Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0223 - Die Fünfte Kolonne

Titel: 0223 - Die Fünfte Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht?"
    „Jetzt, Halgor!" kam die gepreßte Stimme des Sergeanten zurück. „Ein Energierückschlag hatte meinen Raumanzug in Brand gesetzt." Er stöhnte unterdrückt. „Ich schieße jetzt, habe das Schiff von Grek 1 im Zielsucher."
    Erneut lief eine Erschütterung durch die ALTAI. Diesmal rührte sie nicht von einem Treffer her, sondern vom Abschuß des schweren Polgeschützes.
    Eine blauweiße Energiebahn lief hinüber zu einem der schwarzen Schatten - und prallte von dessen Schutzschirm ab.
    Halgor Sörlund wartete noch einige Sekunden, dann schaltete er den Interkom erneut ein. „Feuer einstellen, Imar!" Er schlug mit der Faust den Kalup-Schalter herunter. .„So", flüsterte er, „jetzt wollen wir mal sehen, ob wir euch durch ein paar Linearmanöver abschütteln können! Allmählich wird es mir zu heiß hier."
    Die Alarmsirenen hatten ihr aufrüttelndes Heulen noch nicht eingestellt, da erwachten die bisher so schweigsamen Flure der ANDROTEST III zu geräuschvollem Leben.
    Männer hasteten die Gänge entlang und sprangen in die Schächte der Antigravlifts, die wieder Grünlichter zeigten, auch wenn sie vorerst nur die Energie der Speicherzellen beanspruchten. In den einzelnen Stationen des Schiffes tauchten die alarmierten Männer auf. Befehle erschallten. Dann war wieder Stille. Die Atomkraftanlagen durften noch nicht in Betrieb genommen werden. Vor Kotranows Platz wartete der Leitende Ingenieur, Major Tong-Jaho.
    „Was wollen Sie?" herrschte Kotranow ihn ungeduldig an.
    Tong-Jahos Gesicht war ein einziger Vorwurf. Unwillkürlich mußte Kotranow lächeln. Er dachte daran, daß der lebhafte, kleine Major von Anbeginn an unter ihm gearbeitet hatte: zuerst auf der ANDROTEST l, die erstmalig in der Geschichte der Menschheit eine Brücke zwischen Leerraum und Milchstraße geschlagen hatte, danach auf der vom Pech verfolgten ANDROTEST II - und jetzt auf dem dritten Schiff dieser Serie.
    Impulsiv legte er Tong-Jaho die Hände auf die Schultern.
    „Ich verstehe Ihre Ungeduld, mein Lieber. Sie wollen natürlich die Maschinen in Betrieb nehmen ..."
    Tong-Jaho entblößte sein Pferdegebiß. „Darf ich, Sir?"
    Bekümmert schüttelte Kotranow den Kopf.
    „Sie dürfen noch nicht, Major. Die Streustrahlung würde uns verraten, und dann wäre Sörlunds Mission zu Ende. Draußen wimmelt es von aufgescheuchten Großraumschiffen der Maahks.
    Tut mir leid. Wir müssen warten, bis die ALTAI heran ist."
    „Hoffentlich schafft sie es überhaupt!" warf Hattinger ein. „Die Maahks sind direkt hinter ihr aus dem Zwischenraum aufgetaucht.
    Sie müssen den Kurs positronisch vorberechnet haben."
    Kotranow beugte sich zum Spezial-Ortungsschirm. Er sah die ALTAI mit Vollschub fliegen, umgeben von einem schier undurchdringlichen Strahlengewitter, „Da!" schrie Hattinger. „Jetzt hat es sie erwischt! Nein..,! Nur ein glatter Durchschuß. Sie haben unverschämtes Glück gehabt. Jetzt schießen sie sogar zurück! Sinnlos! Die Schutzschirme der Maahks sind zu stark für das kleine Polgeschütz. Sörlund soll machen, daß er wieder in den Zwischenraum kommt! Na endlich!"
    Hattingers Gesicht war schweißnaß, als er sich zu Kotranow umwandte, Aber es strahlte. Tong-Jaho, der ebenfalls zugesehen hatte, schüttelte den Kopf.
    „Warum fliegt Sörlund nur in gerader Linie durch den Zwischenraum? Kein Wunder, daß die Maahks ihm auf den Fersen bleiben!"
    „Taktik!" Hattinger schmunzelte. „Der Junge macht es goldrichtig.
    Ich an seiner Stelle hätte nicht anders gehandelt. Zuerst einen gestreckten Kurs, danach eine willkürliche Schwenkung. Die Positroniken der Maahks sind jetzt darauf eingestellt, daß die ALTAI wieder einen gestreckten Zwischenraumkurs nimmt.
    Dadurch gewinnt Sörlund einen Vorsprung."
    „Wenn er so schlau ist, wie Sie annehmen, Hattinger!" sagte Tong-Jaho zweifelnd. „Warten wir erst einmal ab!"
    „Sörlund ist schlauer, als Sie denken", erwiderte Hattinger. „Er war schließlich auf einem Explorerschiff." Sein Gesicht wurde ungewöhnlich ernst. „Wobei er sich allerdings auch die Zentrumspest holte ..."
    Tong-Jaho zuckte zusammen. „Die Zentrumspest? Diese Strahlungskrankheit, bei der die Befallenen zum Schluß erstarren?
    Mein Gott! Die Krankheit ist doch unheilbar, nicht wahr?" Hattinger nickte. „Es gibt noch kein Mittel dagegen, weil der Vorgang nicht restlos geklärt ist. Man weiß nur, daß die Zentrumspest bei solchen Schiffsbesatzungen auftritt, die längere Zeit den intensiven Strahlungen des

Weitere Kostenlose Bücher