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0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha

Titel: 0221 - Verschleppt nach Andro-Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ab - nein, einfach alles.
    Sörlund befeuchtete seine Lippen mit der Zungenspitze, bevor der sprach. Ich betrachtete ihn erstaunt. Sollte der Phlegmatiker etwa Erregung empfinden?
    „Wir gehören zu einer politischen Gruppe, die keinen Einfluß auf die regierenden Persönlichkeiten unseres Volkes ausüben kann", sagte Sörlund. „Wir sind mit den Maßnahmen Perry Rhodans nicht immer einverstanden. Verstehen Sie mich nicht falsch - wir wollen unser Volk nicht verraten, wir suchen nur nach einem Weg, um es vor einem fürchterlichen Krieg zu bewahren." Sörlund machte eine Pause. Wir konnten undeutlich erkennen, wie sich zwei der fünf Gestalten innerhalb des Behälters bewegten.
    „Sprechen Sie weiter!" forderte der Sprecher der Gefangenen.
    „Wir möchten Verhandlungen zwischen unseren beiden Völkern herbeiführen, bevor es zu einem Vernichtungskrieg kommt, der beide Seiten an den Rand des Abgrunds führen müßte", sagte Sörlund.
    „Wie können Sie Verhandlungen herbeiführen, wenn Sie selbst zugeben, ohne Einfluß auf die Regierung zu sein?" fragte der Maahk. Mercant hatte uns vor der kalten Logik dieser Burschen gewarnt. Jetzt bewies Sörlund, daß er nicht minder kaltblütig war, wenigstens nach außen hin.
    „Wenn es uns gelingt, Sie alle fünf aus der Gefangenschaft zu befreien und in Ihre Heimat zurückzubringen, wird uns Ihre Regierung als Verhandlungspartner anerkennen. Dies wiederum wird unsere Position gegenüber Rhodan stärken. Rhodan ist viel zu intelligent, um eine Chance ungenutzt verstreichen zu lassen."
    „Wie wollen Sie uns hier herausholen? Das ist unmöglich."
    „Es ist schwer", gab Sörlund zu. „Aber es ist nicht unmöglich.
    Bevor wir jedoch die ganze Sache in die Wege leiten, brauchen wir Ihre Zustimmung."
    „Es ist eine Falle", erwiderte der Maahk schnell.
    „Glauben Sie?" fragte Sörlund spöttisch. „Was würden wir gewinnen, wenn wir fünf Mitglieder unserer Organisation zusammen mit Ihnen auf ein Raumschiff bringen. Welche Chance hätten fünf Terraner gegen die Maahks?"
    „Keine Chance", kam die Antwort. „Wir sind jedoch mißtrauisch."
    „Damit mußten wir rechnen", sagte der Major ruhig. „Sie werden Gelegenheit haben, unsere Ehrlichkeit zu überprüfen. Schließlich werden auch die Maahk-Wissenschaftler Methoden kennen, um die Wahrheit von unseren fünf Männern zu erfahren."
    „Darauf können Sie sich verlassen", erwiderte der Maahk.
    Ich erschauerte. Obwohl diese fünf Wesen in Gefangenschaft waren, hatten sie ihre kalte Sicherheit bewahrt. Jedem Menschen, der zu irgendwelchen Gefühlen fähig war, mußten diese rein logisch handelnden Wasserstoffatmer zuwider sein. Der Gedanke, zusammen mit ihnen an Bord eines Raumschiffes zu sein, begann mir Grauen einzujagen.
    „Wir werden unsere Vorbereitungen treffen", sagte Sörlund.
    „Halten Sie sich bereit. Wir werden wieder mit Ihnen in Verbindung treten."
    „Warten Sie!" Der Symboltransformer knackte heftig. „Es gibt noch viele Fragen zu beantworten."
    „Später", entschied Sörlund und zog mich mit sich aus dem Raum hinaus. Erst nebenan packte er das Übersetzungsgerät weg. Ich wartete, bis er damit fertig war.
    „Die hören das Gras wachsen", bemerkte ich.
    Sörlund sah auf einmal nachdenklich aus. „Wenn die Sache mit der Medusa-Pest nicht wäre... „, er sprach den Satz nicht zu Ende.
    „Ich glaube, die Maahks wissen Bescheid", vermutete ich.
    „Unsinn." Sörlund schüttelte den Kopf. „Es war ein 'Schuß ins Blaue, aufs Gerätewohl abgefeuert. Sie werden nachdenken, aber das kann nur gut für uns sein."
    „Werden sie mitmachen?"
    „Was würdest du an ihrer Stelle tun?"
    „Fliehen!" entfuhr es mir. Die Falten in Sörlunds Gesicht gerieten in Bewegung. „Ja", sagte er.
    „Dazu werden sie sich auch entschließen."
    Er befestigte die Klimaanlage an einer Schnur. Wir kletterten in den Schacht. Sörlund zog das Gerät hinter sich nach und befestigte es an der alten Stelle. Wir benötigten fast eine Stunde, um an die Oberfläche zu gelangen. Es begann bereits zu dämmern. Trotzdem befestigte der Major noch den Regenkonus.
    Auf dem Rückweg löste er den Strick am Kantinendach und stellte die Kisten wieder in die alte Lage zurück. Ohne aufgehalten zu werden, erreichten wir unsere Quartiere.
    Sergeant Arcus erwartete uns an der für von Sörlunds Zimmer.
    „Ich dachte, wir hätten Teamarbeit beschlossen", sagte er aggressiv. „Na und?" Sörlund legte einen Arm um meine Schulter und funkelte Arcus an.

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