte ein Durcheinander von Drähten, Apparaten und Maschinen. Der Leiter Dickenson erklärte: »Es war nicht einfach.«
    »Warum ist die Wiedergabe der Aufnahme so schwierig?«
    »Weil sich magnetische Einflüsse ausgewirkt haben. Die Ursache lässt sich schwer bestimmen. Es gibt keine Möglichkeit, die einmal gestörte Ordnung der magnetisierten Teilchen rückgängig zu machen. Trotzdem kann man vieles gut verstehen. Einige Passagen allerdings wurden imbrauchbar.«
    Die Anlage wurde in Betrieb gesetzt. Eine leise Stimme sprach: »Ich stehe vor der größten Aufgabe meines Lebens. Vielleicht zum ersten Mal wird ein Verbrechen am Tatort selbst belauscht und für die Hörer festgehalten. Ich bin mir darüber im Klaren, dass die Sache für mich Folgen haben kann, aber was soll das bei einer so einmaligen Gelegenheit? Kurz möchte ich auf die Vorgeschichte eingehen, die mich auf das aufmerksam machte, was gleich geschehen wird.«
    Das Rauschen wurde lauter. Dickenson betätigte einen Regler.
    »Seit einiger Zeit beobachte ich im Sender, dass jemand die Hauptleitung des Telefons angezapft hat. Durch einen Zufall kam ich darauf. Ich spielte an den Knöpfen meines Haustelefons, das mich mit allen Zimmern verbindet. Da hörte ich die Stimme des Senators im Lautsprecher. Das war nur möglich, wenn in dem Raum, den ich eingeschaltet hatte, jemand heimlich mithörte…«
    Lautes Prasseln störte die Übertragung für eine Weile.
    »So was! Wahrscheinlich hat er jetzt den Namen genannt«, sagte Phil.
    »Wir versuchten alles, um diese Stelle hörbar zu machen, aber leider vergeblich!«, bedauerte der Techniker.
    Dann wieder die Stimme des Reporters: »Ich konnte ein Telefongespräch belauschen, und dadurch habe ich von dem Verbrechen erfahren.«
    Die Stimme wurde zum Flüstern.
    »Es ist wenige Minuten vor zwölf. Ich stehe hinter der Ecke des Bahnhofs. Da, jetzt kommt ein Wagen, hält in etwa 50 Meter

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