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0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha

Titel: 0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus.
    Sörlund trug seine komplette Ausrüstung bei sich. Wir schlichen aus dem Haus, ohne daß wir bemerkt wurden. Aus Cartneys Zimmer kam gedämpfte Musik. Die Nacht war kühl und windstill.
    Nur vom Landefeld drangen vereinzelte Geräusche zu uns herüber. Überall waren starke Scheinwerfer aufgestellt.
    Sörlund bewegte sich vor mir an der Wand der Lagerhalle entlang. Ich klopfte ihm auf die Schulter.
    „Wie sollen wir an den Absperrungen vorbeikommen?"
    „Das kann ich erst sagen, wenn wir dort angekommen sind", erwiderte er. Das klang nicht gerade zuversichtlich. Wir erreichten unangefochten die Kantine, die unmittelbar vor den Sperren des großen Landefeldes lag.
    „Wir müssen auf das Dach", sagte Sörlund. „Von dort oben können wir das gesamte Landefeld überblicken."
    Wir gingen weiter. Auf der anderen Seite waren leere Kisten aufgestapelt. Sörlund machte halt. Wir lauschten, aber es blieb vollkommen still. Sörlund begann die leeren Kisten an der Seitenwand des Kantinengebäudes aufzuschichten, bis er eine Art Treppe errichtet hatte. Er kletterte auf das baufällige Machwerk und konnte den Rand des Daches packen. Gleich darauf hatte er sich hinaufgezogen. „Los, Hegete!" raunte er mir zu. Offensichtlich vergaß er, daß ich nur eineinhalb Beine einsetzen konnte. Ich arbeitete mich an den Kisten hinauf. Zum Glück bin ich nur fünf Zentimeter kleiner als Sörlund, und so konnte ich mich ebenfalls am Dach hinaufziehen.
    „Ich kann nur den großen Kommandobunker von hier oben sehen", sagte Sörlund. „An den Sperren stehen einige Robotposten."
    Das Aufstellen von Wachen war nur eine routinemäßige Sicherheitsmaßnahme. Jeder einzelne Terraner, der sich auf Quinta aufhielt, galt als zuverlässig. Außergewöhnliche Wachmaßnahmen waren aus diesem Grunde unnötig.
    Sörlund hob den Arm und blickte auf die Uhr.
    „In vier Stunden wird es hell", sagte er. „Ich glaube, wir können unseren Ausflug fortsetzen."
    Das Kantinendach ragte über die Absperrungen hinaus. Es warf einen Schatten auf ein Teilstück des Landefeldes. Sörlund nahm einen Plastikstrick aus seiner Ausrüstung und befestigte ihn mit einem Ende am Austritt der Klimaanlage. Er prüfte seine Haltbarkeit, dann ließ er sich auf das Landefeld hinab.
    Ich blickte mißtrauisch zu den Wachrobotern hinüber, die etwa hundert Meter von uns entfernt an den Absperrungen standen. Es blieb mir jedoch keine andere Wahl, als dem Major zu folgen. Ich fragte mich, warum Mercant nicht alle Angehörigen der Flotte auf Quinta von unserem Vorhaben informiert hatte. Hielt er uns für so schlechte Schauspieler, daß er uns nicht zutraute, den Maahks das Theater einer echten Flucht vorzuspielen?
    „Wir müssen zwanzig Meter überwinden, die in Licht gebadet sind", sagte Sörlund, als ich neben ihm landete. „Wenn wir uns beeilen, sehen uns die Robbies nicht."
    Er hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als er auch schon seine langen Beine in Bewegung setzte. Ich rannte hinter ihm her.
    Sekunden später kauerten wir im Schatten des nächsten Gebäudes. Sörlund kicherte zufrieden, als er zu den Wächtern hinübersah.
    „Du hättest Läufer werden sollen", sagte ich zu Halgor.
    „Ja", bestätigte er. „Ich bin ein vielseitiges Talent."
    Das war eine unerhörte Selbstüberschätzung, aber ich war viel zu aufgeregt, um ihm seine Behauptung zu widerlegen. Entlang dem Gebäude schlichen wir weiter. Etwa zweihundert Meter vor uns erkannten wir die Landestützen eines Raumschiffes. Die riesige Verladeschleuse stand offen, war jedoch nicht beleuchtet.
    An den weiter entfernt stehenden Schiffen wurde gearbeitet.
    „Der kleine Bunker muß unmittelbar in der Nähe des Kommandoraumes sein, das ist die übliche Anordnung", erklärte Sörlund.
    Wir konnten uns jetzt ständig im Schatten von Gebäuden halten und kamen schnell voran. In der Nähe des Kommandobunkers herrschte starker Betrieb. Es wimmelte von Raumfahrern, Mechanikern, Arbeitern und Robot-Kolonnen. „Was jetzt?" fragte ich atemlos. „Wir mischen uns einfach unter die Arbeiter" sagte der Major. „Das ist die einzige Möglichkeit, durchzukommen. Dort sind so viele Männer, daß wir bestimmt nicht auffallen."
    Wir zogen unsere Mützen ins Gesicht und gingen los. Obwohl ich wußte, daß uns im Ernstfall nichts geschehen konnte, ließ meine Anspannung nicht nach. Mercant verließ sich darauf, daß wir eine echte Flucht inszenierten. Ich hoffte, daß wir ihn nicht enttäuschen mußten.
    In der Nähe des

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