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0222 - Schlucht der stummen Götter

0222 - Schlucht der stummen Götter

Titel: 0222 - Schlucht der stummen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bewohner da aufhielten.
    Wenn ja, was wollten sie dort?
    Ich lenkte meine Schritte in diese Richtung. Das Kreuz hatte ich wieder griffbereit in die Tasche gesteckt. Sollte ich überraschend angegriffen werden, wollte ich mich auch wehren können.
    Wie ein einsamer Spaziergänger schritt ich am Ufer des Sees entlang, folgte dessen Rundung und schaute mich hin und wieder um, ob Verfolger auf meiner Spur waren.
    Nichts zu sehen…
    Fast wäre ich über den toten Hund gestolpert. Es war irgendeine Promenadenmischung. Er hatte die Pfoten von sich gestreckt und schien mich irgendwie anklagend anzustarren, als würde ich die Schuld an dieser Misere tragen.
    Fröstelnd hob ich die Schultern. Trotz der schwülen Hitze war mir kalt geworden. In meinem Hinterkopf spürte ich das harte Pochen. Nachwirkungen des Handkantenschlags, den mir mein Freund und Kollege Suko verpaßt hatte.
    Vom Wasser her konnte ich schlecht in den Schuppen gelangen.
    Es mußte noch einen zweiten Landeingang geben. Den suchte ich und fand auch die große Doppeltür.
    Beide Hälften waren zu.
    Ein Öffner, es war eine große Klinke, befand sich nur an der rechten Seite. Ich legte meine Hand darauf, drückte die Klinke nach unten und zog die Tür auf.
    Bisher war es still gewesen, deshalb kamen mir die knarrenden Geräusche doppelt so laut vor.
    In der Türöffnung blieb ich stehen. Ich hatte damit gerechnet, das Innere der Scheune düster vorzufinden.
    Ein Irrtum.
    Der Schuppen oder das Bootshaus war von dem geheimnisvollen blauen Licht erfüllt. Abgestrahlt wurde es von dem Skelett. Es hielt sich in der Mitte des Gebäudes auf, während um den Knochenmann herum die Einwohner von Darkwater regungslos am Boden lagen…
    ***
    Mein Schreck war groß!
    Männer, Frauen, Kinder – sie lagen in einem Wirrwarr durch- und übereinander. Keiner von ihnen regte sich, und ich hatte die schlimme Befürchtung, daß sie alle nicht mehr am Leben waren. Unwillkürlich ballten sich meine Hände zu Fäusten, wobei ich den kalten Schweiß auf meiner Haut spürte.
    Der Alptraum war Wirklichkeit geworden. Hier also befanden sich die Menschen aus dem Ort, und auch Suko mußte zwischen ihnen liegen, wobei ich ihn allerdings nicht entdecken konnte, dazu reichte das Licht nicht aus.
    Ich stand da wie angewurzelt und schaute auf das Skelett, das sich ziemlich in der Mitte des Schuppens aufhielt und etwas mit beiden Knochenhänden fest umschlossen hielt, das ich bereits einmal gesehen und dessen Stärke ich auch gespürt hatte.
    Es war der blaue Kristall, der geheimnisvolle Schlüssel zur Leichenstadt!
    Niemand von uns sprach. Eine beinahe unheimliche Stille hatte sich innerhalb des Bootshauses eingenistet, wobei ich langsam meinen rechten Arm anwinkelte und die Hand in die Tasche schob.
    Fünf Finger umklammerten das Kreuz. Es sollte mir Mut und Zuversicht geben, und das tat es auch.
    Nein, ich war nicht wehrlos, denn ich gehörte zu den beiden Personen, die von der schrecklichen Magie nicht getroffen waren.
    »Du bist also gekommen!« sprach mich das Skelett an. Seine Stimme erklang von irgendwoher. Sie schallte wahrscheinlich aus der offenen Mundhöhle.
    »Ja, ich habe dich gefunden, und ich will wissen, was mit diesen unschuldigen Menschen geschehen ist.«
    »Sie sind in die Magie des Kalifato geraten!« erklärte er mir.
    »Wer ist Kalifato?«
    »Du kennst ihn nicht, den Todesboten?« Das Skelett lachte dröhnend. »Er gehört zu den Dämonen, die ihr auch die Großen Alten nennt, und er hat sein Kommen angekündet. Die Vorboten seiner Magie hat er geschickt. Die Menschen sind in seinen Bann geraten, er hat sie zu seinen Dienern gemacht, und er wird sie furchtbar bestrafen, wenn sie sich weigern sollten und sich gegen ihn stellen.«
    »Warum will Kalifato kommen?«
    »Ich werde ihm den Schlüssel geben.«
    Ich lachte bitter. »Ist er bei dir nicht mehr gut genug aufgehoben?«
    »Möglicherweise. Denn auch die Großen Alten haben erfahren, daß es Personen gibt, die der Leichenstadt nicht den nötigen Respekt erweisen, die sogar gegen sie kämpfen. Du gehörst dazu. Deshalb will er den Schlüssel haben, damit niemand die Leichenstadt betreten kann, ohne daß die Großen Alten es wollen, denn wer den Kristall besitzt, der ist auch in der Lage, den geheimnisvollen Code herbeizuschaffen, der unerläßlich ist, ihm das Tor der Leichenstadt zu öffnen.«
    Es waren interessante Dinge, die ich da erfahren hatte. Aber sie schreckten mich nicht, sondern bestärkten mich in dem Vorsatz,

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