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0225 - Das Lavamonster

0225 - Das Lavamonster

Titel: 0225 - Das Lavamonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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daß es heller Tag war! Dennoch wurde es schlagartig stockfinster im Zimmer. Nur der Dämon stand als glühendes, flammenumlodertes Fanal da.
    Aber da war noch etwas.
    Ein Loch in der Welt!
    So zumindest empfand es Zamorra. Etwas war da, eine Art Öffnung, in die der Dämon hineingesaugt wurde. Er verschwand einfach, als habe es ihn niemals gegeben.
    Und dann war auch das Licht wieder da!
    Es sprang förmlich aus den Wänden. Tageslicht, Helligkeit!
    Zamorra atmete tief durch.
    Es mußte ein Wunder sein, das die drei Menschen rettete…
    ***
    Cesare Apreas verzerrtes Gesicht entspannte sich, und er lachte triumphierend auf, als vor ihm der Dämon erschien!
    Eine flammenumzüngelte, brennende Lavagestalt! Wie frisch aus dem Herzen des Vulkans gespien!
    »Da also bist du«, murmelte Aprea, während er dem Golf von Neapel weitere Energie entzog, um den Dämon unter Kontrolle zu halten. »Du hast dich lange rufen lassen, Sklave!«
    Der Dämon wand sich, aber er konnte nicht entkommen. Langsam ließ seine Abwehr nach. In drohender, sprungbereiter Haltung blieb das steinerne Ungeheuer stehen.
    »Was willst du von mir, Sterblicher?« heulte der Glühende. »Warum erdreistest du dich, mich zu zwingen?«
    »Ich bin dein Meister«, donnerte Aprea. »Du hast mir zu gehorchen, Dämon! Ich schuf dich durch meine Zauberkraft und die Lebensenergien, die ich opferte! Ohne mich wärst du noch immer ein toter Schlackehaufen!«
    Der Dämon lachte höhnisch.
    »Beweise mir, daß du derjenige bist, der mich schuf! Vielleicht schuf ich mich auch selbst, gab mir meine eigene Persönlichkeit…«
    »Widerspenstiger Narr!« brüllte Aprea. »Gehorche mir, deinem Herrn!«
    Der Lava-Dämon kicherte. Er machte einen Schritt auf den magischen Kreis zu.
    Cesare Aprea sah ihm entgegen. Der Dämon konnte den Kreis nicht durchschreiten. Aber der Schwarzmagier begann zu ahnen, daß ohne diese schützende Magie der Dämon ihn längst angegriffen hätte. Aprea versuchte sich vorzustellen, welche tödliche Kraft hinter der glosenden Lavaglut steckte. Für normale Menschen mußte der Lava-Dämon unüberwindlich sein. Wer sollte ihn aufhalten?
    »Ich kann dich zwingen, mir zu gehorchen«, sagte Aprea.
    »Versuche es«, höhnte der Dämon.
    Aprea lachte kalt und schrie eine Zauberformel. Der Dämon zuckte zusammen und erstarrte.
    »Was tust du, Sterblicher?« fauchte er.
    »Das wirst du gleich merken«, murmelte der Schwarzmagier und fuhr in seiner Zauberei fort. Es knisterte hörbar. Aus den verglasten Symbolen zuckte weißes Feuer. Fetter, grauer Rauch stieg empor.
    Die Flammen des Dämons wurden kleiner, seine Gestalt glühte nicht mehr so hell wie zuvor. Er wollte zurückweichen, konnte es aber nicht mehr. Apreas Magie versperrte ihm den Weg.
    »Berichte mir, was geschah«, murmelte Aprea. »Berichte! Berichte! Berichte!«
    Widerwillig gehorchte der Lava-Dämon. Er versuchte sich dem Befehl zu widersetzen, aber es gelang ihm nicht.
    So erfuhr Aprea von dem Mord an Salvatore, an Lucia und ihrem Vater und von dem fehlgeschlagenen Versuch, auch die anderen zu beseitigen. »Gerade, als ich es hätte tun können, riefst du mich hierher!« fauchte der Dämon.
    Aprea grinste böse.
    »Die Frau mit dem goldenen Haar war also auch da«, sagte er nachdenklich. »Sprich, Dämon! Fiel dir noch etwas in dem Raum auf? Ein großes Buch vielleicht?«
    »Ja«, zischte der Dämon. »Ein großer, schwerer Lederband! Er lag auf dem Tisch und…«
    »Das ist es!« schrie Aprea überrascht. »Das Buch! Sie haben es! Das ist gut, das wollte ich nur wissen… ah!«
    Einen Moment nur ließ seine Konzentration nach.
    Dieser kurze Augenblick reichte dem Dämon. Er konnte den Schwarzmagier nicht angreifen, aber er konnte sich seinem Zugriff entziehen.
    Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung befreite er sich aus den magischen Fesseln. Die Flammen auf ihm erloschen, aber auch das Glühen auf den verglasten Symbolen im Boden. Sie zersprangen krachend und knirschend. Auch der schützende Kreis mit dem Drudenfuß um Aprea zerbrach.
    Aber der Dämon konnte es nicht mehr ausnützen. Er war selbst zu sehr geschwächt, um seinen Gegner jetzt direkt angreifen zu können. Das Aufbrechen der Barriere hatte ihn fast all seine Kraft gekostet, und er fühlte, wie er zu erstarren begann.
    Die Lava, aus der er bestand, erkaltete!
    Fassungslos sah Aprea ihn an.
    Da wandelte der Dämon sich um!
    Er nahm menschliche Gestalt an - die Gestalt Salvatore Prescettis, seines ersten Gegners!
    Der Anblick

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