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0222 - Schlucht der stummen Götter

0222 - Schlucht der stummen Götter

Titel: 0222 - Schlucht der stummen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte ihn da geleitet? Diese Frage schwebte im Raum, und ich fand auch keine Antwort darauf.
    Natürlich konnte ich raten, ich tat es auch, und schob Sukos Veränderung der Veränderung der Luft zu.
    Sie mußte einen magischen Keim enthalten, der die Menschen infizierte, die nicht geschützt waren.
    Bis zur Stirn zogen sich die Schmerzen, wobei ich mich hütete, den Kopf zu bewegen, denn dann wurden sie nur noch stärker. Ich fühlte die Hand der kleinen Jennifer in der meinen.
    »Willst du jetzt auch gehen, Mr. John?«
    Vorsichtig bewegte ich meinen Kopf und schaute auf das kleine Mädchen herab. »Ja, meine Liebe, ich muß.«
    »Aber dann bin ich ja ganz allein. Und die Katze…«
    »Du bist zwar allein, das stimmt, aber lange bestimmt nicht«, tröstete ich sie. »Ich werde gehen, deine Eltern suchen und so schnell wie möglich mit ihnen zurückkommen.«
    Jennifer legte den Kopf schief. »Wirklich?« fragte sie.
    »Ich verspreche es dir.«
    »Und die Katze?«
    »Die nehme ich mit nach draußen.«
    »Ich muß sie aber begraben.«
    »Das kannst du später. Ich lege sie neben die Tür, sie ist ja tot und braucht nicht mehr im Haus zu sein.«
    »Ja, das stimmt.«
    Es fiel mir schwer, mich zu bücken und den Kadaver aufzuheben.
    Aber ich biß die Zähne zusammen und zeigte meine Schwäche vor der kleinen Jennifer nicht.
    Mit der Katze auf dem Arm verließ ich das Zimmer und ging auch aus dem Haus. Wie ich es Jennifer versprochen hatte, legte ich das tote Tier neben die Haustür.
    »Ja«, sagte die Kleine. »Da kann sie liegenbleiben.« Sie war mir zwar nicht gefolgt, aber sie schaute aus dem kleinen Fenster, direkt neben der Tür.
    »Sei schön brav«, sagte ich zu Jennifer.
    Sie nickte und fragte: »Gehst du auch wirklich zu Mummy und Daddy?«
    »Natürlich. Ich lüge dich doch nicht an.« Ich lächelte ihr noch einmal zu und strich mit der Hand über ihr Haar, bevor ich mich umwandte und davonging.
    Durch eine leere Ortschaft!
    Es war ein komisches Gefühl, weiter die Gasse hinunterzuschreiten. Vor allen Dingen fehlte mir Suko. Er hatte eine immense Wandlung durchgemacht, und ich war sicher, daß er von der herrschenden Magie getroffen worden war.
    Und zwar voll.
    Suko stand nun auf der anderen Seite. Er war ein Gegner für mich, und ich hatte panische Angst vor dem Zeitpunkt, an dem wir aufeinandertrafen. Da mußte es unweigerlich zu einem Kampf kommen, denn wir waren wie Feuer und Wasser.
    Am Ende der Gasse erreichte ich eine Querstraße. Fast schon auf der Einmündung stand ein Lastwagen mit offenen Türen. Von dem Fahrer war keine Spur zu sehen.
    Als ich um den Wagen herumschritt, sah ich bereits das dunkle Wasser. Über ihm stand der grüne Himmel. Kein Grau und auch keine anderen Wolken waren zu sehen, nur dieses Grün, das von meiner Perspektive aus betrachtet, grenzenlos zu sein schien.
    Zwischen den Büschen entdeckte ich einen schmalen Saumpfad.
    Ihn ging ich hinunter und gelangte an den See, wo die schwarzen Wellen gegen den schmalen Strand liefen. Rechts von mir befand sich der Hafen. Sämtliche Boote lagen noch an ihrem Platz. Das Knarren der Takelage und das Schaben der Bootskörper gegeneinander waren eine Musik, die ich auch von normalen Häfen kannte.
    Noch immer hatte ich keine Spur von den verschwundenen Menschen gefunden. Zum Teufel noch mal, die konnten doch nicht vom Erdboden verschluckt worden sein. Sie mußten sich einfach irgendwo aufhalten. Ich starrte auf die schwarze Wasserfläche. Auch sie hatte einen grünlichen Schimmer bekommen, und ich dachte darüber nach, was wohl noch in dieser unergründlichen Tiefe lauern konnte.
    Der See war groß genug, um sämtliche Einwohner dort verschwinden zu lassen. Daran wollte ich nicht glauben. Falls sie tatsächlich in das Wasser gegangen sein sollten, hätte ich Spuren sehen müssen. Es gab aber keine. Glatt lag der schmale Sandstreifen am Ufer vor mir. Als ich mich weiterdrehte, sah ich in Richtung Darkwater und etwas nach links versetzt, aber in gleicher Höhe wie die Boote stehend, einen Schuppen. Wobei das Wort Schuppen untertrieben war. Man konnte das Gebäude schon mit einer Scheune vergleichen.
    Sie war im Vergleich zu den Häusern ziemlich groß. Ich wußte nicht, was darin untergebracht wurde, konnte mir aber vorstellen, daß man dort Boote reparierte, zudem besaß der braun gestrichene Schuppen noch einen direkten Zugang zum See.
    Außer der Kirche war es das größte Gebäude im Ort, und es bestand durchaus die Möglichkeit, daß sich die

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