0222 - Die Doppelgänger von Andromeda
Unterbewußtsein abgedrängt worden.
Hegete jubelte innerlich! Die Duplos waren Menschen, daran konnte niemand zweifeln. Der Maschine war nur ein kleiner Fehler unterlaufen. „Ich habe dir gesagt, daß ich euch das Leben zur Hölle mache", drohte Hegete II. „Was ist mit euch los? Spielt nicht die heroischen Kämpfer für das Solare Imperium. So todesmutig seid ihr gar nicht. Ihr seid Agenten, die man unter dem Einsatz von kostspieligen Mitteln ausgeschickt hat. Die Friedensgespräche waren Tarnung."
„Das ist nicht wahr", stellte Sörlund fest. „Ihr müßt wissen, daß es nicht wahr ist. Wir haben uns ehrlich darum bemüht, die Maahks von dem Unsinn eines Krieges zu überzeugen."
„Er hat recht", wendete Sörlund II ein. „Reite nicht auf diesen Dingen herum. Sie wollten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Ich - zum Teufel, was ist denn jetzt wieder los?"
Haigor Sörlund röchelte und verdrehte die Augen. Hegha fing ihn auf. Er beherrschte sich meisterhaft, als ihm der angeblich Besinnungslose zuflüsterte: „Ich habe dein Tagebuch hinter dem Spiegel deiner Kabine verborgen. Es muß verschwinden. Mein Duplo kennt das Versteck! Tue etwas!" GREK-1 forderte die Duplos auf, die beiden Ohnmächtigen in den Nebenraum zu tragen und auf die Ruhelager zu betten. Cole Harper erhielt die Information über das Tagebuch von Hegete Hegha. Der Biophysiker erblaßte. Hegetes Duplo würde sich sicherlich daran erinnern, auch wenn er nicht mehr wissen konnte, daß er in seinen Aufzeichnungen viele Male die Zentrumspest erwähnt hatte, Cole kümmerte sich um die Kranken. Die Maahks musterten ihn forschend. Hegha II behauptete erneut, die Terraner schleppten ein Geheimnis mit sich herum. An das Tagebuch dachte er im Augenblick nicht. Sörlund II hatte jetzt auch andere Sorgen.
Cole Harper schloß die Magnetverschlüsse von Sörlunds Uniform und wandte sich an die Maahks. „Kreislaufversager. Ich brauche Medikamente aus der ALTAI."
„Sie sind doch kein Arzt."
„Aber Biophysiker mit ausreichenden medizinischen Kenntnissen. Ich brauche Sauerstoff und Kreislaufstabilisatoren."
„Wieso werde ich nicht ohnmächtig?" überlegte Sörlund II.
„Fühlst du dich so gut? Das ist ausgeschlossen. Sörlund konnte sich schon vor der Duplikatorbehandlung kaum noch auf den Beinen halten." Sörlund II sah Harper abschätzend an.
„Ich muß dir schon wieder recht geben. So besonders fühle ich mich tatsächlich nicht, aber ich falle auch nicht um."
Cole wandte sich an GEK-1. „Erlauben Sie mir, die Schiffsapotheke aufzusuchen. Sie können mich ja überwachen lassen." GREK-1 zögerte. Dann sprach er Harpers Duplikat an.
„Können Sie das nicht machen? Sie haben seine Kenntnisse."
„Besser noch nicht. Ich möchte vorerst auf Anstrengungen verzichten. Die terranischen Druckpanzer sind nicht sehr bequem.
Die Schwäche dieser Leute ist wahrscheinlich nur auf die zahlreichen Marsche mit den Schutzanzügen zurückzuführen. Ich fühle mich ebenfalls ermattet."
,Aber nicht so wie wir', dachte Hegete Hegha.
Cole Harper erhielt die Erlaubnis, die ALTAI aufsuchen zu dürfen. Er schaute auf Sörlunds Gesicht hinunter und reichte ihm die Hand. „Wir sehen uns bald wieder, Kommandant", sagte Captain Cole Harper ruhig. Dann ging er. Nur die Terraner hatten das Zweideutige seiner Worte verstanden. Ein baldiges Wiedersehen mußte nicht unbedingt bedeuten, daß es sich auf die Körperlichkeit bezog! Hegete Hegha setzte sich auf den Rand des Lagers und strich seinem Kommandanten die Haare aus der Stirn.
Son-Hao war noch immer besinnungslos. Er schlummerte dem Tod entgegen. Hegete ahnte, daß sich die Zentrumspest im Falle des Kosmochemikers anders bemerkbar machte.
Imar Arcus maß sein Duplikat mit lauernden Blicken. Er überlegte sich, ob er ihn anspringen sollte oder nicht.
Da sein Duplo auch nicht aus seiner Haut schlüpfen konnte und daher unter ähnlichen Gefühlen litt, standen sich zwei Kampfhähne gegenüber. Sörlund II erkannte die Situation. Er wies Arcus II zurück. „Keine Dummheiten", warnte er. „Wenn sich zwei genau gleichartige Kämpfer in die Haare kriegen, kann das nicht gut ausgehen." Hegete II schritt unruhig in dem großen Raum auf und ab. Er überlegte sich, welches Geheimnis die Originale verbargen und wie man es ihnen entlocken könne. Er war der gefährlichste Mann unter den Duplikaten.
Sörlund schaute auf seine Uhr. Cole Harper mußte jetzt bei der ALTAI angelangt sein und die Schleuse
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