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0222 - Schlucht der stummen Götter

0222 - Schlucht der stummen Götter

Titel: 0222 - Schlucht der stummen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kalifato eine Schlappe beigebracht. Ich konnte mir vorstellen, daß dieser Dämon die Niederlage nicht so ohne weiteres hinnehmen würde. Zudem besaß er in den Dorfbewohnern seine Diener, die für ihn in den Tod gehen würden.
    Der Eiserne Engel sprach, während wir am Ufer standen und auf den See schauten, ein heißes Thema an. »Ich habe Suko unter den Dienern gesehen. Kann das sein?«
    »Leider muß ich diese Frage mit einem ja beantworten. Er ist in den Bann der anderen geraten.«
    »War er nicht geschützt?«
    »Nein, er trägt kein Kreuz.« Meine Stimme klang belegt. Fast traute ich mich nicht, die nächste Frage zu stellen. »Kann man ihn vielleicht retten?«
    Der Eiserne Engel kannte mich. Er wußte, wie ich zu Suko stand, und er ließ sich Zeit mit seiner Erwiderung, damit er mir nur nichts Falsches sagte.
    »Ich kenne Kalifato. Und ich weiß auch, daß seine Magie ungemein stark ist. Ferner gibt er keine Opfer frei, die sich einmal in seinen Krallen befinden. Ich glaube nicht, daß wir Suko helfen können, so leid es mir für dich und für ihn tut.«
    Es waren harte, aber realistische Worte, und ich zeigte mich sehr gefaßt, als ich sie vernahm. Nur meine Hände ballten sich zu Fäusten, ein paarmal atmete ich tief durch, räusperte mir die Kehle frei und starrte über das Wasser, auf dessen Wellen sich das Fischerboot wiegte.
    Keine Chance! hatte der Eiserne gesagt. Dann würde Suko ewig ein Diener des Kalifato bleiben. Somit hatten die Großen Alten bei ihrem ersten direkten Eingreifen gleich einen gewaltigen Sieg errungen. Wie die Mordliga so wurde auch das Sinclair-Team kleiner.
    Erst Jane Collins, jetzt auch noch Suko.
    Mein Gott, wie sollte das enden…?
    »Das kann ich nicht hinnehmen!« flüsterte ich. »Es geht nicht. Ich kann Suko nicht in den Klauen dieser dämonischen Bestien lassen. Du mußt es verstehen. Ich will ihn befreien, denn er hätte an meiner Stelle ebenso gehandelt.«
    »Gäbe es eine Chance, John Sinclair, ich hätte sie dir gesagt, glaube es mir.«
    »Trotzdem…« Weiter konnte ich nicht sprechen. Aus brennenden Augen schaute ich hinüber zum Boot, sah die Gestalten mit den grünen Gesichtern und glaubte, auch Suko unter ihnen zu entdecken.
    Suko war einer von ihnen!
    Damit mußte ich fertig werden. Meine Kehle war zu, ein Wort bekam ich nicht hervor, während ich verzweifelt über eine Möglichkeit nachdachte, den Freund zu befreien.
    Irgendwie mußte es doch gelingen. Ich konnte nicht einfach zusehen, wie die anderen meinen Freund und Partner unter ihre Knute zwangen. Nein, das war nicht möglich, mit mir sollte und durfte man das nicht machen.
    Ich war an dem Punkt angelangt, der bei mir eine Trotzreaktion hervorrief. Mein schottischer Dickschädel kam da zum Durchbruch.
    Wenn alles gegen mich stand oder war, sagte ich mir: Jetzt erst recht! Nun wird gekämpft!
    Der Eiserne Engel merkte genau, was in mir vorging. »Keine übereiligen Entschlüsse, John Sinclair«, warnte er mich. »Du mußt dich vorsehen, darum bitte ich dich!«
    »Ich will Suko. Egal wie!«
    »Auch als Feind?«
    Ich schaute dem Eisernen in die Augen. »Auch das. Ich will ihn auch als Feind und nicht in den Klauen der anderen lassen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Ja, das verstehe ich schon, aber laß dir gesagt sein, ich bin nicht umsonst so pessimistisch. Fast habe ich das gleiche Gefühl wie damals in Atlantis.«
    Es war erschreckend für mich, als er mir diese Antwort gab. So kannte ich ihn in der Gegenwart nicht. Da war er ein Wesen, das nicht aufgab, das wild und entschlossen seinen Feinden entgegentrat und es auskämpfte. Aber jetzt…
    Hatte der Eiserne Engel aufgegeben? Ich blickte ihn von der Seite her an, doch in seinem Gesicht las ich keine Reaktion. Es war und blieb unbeweglich.
    Welche Gedanken mochten sich hinter dieser Stirn abspielen? Ich war kein Telepath, konnte sie nicht lesen, aber ich war fest entschlossen, nicht aufzugeben. »Ich unternehme etwas«, sagte ich mit trotziger Stimme.
    »Und wie? Ein zweites Mal kann ich Kalifato nicht überraschen. Er ist gewarnt. In der Schlucht der stummen Götter hat er meinen Schwur wohl vernommen, ihn allerdings nicht ernst genommen. Nun nimmt er ihn ernst, er wird seine Magie einsetzen und uns…«
    Der Eiserne Engel redete nicht mehr weiter, denn nun sprach der Dämon. Seine Stimme donnerte uns entgegen. Die Worte klangen wie Paukenschläge in meinen Ohren.
    »Es gab Zeiten, da fürchteten sich unsere Gegner überhaupt gegen uns anzutreten,

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