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0222 - Schlucht der stummen Götter

0222 - Schlucht der stummen Götter

Titel: 0222 - Schlucht der stummen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir.
    Das Boot geriet jetzt in flachere Gewässer. Wenn es so weiterfuhr, lief es irgendwann einmal auf den Grund, dessen war ich mir sicher.
    Das geschah nicht. Der unsichtbare Steuermann wußte genau, was er zu tun hatte. Die weiße Bugwelle verlor ihre Farbe, der Kranz wurde schmaler und verschwand schließlich völlig.
    Das Schiff fuhr nicht mehr.
    Es dümpelte nur noch auf dem Wasser. Sein eigentliches Ziel war erreicht.
    Ich schätzte die Entfernung ab. Vielleicht zwanzig Yards, mehr auf keinen Fall.
    Was würde jetzt geschehen?
    Ich ließ die vergangenen Minuten noch einmal vor meinem geistigen Auge Revue passieren. Die Menschen waren in den gefährlichen Sog geraten, mit ihnen auch der Eiserne Engel, aber ein Wesen hatte ich nicht innerhalb des Strahls gesehen.
    Das blaue Skelett!
    Natürlich konnte ich mich getäuscht haben, ebenso war es möglich, daß sich der Knöcherne noch auf dem Schiff befand.
    Ich bekam die zweite Annahme sehr schnell bestätigt, denn das blaue Skelett zeigte sich.
    Zuerst sah ich nur den schwachen Schein, wie er die hölzerne Reling berührte, danach erschienen zwei Knochenklauen, die sich auf das Holz legten, so daß ich das Gefühl hatte, als wollten sie den Körper heranziehen.
    Der folgte auch. Er wuchs über die Bordwand des Schiffes hoch, und ich schaute direkt auf seinen blau schimmernden Knochenschädel mit den leeren Augenhöhlen, in denen trotzdem ein gefährliches, unheimliches Leben steckte.
    Es war also nicht verschwunden, sondern hatte sich nach wie vor auf dem Schiff aufgehalten.
    Noch ein Gegner mehr!
    Wollte Kalifato dem Skelett den Triumph überlassen, mich zu besiegen? Alles deutete darauf hin, doch ich verfiel einem großen Irrtum. Kalifato verfolgte völlig andere Pläne. Denn nun holte das Skelett seinen letzten Trumpf hervor.
    Es bückte sich, wobei ich für einen Moment das Gefühl hatte, es würde verschwinden. Als ich schon vorlief und mein rechter Fuß bereits im Wasser stand, da erschien es wieder.
    Aber nicht allein.
    Es hielt einen Menschen fest. Dabei hatte es seinen rechten Knochenarm um die Hüfte des Mannes geklammert, der bewegungslos in seinem Griff hing.
    Ich kannte den Mann.
    Es war Suko.
    Und verdammt, Freunde, er sah wieder völlig normal aus!
    ***
    Mit dieser Überraschung hätte ich nicht gerechnet. So wie Kalifato die Magie gebracht hatte, so konnte er sie auch wieder nehmen. Er war so mächtig.
    Mich hatte dieses Bild durcheinandergebracht. Ich war so perplex, daß ich sogar zu atmen vergaß und mir ein kalter Schauer über den Körper rann.
    In die erste Freude allerdings mischte sich der große Zweifel. Was hatte das Skelett mit meinem Partner vor? Weshalb sah Suko wieder so normal aus? Das hatte Kalifato sicherlich nicht aus reiner Menschenfreude getan, dahinter steckte etwas, ein Motiv, ein gefährlicher Plan, denn soweit kannte ich ihn inzwischen.
    Bisher hatte noch niemand ein Wort gesprochen. Weder das Skelett, noch ich. Und am Himmel stand unbeweglich das gewaltige Gesicht des Dämons Kalifato, der auf alles hinabschaute und unser Handeln genau beobachtete.
    Suko konnte sich nicht rühren. Er hing im Griff des Knöchernen wie eine Puppe, und als sich der Schädel des blauen Skeletts bewegte, da wußte ich, daß der Knöcherne jetzt seine Bedingungen stellen wollte.
    »Ich habe deinen Freund in meiner Gewalt, John Sinclair«, sagte er. »Und er wird in meiner Gewalt bleiben und wieder ein Veränderter werden.«
    »Was soll das alles?« fragte ich. »Aus welchem Grunde treibt ihr dieses Spielchen?«
    »Wir wollen dich.«
    »Bitte, ich bin hier.«
    Da lachte das Skelett auf. »Ja, das sehe ich, aber wir wollen dich anders. Du sollst freiwillig kommen. Ich gebe dir eine Chance, deinen Freund zu retten.«
    »Indem ich auf das Schiff komme?«
    »Ja.«
    Ich zögerte keine Sekunde, sondern stimmte zu. »All right, Fährmann, ich komme.«
    »Moment noch!« donnerte mir das Skelett entgegen, »aber waffenlos mußt du sein!«
    Das also war der Trick bei der Sache. Ich hatte es geahnt. Die Gegenseite wollte mich reinlegen, und sie hatte da ein verflucht gutes Druckmittel in der Hand.
    Suko!
    »Du kannst es auch sein lassen«, sagte der Knöcherne mit hämisch klingender Stimme, »dann hat es deinen Freund gegeben.«
    Der Hund bluffte nicht, davon war ich fest überzeugt. Und ich stimmte zu.
    »Dann weg mit den Waffen!« forderte mich das blaue Skelett noch einmal mit scharfer Stimme auf.
    Was blieb mir anderes übrig, wenn ich das Leben meines

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