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0225 - Das Lavamonster

0225 - Das Lavamonster

Titel: 0225 - Das Lavamonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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abgesperrten Bezirk, in dem noch fleißig restauriert wurde und wohin keine neugierigen Touristen kamen, aber durch Zufall konnte einer der Arbeiter fündig werden. Und das mußte der Magier auf jeden Fall verhindern.
    Er hob die Arme und sagte das Zauberwort.
    Lautlos verschwand er aus seiner Wohnung.
    ***
    »Salvatore!« jauchzte Lucia. »Du lebst…«
    Er hielt sie nach der ersten überschwenglichen Umarmung auf Abstand. »Warum sollte ich nicht leben?« fragte er. »Du hast doch wohl nicht schon einen Kranz bestellt? Wie kommst du überhaupt auf so blöde Gedanken?«
    Sie sah ihn mit großen Augen an.
    »Ja, weißt du denn nicht mehr, was heute nacht geschah? Ich dachte, der Teufel hätte dich verbrannt !«
    »Ich habe zwar manchmal ein Teufelchen im Nacken, aber… komm, erzähl! Was ist denn heute nacht mit mir passiert?«
    Er wußte nichts? Er war ahnungslos? Das war für Lucia fast unvorstellbar. Oder hatte sie doch nur geträumt?
    »Ja«, sagte sie leise. »Es war wohl doch nur ein Traum.«
    »Erzähl mir deinen Traum«, sagte er. »Äh - wo steckt dein Vater?«
    »Im Haus!« stieß sie hervor.
    »Hast du Zeit? Er braucht mich ja nicht zu sehen. Komm, steig ein, wir fahren derweil ein bißchen spazieren.«
    Lucia sah sich um, aber von ihrem Vater war auch an den Fenstern des kleinen Hauses nichts zu sehen.
    »Einverstanden«, sagte sie hastig Und kletterte in den winzigen Wagen. Salvatore faltete seine lange Gestalt hinter das Lenkrad und gab kräftig Gas. Der feuerrote Fiat spie Flammen aus dem Auspuff und spurtete gemächlich los.
    Stockend erzählte Lucia von ihrem nächtlichen Erlebnis.
    Salvatore lachte leise.
    »Schön wär’s, Luci… bloß war ich heute nacht zu Hause, weil ich einfach nicht wegkam! Schade… aber wir können die Nacht ja gern heute nachholen. Paß auf, um elf bin ich bei dir und klopfe ans Fenster!«
    »Du bist verrückt, Salvatore«, sagte sie.
    »Wir sind alle verrückt«, erwiderte er. »Gut, daß du nur geträumt hast.«
    Sie glaubte jetzt fest daran. Kleid und Telefonnummer hatte sie vergessen. Salvatore lebte ja! Er saß ja quicklebendig neben ihr, ließ sich anfassen und war lebendwarm…
    Fast ein wenig zu warm, aber das fiel ihr nicht auf.
    »Wo fahren wir hin?« fragte sie.
    »Ach, einfach irgendwohin. Du, wie wäre es, an den Strand? Ich kenne da ein verschwiegenes Plätzchen, da können wir baden.«
    »Aber ich habe meinen Bikini nicht dabei«, sagte sie. »Und mein Vater schlägt mich tot, wenn ich…«
    »Wie sollte er dich denn sehen?« lachte Salvatore. »Er weiß ja nicht mal, daß du jetzt gerade bei mir im Auto sitzt.«
    »Das ist richtig«, nickte sie. »Aber trotzdem… ich kann doch nicht einfach so ohne…«
    »Klar kannst du. Es sieht dich ja keiner!«
    »Doch«, protestierte sie schwach. »Du!«
    Er lachte wieder. »So soll das ja auch sein!«
    Sie schmiegte sich an seine Schulter, während er den Fiat mit halsbrecherischem Tempo siebzig in die Kurve zog, die ein Porsche mit doppelter Geschwindigkeit lässig durchkreuzt hätte. Salvatore war wie immer, ein großer Junge, und das Wichtigste war, er war nicht verbrannt, er lebte.
    Daß sein Körper sich wirklich ein wenig zu warm anfühlte, bemerkte Lucia gar nicht. Sie war einfach wunschlos glücklich und gab sich ihrem Gefühl hin…
    ***
    Um den zeitlosen Sprung durchzuführen, brauchte Teri sich lediglich Zamorras Zimmer bildhaft vorzustellen, eine Bewegung zu machen und den geistigen Impuls abzugeben.
    Sie verschwand aus Pompeji mit der fantastischen Fähigkeit der Silbermond-Druiden, die dadurch auf jedes andere Verkehrsmittel verzichten konnten, solange sie nicht durch andere magische Manipulationen zu sehr geschwächt waren. Aber das war ja jetzt bei ihr nicht der Fall. Sie war frisch und ausgeruht.
    Sekundenlang war da Schwärze, und dann mußte im nächsten Augenblick Zamorras Zimmer um sie herum auftauchen.
    Ob sie fünf Meter oder hunderttausend Kilometer weit sprang, die Zeitdauer war und blieb immer die gleiche: in der einen Sekunde hier, in der nächsten dort.
    Diesmal war es anders!
    Die Schwärze blieb! Die absolute Leere, in der es nur Teri Rheken gab und das in Zamorras Jacke gewickelte Buch, das sie festhielt!
    Sie riß beide Augen weit auf. »Was ist denn jetzt los?« stieß sie hervor.
    Daß ein Druide beim zeitlosen Sprung im raumlosen Nichts zwischen den Dimensionen hängenblieb, das gab es nicht! Nur einmal hatte Teri ein ähnliches Erlebnis gehabt, vor kurzem in Zusammenhang mit

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