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0222 - Schlucht der stummen Götter

0222 - Schlucht der stummen Götter

Titel: 0222 - Schlucht der stummen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewaltige Höhle, die immer größer wurde und für mich ein Beweis war, daß mir jetzt keine Zeit mehr blieb.
    Viele Menschen waren im Laufe der Jahrtausende von der Leichenstadt verschlungen worden.
    Ich würde einer von ihnen sein!
    Sah so vielleicht mein Ende aus?
    Und da geschah etwas, womit ich wirklich nicht mehr gerechnet hätte. Von der rechten Seite her tauchte ein Schatten auf. Ich glaubte auch, einen gewaltigen, aus zahlreichen Kehlen stammenden Schrei zu hören, konnte mich ebensogut irren und versuchte den Kopf dorthin zu drehen, wo der Schatten erschienen war.
    Einer Täuschung war ich nicht erlegen. Es war tatsächlich jemand gekommen, wie der berühmte Retter.
    Ich kannte ihn aus einigen anderen Kämpfen, und er würde mir zur Seite stehen, denn es war der Eiserne Engel!
    ***
    Aber konnte er es schaffen? Hatte mich der magische Sog nicht schon zu weit vorgerissen?
    Diese Angst peinigte mich, und sie war stärker als die vor der Leichenstadt. Ich wußte ferner, daß der Eiserne Engel ein erklärter Gegner der Großen Alten war und ein Feind aller Dämonischen. Das hatte er schon oft genug bewiesen, auch im alten Atlantis, dessen Untergang ich miterlebt hatte, wobei ich Seite an Seite mit dem Eisernen Engel kämpfte, der bis zuletzt versuchte, das Auseinanderbrechen dieses Kontinents noch zu stoppen. [5]
    Es war ihm nicht gelungen, aber er hatte die Zeiten überlebt und griff in der Gegenwart wieder in die Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse ein.
    Zum Glück, möchte ich sagen.
    Er war ein harter, wilder, aber gerechter Gegner und Freund. Er haßte das Böse und bekämpfte es mit allen Mitteln.
    Wie auch hier!
    Gewaltig, monströs, unheimlich sah ich das Maul vor mir. Hätte ich meine Hände bewegen können, ich hätte schon hineinfassen können, so nahe war ich bereits.
    Zu nahe?
    Ich schrie vor Angst, denn der Sog wurde heftiger, das Brausen nahm zu, die schrecklichen Szenen innerhalb des Rachens traten deutlicher hervor. Ich sah ein Monstrum, das einen Mann mit beiden Händen hielt und auf seinen weit offenen Schlund zudrückte, um die Person zu verschlingen.
    O Gott…
    Und dann hörte ich die gewaltige Stimme, die wie Donnerbrausen an meine Ohren klang.
    »Nein, Kalifato, nein!«
    Der Eiserne Engel hatte geschrien. Es blieb nicht nur dabei, er handelte auch.
    Dicht vor meinem Gesicht wischte etwas vorbei. Was es war, wußte ich nicht, alles ging viel zu schnell, aber nahe vor den Augen gab es grüne Lichtexplosionen, und ich wurde auch nicht mehr weiter nach vorn geschleudert, sondern stoppte hart mitten in der Bewegung, blieb aber nicht stehen und raste in die Tiefe.
    Dieser plötzliche Fall wirkte wie ein Schock. Zuerst bekam ich ihn gar nicht richtig mit. Erst eine halbe Sekunde später merkte ich, daß ich mich in rasender Geschwindigkeit der Oberfläche des Sees näherte, die, wenn ich aus dieser großen Höhe aufprallte, hart wie eine Betonfläche wirken mußte.
    Wie ein Springer ohne Fallschirm kam ich mir vor. Die Angst umkrallte mein hart schlagendes Herz, der Wind umtoste mich, ich vernahm dünne Schreie, sah die Ausläufer weiterer Lichtblitze und machte mich darauf gefaßt, auf der Wasseroberfläche zu zerschellen oder mir alle Knochen zu brechen.
    Das geschah nicht, denn abermals griff der Eiserne Engel rettend ein. Wieder befand er sich an meiner Seite, ich sah ihn zuerst über mir schweben und auch seinen gewaltigen Flügel, der einen düsteren Schatten über mich warf.
    Und dann griff er zu. Er machte es geschickt, flog unter mir, hob seinen Arm, stützte mich unter dem Rücken ab, so daß mein Fall in ein sanftes Gleiten überging und ich gerettet war.
    Der Eiserne Engel behielt seine Position nicht bei. Er wechselte sie und umfaßte meinen Körper mit seinem gesamten Arm, so daß ich mich während des Flugs sicher fühlen konnte, als wir über dem See mit dem schwarzen Wasser dem Ufer entgegenflogen, wo sich auch die Straße nach Darkwater entlangwand.
    Gleitend näherten wir uns dem Boden und setzten sacht auf. Der Eiserne Engel stellte mich auf die Füße, für einen Moment nur blieb ich stehen, dann wurde mir weich in den Knien, und ich fiel im Zeitlupentempo zusammen, weil es mir nicht gelang, auf beiden Füßen stehenzubleiben.
    Schweratmend blieb ich im dichten Gras liegen und mußte mir erst einmal darüber klar werden, daß es das Schicksal trotz aller Anfechtungen noch einmal günstig mit mir gemeint hatte.
    Ich lebte!
    Das machte ich mir klar, und ein selten

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