Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0224 - Fluch der Erdgeister

0224 - Fluch der Erdgeister

Titel: 0224 - Fluch der Erdgeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
war es Zamorra klar, daß er noch längst nicht gerettet war. Er mußte sehen, daß er aus dem Sand wieder herauskam. Immerhin konnte er sich jetzt wie unter freiem Himmel bewegen; die grüne Schicht nahm den Druck und das Gewicht des Sandes auf und wirkte ihm entgegen, so daß Zamorra sich nicht sonderlich anstrengen mußte.
    Aber er wußte nicht, an welcher Stelle der Düne er sich befand. Vielleicht war sie so weit über ihn geglitten, daß er mehrere Minuten benötigte, um hinaus zu gelangen. Und diese Minuten - konnten ihn trotz allem ersticken…
    Er arbeitete sich vorwärts. Nicht zu schnell, weil er dann hastiger atmen mußte, aber auch nicht zu langsam. Er zählte die Sekunden und arbeitete sich durch die zähen Sandmassen. Es war ein seltsamer Anblick, ein paar Zentimeter vor sich Milliarden von roten Sandkörnern zu sehen, die einfach beiseitegeschoben wurden. Ein erdrückendes Gefühl. Er ahnte, daß er den Verstand verlieren konnte, wenn er diesen Anblick über längere Zeit erdulden mußte.
    Nahm die Düne kein Ende?
    Die Luft wurde jetzt immer schlechter. Er mußte schon sehr tiefe Atemzüge nehmen. Die Lunge gierte nach Sauerstoff.
    Und dann, plötzlich - stieß er durch! Sein Kopf kam frei, Augenblicke später der Oberkörper, die Beine.
    Kaum war er draußen, erlosch das grüne Leuchten. Zamorra atmete tief durch. Im gleichen Moment traf ihn auch die Hitze wie ein Hammerschlag. Im Innern der Düne war es fast angenehm kühl, aber hier draußen glühte die mörderische weiße Sonne am roten Himmel.
    Zamorra sah sich um.
    Zu seinem Erstaunen befand er sich auf halber Höhe der Düne. Der sich schnell bewegende Sand mußte ihn ein gehöriges Stück transportiert und dabei in die Höhe getrieben haben. Die Düne war jetzt nahezu zum Stillstand gekommen, aber sie hatte bei ihrer rasenden Annäherung Zamorra bis auf ein paar hundert Meter an den anderen Schauplatz des Schreckens heran gebracht.
    So nah, daß er Einzelheiten erkennen konnte.
    Der verschüttete Fotograf war befreit, sah sehr zerschunden aus und hing im Griff seiner Assistentinnen. Aber die Sanddüne bewegte sich bereits wieder.
    Und diesmal war es Nicole, die sie verschlang…
    ***
    Bill Fleming preßte eine Verwünschung über die Lippen. »Der Kerl hat hier irgendwo ein Auto versteckt!« entfuhr es ihm.
    Monty Craft lauschte verwundert dem Geräusch des fremden Motors nach. Er konnte nicht weit entfernt sein. Gegen den dunkelblauen Nachthimmel erhob sich die Silhouette einer breitastigen Baumgruppe aus der Steppe. Dichtes Unterholz umgab sie. Und von dort kam das Geräusch!
    »Er haut ab!«
    Monty Craft schüttelte langsam den lädierten Kopf. »Das gibt’s nicht«, murmelte er. »Unfaßbar. Versteckt dieser Gauner irgendwo weitab vom Dorf ein Auto und kutschiert damit durch die Nacht!«
    »Das erklärt natürlich vieles«, sagte Bill hastig. »So zum Beispiel, wie er so schnell die Stadt erreichen kann. Der mir den Tip gab, wir sollten uns mal in den Dörfern hier umsehen, muß so etwas geahnt haben, aber leider verriet er mir nicht genug… jetzt wird mir einiges klar!«
    »Aber warum zum Teufel hat er den Wagen nicht im Dorf?« überlegte der Weißhaarige laut. »Das wäre für ihn doch einfacher…«
    »Wahrscheinlich ist der Wagen gestohlen«, wehrte Bill ab. »Kommen Sie, wir müssen hinterher!«
    Sie stiegen ein. Bill drosch den Range Rover wieder vorwärts, auf die Baumund Buschgruppe zu. Er umrundete sie bedächtig und ließ den Suchscheinwerfer das Unterholz abtasten.
    »Ein hervorragendes Versteck«, sagte er. »Hier würde kaum jemand einen Wagen vermuten.«
    »Und wo ist er jetzt hin?«
    »Da, die Spur«, sagte Bill. »Das niedergefahrene Gras. Im Morgentau wird es sich wieder aufrichten, und die Spur ist verwischt. Aber jetzt ist es flach. Ich glaube, er fährt zur Straße und dann auf ihr zur Stadt. Monty, welches Tempo halten Sie aus?«
    »Das kommt auf die Schlaglöcher an«, stöhnte der Weißhaarige.
    Bill gab Gas.
    Ein paarmal stöhnte Craft vor Schmerz auf, aber er bat Bill nicht, langsamer zu fahren. Der Amerikaner hatte die Scheinwerfer voll aufgeblendet und hoffte, daß er irgendwann die Rückstrahler des anderen Wagens aufblinken sah. Aber vorerst scheuchte er nur ein paar Schakale auf und einige große Vögel.
    Dann sah er den anderen Wagen. Ein dunkler Schatten, der gerade die Böschung der Straße hinaufkletterte.
    »Da ist er«, sagte er. »Gleich haben wir ihn. Ich schätze, die Rovermaschine ist

Weitere Kostenlose Bücher