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0225 - Das Lavamonster

0225 - Das Lavamonster

Titel: 0225 - Das Lavamonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nach allen Richtungen davon. Gleichzeitig erstarb der infrahelle Todesschrei des Lava-Dämons.
    Und ringsum brachen die Wände der Ruine zusammen…
    »Raus hier!« keuchte Zamorra. »Schnell! Bringt euch in Sicherheit!«
    Die beiden Mädchen rannten! Zamorra verharrte noch einen Augenblick, hob etwas auf, dann folgte er ihnen nach draußen.
    In einer Staubwolke sank das antike Bauwerk in sich zusammen und begrub die Schlackereste, die von dem Dämon übriggeblieben waren, unter sich.
    »Das war es dann wohl«, sagte Zamorra und atmete tief durch. »Wenn ich bedenke, daß wir das alles schon viel früher hätten haben können… heute nachmittag im Hotelzimmer, als er nach mir griff… ich hätte nur noch ein, zwei Sekunden warten müssen! Dann hätte das Amulett den Schutzschirm aufgebaut und den Dämon vernichtet… ach, verdammt!«
    Er schleuderte das Buch Grohmhyrxas zu Boden, öffnete es mit einem Fußtritt. »Und das Ding hier sollten wir auch noch an Ort und Stelle verbrennen, damit nicht…«
    Er verstummte, starrte die aufgeschlagene Seite an und begann zu lachen. Hastig kniete er nieder, blätterte in den pergamentenen Seiten und lachte noch lauter.
    »Was ist?« fragte Teri. »Bist du übergeschnappt?«
    Zamorras Lachen wurde zum Schmunzeln.
    »Teri, du bist ein Genie«, prustete er. »Schau dir das an… daraus wird niemand mehr etwas lesen können… deine Idee, das Buch im Wasser zu versenken, war großartig…«
    Teri und Nicole beugten sich über das aufgeschlagene Buch.
    Das Wasser hatte die Schrift bis zur Unkenntlichkeit verwaschen und für alle Zeiten unleserlich gemacht…
    Und weil die beiden Mädchen gerade so günstig standen, bückte sich Zamorra noch weiter, griff zu und zog sie zu sich herab, um sie nacheinander zu küssen.
    Mitten im abgesperrten Bereich des antiken Pompeji. Und warum auch nicht?
    Das Leben war doch so herrlich!
    ***
    Am späten Nachmittag des folgenden Tages rollte ein alter Cadillac mit Haifischmaul und Heckflossen über die Autostrada nordwärts, der Po-Ebene, der Grenze und der Heimat im Loire-Tal entgegen. Nicole hatte es tatsächlich fertiggebracht, den Straßenkreuzer zu einem wahren Spottpreis zu erwerben. Jetzt saßen sie zu dritt im Wagen -Zamorra, Nicole und Teri - und freuten sich schon auf Ruhe und Erholung im Château Montagne.
    »Wenn ich an das Gesicht des Schriftrollenverkäufers denke«, grinste Zamorra, »es war einfach köstlich. Ich habe selten jemanden gesehen, der so dumm aus der Wäsche guckte wie dieser Bursche, als ich ihm nachwies, daß das Ding nicht aus der verbrannten Bibliothek der Sibylle stammte, sondern aus einer Fälscherwerkstatt… dabei hat er bis zum Schluß wahrhaftig selbst daran geglaubt! Er zeigte mir sogar eine Expertise, die die Echtheit der Rolle beweisen sollte!«
    Er grinste wieder. »Und dreimal dürft ihr raten, wer diese Expertise angefertigt hat.«
    Nicole zuckte mit den Schultern.
    »Ihr kommt sowieso nicht drauf«, sagte Zamorra. »Unser gemeinsamer Freund Cesare Aprea… was Bücher angeht, war er wirklich vielseitig interessiert!«
    Er klopfte auf das Armaturenbrett des Wagens. »Nur das hier, das mußte eigentlich nicht unbedingt sein. Ich weiß bald nicht mehr, wohin wir die Autos noch stellen sollen. Der Senator, der große Citroën und der Geländewagen wir werden anbauen müssen.«
    »Dann wird eben einer der anderen Wagen verkauft«, löste Nicole das Problem. »Bedenke außerdem die Vorteile, die ein Auto dieser Größe besitzt!«
    »Vorteile?« ächzte Zamorra und warf Teri einen hilfesuchenden Blick zu. Aber die hatte sich offenbar auch in die barocken Formen des gigantischen Dinosaurier-Cabrios verliebt und hielt zu Nicole. Weiber, dachte Zamorra. Immer, wenn es gegen uns Männer geht, halten sie zusammen wie Pech und Schwefel! »Vorteile? Ich sehe nur immense Tankrechnungen…«
    »Aber der Platz, den der Wgen bietet!« schwärmte Nicole. »Endlich mal ein Auto, in dem ich alle Koffer unterbringen kann, wenn wir von einer Reise zurückkommen und ich zwei, drei Kleider zusätzlich eingekauft habe… ist das nicht fabelhaft?«
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 160 »Das Monster mit dem Fliegenkopf«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 100 »Die Schule der Dämonen«

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