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0224 - Agenten gegen das Imperium

Titel: 0224 - Agenten gegen das Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Informanten dann am Gewinn. Die beiden machen ein gutes Geschäft."
    Gucky interessierte sich nicht mehr für die Decke. Er sah wieder Captain Kawon an. „Und was ist mit mir? Schließlich bin ich die Hauptperson der Serie. Bekomme ich nichts?"
    Kawon zuckte die Schultern und machte ein hilfloses Gesicht.
    „Bekommen Sie denn nichts?"
    Gucky seufzte, und sein Gesichtsausdruck war der einer Krankenschwester, die einem Kind beibringen muß, daß es noch nicht aufstehen und spielen darf.
    „Ich sagte doch schon, daß ich heute zum erstenmal in meinem Leben von der Serie höre. Aber ich beginne zu begreifen, warum ich so berühmt wurde. Es sind nicht meine Taten, die meinen Namen in jedes Raumschiff trugen, sondern diese... diese Berichte.
    Nun ja, ein kleiner Umweg. Aber ich möchte wissen, wer dahintersteckt. Wer mag dieser... „, er ließ den Mikroleser zurücklaufen, bis die Titelseite wieder in ihrer ganzen Farbenpracht auf der Wand prangte, „... Scharlbrolwe sein? Und wer steckt dahinter? Wer verdient sein Geld mit dem Ausschlachten meiner Erlebnisse?" Captain Kawon schien allmählich zu begreifen, in welche Sache er sich da eingelassen hatte. Er hatte in ein Wespennest gestochen. Dabei wollte er nur mit Gucky diskutieren. Über Stilfragen und ähnliches.
    Gucky aber hatte für den Stil überhaupt kein Interesse. Er wollte nur wissen, woher der Autor Scharlbrolwe seine Informationen hatte. Vielleicht war der Mann ein Spion?
    Gucky nahm das nächste Heft und begann zu lesen.
    Kawon legte sich auf sein Bett und schloß die Augen. Aber noch bevor er einschlafen konnte, schreckte ihn ein höhnisches Gekicher auf. Gucky hockte vor dem Mikroleser und wollte sich ausschütten vor Lachen. Aber in dem Lachen klang unverkennbarer Ärger mit.
    „Manchmal sind die Schilderungen recht lustig, nicht wahr?"
    erkundigte sich Kawon und setzte sich hin. „Die Dialoge, muß ich zugeben..."
    „Quatsch!" sagte Gucky und fuchtelte mit beiden Armen in der Luft herum. „Darüber lache ich nicht. Der Autor lügt wie gedruckt, oder er bekam falsche Informationen. Es stimmt überhaupt nicht, daß Reginald Bull mich rettete, als ich in den Zeitstrom geriet und beinahe abgetrieben wäre. Ich habe mich selbst befreit. Hier steht es so, als wäre ausgerechnet Bully der Held der Geschichte. Dabei spielte er nur eine ganz unbedeutende Nebenrolle."
    „Ist er nicht Ihr Freund?"
    „Hm", knurrte Gucky und schielte auf die bunten Mikrobücher.
    „Das ist er schon, deshalb hat der Autor noch lange kein Recht, ihn so herauszustellen. Ich war es damals, dem es gelang, den Zeitstrom abzulenken. Er lief dann quer und gab mich frei. Bully hatte nichts damit zu tun. So eine Verfälschung der Tatsachen."
    „Kommt vor", stellte Kawon nüchtern fest. Gucky blätterte weiter.
    Es war reiner Zufall, daß sein Blick dabei auf die winzigen Copyrightvermerke fiel, die ganz unten auf der letzten Seite angebracht waren. Da stand es: Copyright 2382 by Agentur Regy Bullna.
    „Bullna? Ist das vielleicht...?"
    Gucky starrte auf die wenigen Worte und in seinem Gehirn begann es zu dämmern. Er schnappte nach Luft, hielt sie eine Weile an und entleerte dann seine Lungen mit einem Schnauben, das einem Walroß Ehre gemacht hätte.
    „Ich hätte es mir ja denken können! Der Gute hat einen Nebenverdienst! Verkauft meine Erlebnisse! Agentur Bullna - daß ich nicht lache!"
    „Natürlich, wer sonst? Wenn einer von meinen Taten unterrichtet ist, dann er. Jetzt weiß ich auch, warum er sich so oft auf der Erde herumtreibt. Na, dem werde ich..."
    Es knackte im Interkom.
    Die Stimme des Kommandanten sagte: „Erster Offizier sofort in die Zentrale."
    Kawon bestätigte und lief zur Tür.
    „Oh - tut mir leid. Bleiben Sie hier, oder kommen Sie mit?"
    „Ich komme gleich nach. Gehen Sie schon vor."
    Als Kawon auf dem Korridor verschwunden war, nahm Gucky noch einmal die bunten Plättchen in die Hand und streichelte sie fast zärtlich mit den Fingerspitzen.
    „Eigentlich kann ich ihm nicht böse sein", flüsterte er und betrachtete sein Ebenbild im Wandspiegel neben dem Schrank.
    „Der Retter des Universums... ist ja nicht gelogen. Immerhin hat er mich berühmt gemacht. Ich bin der größte Held der vergangenen Jahrhunderte, ein tapferer Streiter für Gerechtigkeit und Frieden, der Schutzpatron der Hilflosen und..."
    Fast hätte er aus Rührung über sich selbst geweint, aber das harte Schrillen einer Glocke riß ihn aus seinen Betrachtungen.
    Er legte die Mikrobücher

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