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0223 - Sie würfelten um unser Leben

0223 - Sie würfelten um unser Leben

Titel: 0223 - Sie würfelten um unser Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie würfelten um unser Leben
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Besonderheiten. Offensichtlich ist auch nichts geraubt worden.«
    »Die Todesursache?«
    »Soweit der Doktor es ohne Obduktion feststellen konnte, wurde sie niedergeschlagen. Sie hat eine blutunterlaufene Stelle an der Stirn und Würgemale am Hals, aber es steht nicht fest, welches von beiden die Todesursache war. Sie muss getötet worden sein, unmittelbar, nachdem sie nach Hause kam, etwa zwischen fünf Uhr dreißig und sechs Uhr.«
    Ich wandte mich an den Lieutenant. »Kannten Sie Lil Reeswen, Lieutenant?«
    Mafight nickte. »Ja, sie war vorbestraft. Diebstahl an Klubgästen, wenn ich mich recht erinnere. Zwei- oder dreimal kamen aus diesem Haus auch Anzeigen gegen sie. Einige Bewohner beschwerten sich bei uns, weil sie hin und wieder Partys veranstaltete, bei denen es ziemlich laut zuging. In einem Fall schickten wir einen Streifenwagen hin, und sie bekam Krach mit den Beamten, sodass sie zum Revier gebracht wurde, aber wir ließen sie am anderen Tag laufen, ohne etwas gegen sie zu unternehmen.«
    »Danke, Lieutenant.« Ich stellte eine letzte Frage an den Inspektor.
    »Wo kann ich den Geschäftsführer des Hawaii Klub finden, Walt?«
    »Dave Coun? Verdächtigen Sie ihn?«
    Ich zuckte die Achseln, ohne eine deutliche Antwort zu geben.
    »Er hat eine Wohnung über dem Klub. Wir haben ihn mit einem Streifenwagen hergeholt. Er hat die Tote identifiziert, hat seine Aussage gemacht, und ich habe ihn zurückbringen lassen. Ich nehme an, Sie finden ihn in seiner Wohnung, Jerry.«
    »Vielen Dank, Walt. Seien Sie so gut, und schicken Sie dem FBI Kopien des Untersuchungsberichts und des ärztlichen Befundes. Wir ziehen aber den Fall vorläufig nicht an uns. Er bleibt in Ihren Händen, Walt.«
    ***
    Wir verabschiedeten uns von dem Inspektor und dem Lieutenant und stiegen in den Jaguar. Ich fuhr auf dem kürzesten Weg zur West 18th Street und stoppte meinen Schlitten vor dem Eingang des Hawaii Nightclub.
    »Du willst dir den Geschäftsführer kaufen?«, fragte Phil. »Diesen… wie heißt er gleich noch?«
    »Dave Coun! Ich glaube, Seeman hat ihn zu sanft angefasst. Ich denke, der Junge hat uns noch einiges zu erzählen. Wollen mal sehen, wo er wohnt.«
    Ich suchte die Tür, die zu den Wohnungen in den Obergeschossen des Hauses führte, entdeckte aber, dass das Gitter, das den Eingang zum Klub verschloss, ein Stück zurückgeschoben war. »Wollen erst einmal sehen, ob er sich hier aufhält.«
    Nightclubs machen bei Tageslicht einen jämmerlichen Eindruck. Wenn die Vorhänge zurückgeschoben sind und die schummerige Beleuchtung fehlt, dann sieht man den Staub auf den Polstermöbeln, die Flecken auf den Tapeten, die Schrammen an den Tischplatten.
    Der Hawaii Klub erhielt sein Tageslicht durch Glasfenster in der Decke. Die Stühle waren aufeinandergestellt, die Instrumente der Kapelle hingen in den Haltern, und auf der Tanzfläche betätigte sich ein Mann mit einem Bohnerbesen. Er trug eine grüne Schürze. Es war der Boxer-Portier, den Phil vor einigen Nächten vorzeitig schlafen geschickt hatte.
    An der Bar lehnte Dave Coun, der fuchsgesichtige Geschäftsführer. Er schrieb etwas in ein Buch. Als er unsere Schritte hörte, blickte er auf.
    Wir gingen auf ihn zu. Ich sah deutlich, dass es in seinem Gesicht unruhig zuckte.
    »Mac!«, rief er halblaut. Der Ex-Boxer ließ den Bohnerbesen stehen und kam über die Tanzfläche.
    »Chef?«, fragte er rau.
    »Schick den Burschen fort!«, befahl ich.
    »Warum?«, fragte Coun, und schon klang seine Stimme schrill vor Angst.
    »Dann schick du ihn weg, Phil!«, sagte ich.
    Mit ein paar Schritten schnitt Phil dem Portier den Weg ab. Der Schwergewichtler stoppte augenblicklich.
    Phil lächelte ihn an. »Deine Gegenwart ist hier überflüssig«, erklärte er ruhig. »Auch die Tanzfläche scheint mir ausreichend poliert zu sein. Du kannst gehen.«
    Der Mann sah zu seinem Chef hinüber, aber Coun wagte nicht, zu widersprechen.
    »Bitte, beeil dich!«, sagte Phil und sah liebevoll seine eigene rechte Hand an.
    Die Geste wirkte. Der Portier und Hausknecht trottete kommentarlos hinaus.
    Ich wartete, bis der breite Rücken des Mannes verschwunden war. Mit einem Ruck wandte ich mich an den Geschäftsführer.
    »Nun zu uns, mein Junge!«, sagte ich scharf. »Lil Reeswen wurde heute Morgen umgebracht, und du wirst uns erzählen, wer seine Hand dabei im Spiel hatte.«
    Er prallte zurück.
    »Sind Sie .verrückt geworden!«, kreischte er. »Die Polizei hat mich schon vernommen. Ich habe gesagt, was ich

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